DD284: Opportuna – die postpaktische Göttin des Geiferns nach Opportunities (Jan. 2017)
Ein Ohrwurm von Carl Orff steckt mir im Ohr. Carmina Burana. Gänsehaut. „OP-POR-TU-NA!“ Nein, stimmt ja nicht, es geht um die Göttin Fortuna des blinden Schicksals, die uns Glück und Unglück in unvorhersehbarem Wechsel zuteilt oder schenkt. Man kann sie ja nicht einmal verantwortlich machen, wahrscheinlich weiß sie ja selbst nicht, was als nächstes aus ihrem Füllhorn zu verteilen ist. Leute, die dem Schicksal vertrauen, sehen Fortuna als Glücksgöttin – hui, das geht so weit, dass sie im Rheinland Fußballvereine nach ihr benennen. Unternehmer und seit alter Zeit die Spieler suchen und versuchen mit Fortuna ihr Glück, aber sie verteilt nur Schicksal. Der Justitia, der Göttin der Gerechtigkeit, sind wenigstens die Augen verbunden, damit sie gar nicht versucht, den Ausschlag der Gewichte zu beeinflussen…
Unser Schicksal annehmen? Das wollen wir heute nicht. Wir managen das Schicksal und streiten ums Recht. Die neue Göttin heißt „OP-POR-TU-NA!“
Wir laufen den Chancen nach, den Gelegenheiten oder den „Opportunities“, wie Geschäftschancen in amerikanischer Kundenmanagementsoftware bezeichnet werden. Wo ist noch etwas Geld, was dem Kunden abgeluchst werden kann? Wo gibt es noch Lücken in Bestimmungen, die eine weitere Dehnung ertragen? Wo kann was gedreht werden? Berater ziehen landauf landab: „Alles im Leben ist Chance! Seht nicht auf die Risiken, wertet alles als Chance. Stress ist positiv, Veränderung eröffnet Möglichkeiten. Der Schnelle kommt zuerst, the Winner takes it all.“
Wer sein Schicksal meistern möchte, schaut zu, dass das, was er tut, möglichst oft opportun ist, dass es also „passt“, günstig liegt und nicht zu viele Gegenenergien erzeugt. Die Anbeter der Göttin Opportuna aber, die Opportunisten, wollen das Günstige auch dann, wenn es gerade nichts Günstiges ohne viel Arbeit gibt. Sie brechen die Chancen um der Chancen willen vom Zaun. Sie warten nicht, wann etwas passt, sie kümmern sich nicht einmal, ob es passt. Ohne Rücksicht auf Logik oder Werte hechten sie den selbsterfundenen Chancen hinterher, die sie oft in hektischen Brainstormings kurz vor Quartalsschluss panisch abernten. „Hoffentlich hilft es, aber wir müssen schließlich etwas tun, bis unsere Zahlen stimmen.“
Manager, die nach ihren Zielen gefragt werden, antworten oft mit volltiefem Ernst: „Wir wollen wachsen.“ So einfach. „Wir wollen wachsen.“ Ich mag diese Antwort gar nicht, sie klingt nicht konkret, eher wie: „Wir suchen unsere Umgebung ständig ab, ob noch etwas zu Geld gemacht werden kann.“ So wie Schafe, die alles abgefressen haben, sich nun noch am Rande der Weide unter dem Draht ducken, um etwas Gras von draußen zu erwischen.
Wo gibt es noch eine Oppoartunity? Können wir den Mitarbeitern etwas wegnehmen, zum Beispiel die Weihnachtsfeier streichen oder die Todesanzeigen von verunglückten Kollegen einsparen? Was kann dem Kunden zugemutet werden? „Die Sparkasse Heidelberg berechnet Ihnen für das Senden einer TAN aufs Handy den Selbstkostenpreis von 7 Cent pro SMS.“ [In Heidelberg gibt es wohl keine Flatrate.] Kann man den Investoren etwas aufs Auge drücken? Bezahlt Mexiko die wunderschöne Mauer? „Make America’s wall great again.!“
Die Opportuna-Anbeter kümmern sich insbesondere nicht mehr um die impliziten Vertrauensregeln unserer Kultur („Werte“). Mitarbeiter haben eine psychische Vorstellung vom Verhältnis zu ihrer Firma („innerer Kontrakt“). Parteimitglieder und Wähler tragen ein implizites Gefühl in sich, womit sie ihre Partei verbinden. Schüler und Studenten lernen im Vertrauen, dass das System ihnen Gutes tut.
Diese impliziten psychischen Vorstellungen des Vertrauens auf etwas, bzw. die inneren psychischen Kontrakte werden von den Chancen-Räubern mehr und mehr verraten. Implizites oder Tradiertes gilt ihnen nichts, keine Kaufmannsehre, keine politische. „Im Vertrag steht, Sie haben keinen Anspruch. Das kann ich Ihnen blanko sagen, ohne überhaupt in den Vertrag zu schauen. Wir haben jede Chance für Sie ganz prinzipiell ausgeschlossen.“
Wir schlittern in ein postpaktisches Zeitalter, in dem das gemeinsam Verstandene nichts zählt, nur noch die neue Chance. „Wir müssen wachsen.“ Egal wie oder warum. Wir müssen: den Profit steigern, die Umsätze ausweiten, die Wahlen gewinnen, den Kanzler stellen. Dafür wird alles abgegrast, und im postpaktischen Zeitalter beginnen die Schafe, sich gegenseitig zu beißen, um sich am Fressen zu hindern.
Trump wütete gegen „Crooked Hillary No!“, Martin Schulz soll „gegen Merkel antreten“, Seehofer lobt Trump. Kümmert sich noch jemand um unsere Vorstellungen von Parteiprogrammen oder Werten? „Wofür steht Schulz?“, fragt die Presse derzeit ohne große Interesse an einer Antwort, nur mal so, ist ja egal. „Wofür steht Seehofer?“, fragt sie dagegen täglich neu und „Wofür steht Merkel?“ eher schon lange verzagt – diese Frage wird ja nie wirklich beantwortet (bis auf einmal bei den Flüchtlingen), aber sie ist alternativlos. Parteien sind keine Willensbildungsstätten mehr, sie haben Fans wie die Schauspieler und die Fußballvereine.
Postpaktische Opportuna-Anhänger lassen sich nicht mehr schriftlich festlegen, nicht mehr auf hinderliche Werte einengen oder durch Nachhaltigkeitsforderungen berechenbarer machen. Sogar Verträge werden gebrochen, wenn es sein muss – die Bausparkassen verraten ihre Werte wegen damals zu hoher Zinsversprechen – sie müssen nun energisch gegen ihre Kunden vorgehen, sie müssen schließlich wachsen…
Die Welt der Opportuna ist nun unberechenbarer und glücksritterhafter geworden als es Fortuna allein je geschafft hätte. Fortuna verteilt ja Glück und Unglück irgendwie gleich, aber Opportuna verschiebt die Balance. Wir haben jetzt viel mehr katzengoldene Chancen auf Unglück.
17 Antworten
Hat die Anbetung der „Opportuna“ vielleicht auch etwas mit fehlenden Zielen zu tun?
Zumindest fehlen Ziele mit Strahlkraft, man könnte auch Visionen sagen, wenn das Wort nicht durch übermäßigen Gebrauch in Verruf geraten wäre.
Parteien könnten versuchen, Wähler zu gewinnen, indem sie ein Bild der Gesellschaft zeichnen, auf die sie hinarbeiten: „So wollen wir in Zukunft leben!“
Politische Utopien sind seit dem Ende des Sozialismus out, aber womöglich ist das ein Fehler, womöglich brauchen wir genau das?
Und Firmen: „Wir wollen unsere Produkte verbessern, wir wollen ganz neue Produkte entwickeln, wir wollen mit den besten Mitarbeitern die Zukunft gestalten!“ – das klingt doch besser als „Wir wollen wachsen“ …
Überhaupt, Zukunft gestalten, davon spricht kaum einer mehr. So wenig Zukunft war selten: Wovon träumen wir, öffentlich, als Gesellschaft?
Eigentlich nur noch von besseren Smartphones. Das meiste andere ist defensiv: Wie werden wir die vielen alten Menschen betreuen, wer soll das tun, wer soll das bezahlen? Was wird aus dem Euro, aus den Arbeitsplätzen?
Vielleicht wird am Ende auch deshalb so viel über angebliche Chancen geredet, weil es im Gegenteil so ist, dass wir vor allem Gefahren sehen und das Chancen-Gerede nur wie ein Mantra zur eigenen Beruhigung vor uns hermurmeln?
Schönen Tag,
Elmar Borgmeier
schöner kommentar! wieder visionen entwickeln und zukunft gestalten, das wär doch mal was altes neues.
Das Problem ist leider, dass diejenigen, die Visionen erarbeiten, leider recht häufig mit dem Spruch „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!“ abgetan werden.
Das Entwickeln von Visionen wird im Umfeld eines Unternehmens leider oft negativ belegt.
Ja, da stimme ich Ihnen zu! Es sind fehlende Ziele, Wünsche oder auch Sinn.
Das ganze hängt meiner Ansicht nach mit dem Aufwand zusammen, den man zur Entwicklung der entsprechenden Werte braucht.
Einsparungen in vielen Schritten und Auswahl auf Kosten-Nutzen-Basis mit wenigen Parametern führten „evolutionär“ zu dem heutigen Stand und die Qualität ist entsprechend häufig niedrig.
Auf der anderen Seite wird gesagt, dass „die Kunden ja nicht mehr zahlen wollen“ und „die Preise ja so hoch seien“.
Es gibt kleine Gegenbewegungen, die explizit mit Werten und Qualität diesem entgegentreten wollen.
Dies natürlich zu einem höheren Preis, doch es gibt Bedarf. Quantitativ darf ich dazu mangels Fakten aber keine Aussage machen.
Die Zukunft gestalten kann jeder von uns.
Einfach machen, so Dueck.
Nur ist es eben aufwändig, wenn es gut werden soll. Zumindest aufwändiger als nichts zu tun.
Meines Gefühls nach sind viele mit ihrer Situation überfordert und können oder wollen daher keinen weiteren Aufwand betreiben.
Opportuna at its best-Warten auf die nächste Gelegenheit.
Doch ich denke, dass sich dieser Aufwand lohnt! Daher verbinde ich mich gerne mit allen, die die Zukunft gestalten wollen.
Wir haben letzte Woche unser Schaufenster neu beschriftet: „Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.“ (Mark Twain)
Da passen Ihr Kommentar und der neue DD284 perfekt!
Weg mit den Zielen – ich sehe eine Chance! Nichts wie hin ….
Großartig!
Aus einer falschen Aussage lassen sich beliebige Schlüsse ziehen.
Ohne Werte kann ich alle Ziele verfolgen — und sie auch dauernd wechseln.
Wir als Gesellschaft sind mittlerweile ziel- weil wertlos.
Also zuerst einmal wieder Werte vereinbaren.
Wo und wie tut man das im Netz?
Über die gleiche Frage denke ich schon länger nach.
Ich möchte eine Gruppe/Community aufbauen, die in diese Richtung geht und die sich über die Zukunftsthemen austauscht. Dazu gehört auch diese Wertevorstellung und Ethik.
Eine geeignete Plattform müsste man finden, ich denke an eine Art Forum, habe auch neulich bei LiquidFeedback reingeschaut. Es können auch Skype oder ähnliche, vll sogar persönliche Treffen sein.
Wenn jemand inhaltliche oder strukturelle Vorschläge hat, kann er mir gerne schreiben.
Meine Email: xraylows@googlemail.com
PS: In diesem Blog wird das Thema Sinnlosigkeit ebenfalls gut behandelt: http://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/das-dilemma-der-modernen-wissenschaften-viel-weltliche-macht-wenig-spiritueller-sinn/
Ist dies nicht eine kognitive Selbstüberschätzung? Ich lese gerade das Buch von Daniel Kahneman und er beschreibt sehr gut, wie der Mensch dazu neigt, seine Gestaltungsmöglichkeiten zu überschätzen und er gerne dabei die Konkurrenz ausblendet.
In der Wirtschaft agiert leider nicht nur eine Firma, die Wachsen will, sondern es wächst nur der Markt. Die verschiedenen Wettbewerber können sich nur den Markt aufteilen. Der Erfolg einer Firma ist stärker durch die schlechten Entscheidungen der Wettbewerber als durch gute eigene Entscheidungen bestimmt.
Dabei zeigt er sehr gut, daß Manager nur einen geringen Einfluß auf die Ergebnisse über den Zufall haben. Da Manager aber nach „Erfolg“ bezahlt werden,
müssen sie an eine hohe Gestaltungsoption glauben.
Wahrscheinlich wurde nicht ohne Grund der Begriff der Opportunitätskosten eingeführt.
Jedem, der Opportuna anhimmelt sollte klar sein, dass das nicht gratis ist.
Vielleicht erzwingt eine zukünftige wirtschaftliche Realität auch ganz andere zukünftige Schwerpunkte des wirtschaftlichen Handelns? Z.B. Weniger Gewinnmaximierung, dafür mehr stabiler Fortbestand von Unternehmen als Management-Ziel? Mehr teilen,recyclen, anders nutzen? Vielleicht hat so gesehen ja Jeremy Rifkin den „Stein der Weisen“ für die Zukunft.
siehe auch:
http://www.wort.lu/de/business/rifkin-studie-umsetzung-wird-bis-herbst-diskutiert-58937112a5e74263e13a9fd0
Schöner Beitrag und die Kommentare zeigen dass da ein Nerv blank liegt.
Wie bekommt man die Parteien dazu wieder nach vorne zu sehen und ihrer Funktion gerecht zu werden?
Der Versuch mit einer neuen Partei ist ja ins negative abgeglitten.
Wea ko, dea ko – Recht viel mehr hat Trump nicht gemacht. Einfach bayrisch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Alle zusammen stehen für bürgerliche Werte in einer bürgerlichen Gesellschaft in irgendeiner Form und im zweiten Punkt dem alternativlosen Industriemodell, dessen einziger Zweck heute ist Profite zu akkumulieren. Richtig angewendet am falschen Platz sorgt dieses Model für viel Investitionskapital das nicht unbedingt Verwendung findet.
Wohlgemerkt hat dieses Modell durchwegs seine Berechtigung, wenn im positivsten Sinne ein Güterbereitsteller kann behaupten, ‚Das Maximum welches wir im Markt bereitstellen ist das Optimum an Menge dort übergeben‘. Das galt ursprünglich für anlagenintensive Betriebe. Wer mal in einem großen Unternehmen einem sog. Konzern hat gearbeitet der weiß dieser Satz kann heißen. Man kann diesen Satz aber auch anders lesen. Die haben alle die liebe Not durch jede verfügbar Hintertüre die Marktwirtschaft reinzuwinken.
Die Industrielinie ist geprägt von Betrieben die sehr knapp hintereinander ins Lager in den nächsten Betrieb mit einer klaren Priorisierung übergeben. Transporte zu subventionieren und die Tiere rumzuführen durch ganz Europa war nie der Plan, ist aber eben auch diesen kurzen Transportwegen geschuldet.
Eine Industrielinie ist charakterisiert, sodass der größte dem Kunden nahe Betrieb die komplexesten Produktionsprozesse beherbergt und diese begründen den Investitionsbedarf. Genau für den Zweck wird entlang der Wertschöpfungskette vom Kunden weg abgewertet (niedrigere Löhne, niedrigerer Preis) usw. Der Wirtschaftsraum muss entlang dieses Modells organisiert werden.
Jetzt könnte ein Unternehmen so tun als würde es komplexe Fertigungsschritte beherbergen. Deswegen wird der Preis gedrückt bis zum Gehtnichtmehr.
Die ursprüngliche Idee, Schriftstück aus Deutschland von vor ein paar hundert Jahren, ein Modell zu entwickeln mit dem die Ernte gerecht in Städte und Dörfer wird verteilt und durch Rückübergabe von Werkzeugen gesteigert – hört sich gut an.
Es macht klarerweise Sinn ein Gut zu entnehmen bevor es verdirbt. (Verbrauch) Geplante Obsoleszenz ist wieder die andere Seite der Medaille.
Der technische Fortschritt bedingt halt auch, dass das Modell immer mehr begrenzt wird. Sei es durch marktwirtschaftliche Strukturen ala Börsen, Absatzstrukturen auf der Halde auf die Güter werden vor der Entnahme geworfen (im Modell), Gesetze, Regeln usw… Verbraucherschutz ist wiederum ein Resultat aus der Notwendigkeit Güter an alle zu übergeben, sodass grad noch kein Schaden auftritt und nicht nur die Bedarfsträger.
Der Vorteil an sich ist, dass die Regale schnell gefüllt werden. Die Wertschöpfungskette kann an sich beliebig verlängert werden – auf anderem Wege als bspw. im Modell des Freien Marktes.
Kreditgeld wir auch noch benötigt mit dem Ziel den Bereitsteller zum mehr an Übergabemenge, sagen wir mal, zu ermuntern. Daher gilt auch Gewinn bezogen auf die Menge als der Indikator für Investitionsentscheidung, die ansonsten der Preistrend liefert.
Aus der Definition jeden muss man zu jeder Maschine hinstellen können hat sich die Entlohnung entlang der Verweildauer auf dem Betriebsgelände und die Abkehr von der Ergebnisorientierung entwickelt, dafür können beliebige Jobs erfunden werden. CTO bspw…
Das Ergebnis von Arbeit ist eben die Anwendung von Talent auf *gegebenes* Material im Rahmen der erworbenen Fähigkeiten und ist das Material *nicht gegeben* so ist man ein Künstler, ein Forscher oder ein Lausbub in der Garage der am nächsten möglichen Megatrend bastelt.
Das Modell ist distributionslastig, btw. Marktwirtschaft genauso und hat für sonst wenig übrig. Der Asset hilft hier wieder aus der Klemme, der Handel von Aktien oder Verstaatlichung (public control) usw…
Die Industrielinie wird genauso wie jedes Unternehmen resp. der Betrieb einmal zyklenfrei und damit ist die Linie gleich dem unbegrenzten Monopol. Deswegen werfen Marktwirtschafter die Güter sobald sie bei der Werkstüre draußen auf einen Marktstand und holen Information bezüglich der Mengenbegrenzung ein (Optimum der Menge).
Rechnerisch ist es aber möglich neben einer Graden eine noch geradere Gerade zu bilden. Das entspricht dem Versuch Parallelen zu erfinden die sich nicht in der Unendlichkeit treffen. Das kann man unendlich oft probieren und sie schneiden sich später (Offshoring, Outsourcing, Wertschöpfungsketten auf die Grüne Wiese neu hinstellen).
Rund um diese Offenheit nach allen Seiten wurden Gesellschaftsmodelle entwickelt. Dafür stehen Politiker in unseren Breitengraden. Das bürgerliche Element stammt in dem Zusammenhang noch eher aus dem Umfeld – Industrielinie liefert an Gewerbebetrieb und nicht an den Endkunden.
Wofür wurde das Modell verwendet?
Die Waffernkammern zu füllen
Die Regale zu füllen
Was früher als Wohlstand wurde empfunden (Blühende Städte im Mittelalter durch umlaufgesichertes Geld welches ähnlich wirkt) wird heute oft als Verwerfung wahrgenommen.
…
The wind of change blows straight
Into the face of time
Like a storm wind that will ring
The freedom bell for peace of mind
…
(Scorpions)
Remember, anyone? Es ist wieder mal so weit. Diesmal wird Europa befreit.
Sorry ist lange, möglw. Tippfehler. Aber wofür sollen Politiker stehen, wenn ihnen das Gesellschaftsmodell um die Ohren fliegt oder wohin sollen sie wanken.
Wir erleben gerade eine Zeit starker technologischer und gesellschaftlicher Umbrüche.
In einem Ihrer früheren Bücher haben Sie mal geschrieben, dass die Zeit des „E-Man“s kommt. MBTI-mäßig also die NT Menschen. Vielleicht haben Sie sich geirrt: Stattdessen hat sich eine neue Herrschaftskultur des Hau-Drauf-STP-Raubrittertums ausgebreitet. Die Tugenden der SJ, die die Welt stabil gehalten haben, sind out. NTs bleiben nützliche Nerds am Rande. NFs werden dagegen als Schwächlinge angesehen, die mit ihrem „Political Correctness“-Geweine und Ethik-Gequatsche bloß nerven. Die Welt ist ja sowieso schlecht. „Winner takes it all.“ Wer damit nicht klar kommt, ist eben ein Loser. Um Argumente, Fakten, Verträge, Mitgefühl und Werte wimmern nur Schwache. Schicksal gibt es nicht bzw. ist ein leeres Wort, so wie „Vision“. Es gibt nur den Augenblick. Und in diesem ist Opportuna entweder für oder gegen dich. Der Starke weiß, dass sich Opportuna für ihn entscheiden wird. Vae victis.
Na, aber Google oder Tesla sind NT, so ganz gebe ich die Idee nicht auf…
@Gunter Dueck: Google ein NF? Bei 70% vom Umsatz Werbeeinnahmen? Und Technologien, die praktisch zu 100% der Maximierung der Wirksamkeit von Werbung gewidmet sind?
Aber der DD284 war richtig gut. Hat einen Ehrenplatz hinter meinem Spiegel bekommen. Haben Sie Frank Schirrmachers „EGO“ schon gelesen?
Google ist NT. War irgendwo was falsch? Die User von FB sind eher , denke ich.
…..postpaktisch…..
sehr schönes Wort.