Im Radio wurde einen ganzen Sendetag über einen tiefsinnigen Fußballspruch gelästert. Ein berühmter Trainer antwortete auf die Frage nach seiner Strategie in einem entscheidenden Champions-League-Spiel: „Wir wollen möglichst viele Tore schießen.“ Aha. Wir lachten herzlich darüber. Schöne Strategie! Ja, wenn das so einfach wäre. Aber immerhin: Viele Fans finden die „Strategie“ gut. Sie drückt Ehrgeiz aus, der kann ja nicht schlecht sein. Insgesamt aber: Wir lachen oder lächeln wenigstens.
Stellen Sie sich nun aber vor, Sie sind ein Spieler der Mannschaft und hören, dass nun viele Tore von Ihnen persönlich erwartet werden. Dann knurren Sie: „Der hat gut reden!“
In Unternehmen geht es genauso zu. Der Boss hat eine wunderbare, äh, na etwas, was er „Strategie“ nennt. Die hat er schon oft erfolgreich in mehreren Firmen bei seinem Aufstieg ins Top-Management „angewandt“; er hat also schlicht die folgenden austauschbaren Modulsätze verkündet: „Wir wollen nachhaltig schneller wachsen als der Markt, sodass wir zwingend sehr bald die Nummer 1 werden müssen. Ich fordere Sie alle auf, begeistert von unserem Unternehmen zu sein, weil das Ihre Leistung steigert. Wir wollen uns viel vornehmen, damit wir mehr schaffen. Gehen Sie noch mehr Extrameilen als bisher. Make everthing great!“ Diese vielen Sätze vernebeln die Sache ganz gut und übertölpeln sehr viele. Im Grunde sagte der Boss doch nur: „Schießt viele Tore!“ Bei diesen Worthülsen des Bosses lächeln wir aber nicht. Wir denken: „Der hat gut reden!“ Wir zweifeln etwas an seiner Kompetenz. Arbeitet er selbst an dem Wachstum? Oder holt er nur etwas aus uns heraus, um bei seinen Weiterbewerbungen Gehaltssprünge zu ergattern? Und die Älteren sehen mit tiefer Trauer im Herzen das Glänzen in den Augen der jungen Mitarbeiter, die all das rund um die Nummer 1 für bare Münze nehmen, so wie Trump-Wähler.
In der Politik reden die Parteiführer entsprechend dick aufgetragen: „Wir sind als einzige Partei für Wohlstand und soziale Gerechtigkeit, für Bildung und Digitalisierung, wir wollen natürlich aus diesem Alleinstellungsmerkmal heraus den Kanzler stellen und Deutschland wieder großartig machen. Ja, das wollen wir, weil Donald Trump damit auch seine Wahl gewonnen hat.“ Und wir? Lachen wir? Lächeln wir? Sagen wir „der/die hat gut reden“? Das tun wir ganz bestimmt bei den Parteitags-Trashreden der jeweils anderen Parteien, die wir nicht wählen wollen. Bei unserer favorisierten Partei lächeln wir nicht. Reicht uns eine Trash-Rede „unserer“ Partei? Reicht es uns, wenn unsere Partei gewinnt, so wie es uns als Fans reicht, wenn unsere Mannschaft gewinnt? Unsere Partei soll uns doch echt vertreten und das umsetzen, was wir für richtig halten. Tut sie das? Was will die Partei eigentlich tun, außer die üblichen Steuerentlastungslitaneien als Wahlprogramm zu adeln?
Welche Partei sollten wir wählen? Manche identifizieren sich mit dem Parteiführer oder Kandidaten – wie bei Trump. Manche wollen hohe Regierungskompetenz gepaart mit gesundem Menschenverstand sehen, was schon viel ist. Andere möchten, dass sich die Regierung mit dem Herzen um das Volk kümmert. Viele wählen eine Partei, die ein Thema zur Herzensangelegenheit macht (Umwelt, Überfremdung). Und ziemlich viele wählen eine Partei nur zum Protest gegen den so empfundenen allgemeinen Sumpf da oben – sie drücken ihren Verdruss aus, sie sind es satt, nicht vertreten zu werden, von keiner Partei.
Wir fragen zunehmend: Sind die Parteiführer solche, mit denen wir uns identifizieren? Können sie so gut regieren, dass es keine Sonderthemenparteien und Protestwähler geben muss? Kümmern sie sich um uns?
Na nicht so richtig. Oder schwächer fordernd gefragt: Bemühen sich die Parteiführer, Vorbilder zu sein (wie z.B. Richard von Weizsäcker)? Sind Sie bemüht, immer besser regieren zu können, bereiten sie sich auch in der Opposition darauf vor? Bilden und entwickeln sie sich, streben sie? Bemühen sie sich, gesunden Menschenverstand anzuwenden? Arbeiten sie gut untereinander zusammen? Sind sie mit dem Herzen bei uns?
Ich schaudere bei „viele Tore schießen“, „will Kanzler werden“, „wollen zweistellig werden“, „brauchen 40 plus x“, „wollen Protestwähler einfangen“ (die man zuvor als Pack bezeichnete), „müssen Koalitionspartner finden, notfalls werden wir mit einer Panflötenkoalition regieren“. Das hat nur etwas mit den Zielen der Amtsgierigen zu tun. Und wir schlucken das, weil wir Amtsgier mit Machtwillen verwechseln, den wir noch einigermaßen positiv besetzt sehen.
Back to the basics: Wozu ist eine Partei da? Hinterfragen Sie. Teilen Sie Ihre Gedanken Ihrer Partei mit. „Thy should really care about us.“
12 Antworten
Ich kann nur empfehlen eine Partei nur anhand ihrer bisherigen Taten zu wählen und alle Plakate, Werbung, Talkshows, Streitgespräche zu ignorieren. Nutzt diesen Quatsch um zu Lächeln oder zu Lachen.
Einem Autoverkäufer gibt man auch keine zweite Chance mehr wenn der letzte Wagen schon Mist war.
Also welche Partei war bisher gerecht, umweltbewußt, auf Frieden bedacht etc. Keine? Also warum nicht anderen eine Chance geben anstatt verzweifelt zwischen Pest und Cholera zu wählen.
Auch wenn keine Aussicht auf „Machtergreifung“ besteht werden die Umfrageheinis schon rausfinden, was uns zu einer anderen Wahl gebracht hat. Und das wiederum könnte auch etwas ändern.
Das erfordert eine Auseinandersetzung mit den Themen. Das wird nicht wahlkabinenbleistiftgerecht serviert. Aber dann erkennt man auch hinter einer selbst ernannten Alternative, dass es sich nur um die gleichen – ja sogar noch blöderen – Floskeln handelt.
„Ich kann nur empfehlen eine Partei nur anhand ihrer bisherigen Taten zu wählen“
Dann kann man von den größeren nur die AfD wählen. Oder halt eine der kleinen Parteien. Z.B. eben Die PARTEI.
Denn alle anderen sind in der Beurteilung negativ. Und eben genannten trivialerweise noch auf 0.
Einen positiven Wert der Tatenmessung kann ich bei niemanden erkennen.
Ich frag mich schon länger, ob es Parteien so wie wir sie gewohnt sind noch braucht. Hat sich nicht ihre Geschäftsgrundlage gründlich verändert und wir benötigen eine Digitalisierung der Demokratie. Ich sehe es eigentlich recht positive in der Schweiz wo Parteien und professionelle Politk mehr ein Dienstleister des Demokratiebetriebs ist, Meinungen bündelt, zuspitzt und in Abstimmungsvorlagen das Volk entscheiden last. Erfordert Zeit und Erziehung, aber momentan sehe ich so eine Grundsatzdebatte nicht einmal in Ansätzen. In Zeiten allgegenwärtiger Demoskopie und täglichen Twitterns der obersten wenigen verkommen Parteien sonst schnell zu Kanzlerwahlvereinen.
Die Groko mit ihrer satten Mehrheit hätte vieles was wenig kostet und viel Geld bringt machen können. Hat Sie aber nicht.
1. Steuervereinfachung
2. Soli weg. ( halbherzig erfüllt)
3. steuersubvention über 10 Jahre auslaufen lassen und mit den bis zu 150 Milliarden im Jahr die Infrastruktur ( ink. WLAN überall) Straßen, Bildung verbessern.
4. die freiwerdenden Steuerberater umschulen auf Wirtschaftskriminalität.
5. jeder zahlt und prüft seine Arztrechnung selbst und reicht sie dann ein. Der Arzt hat dann viel mehr Zeit um sich um die wirklich kranken zu kümmern.
Neulich hat mir eine Studentengruppe als Managementstrategie verkündet, sie machen jetzt Rapid Prototyping. War super, so konnten sie ihren Rückstand gegenüber den anderen Gruppen noch ganz gut aufholen, auch wenn die Software nicht so robust und längst nicht so ambitioniert war wie ursprünglich geplant.
Ich persönlich finde es ziemlich beruhigend, wenn die Strategie ist: Lasst uns gute Arbeit machen!
Das bedeutet nämlich, dass die echte Strategie so komplex ist, dass sie auf eine Powerpoint Folie zusammengefasst lautet: Lasst uns gute Arbeit machen! Und dass der Karren nicht so offenkundig im Dreck liegt, dass man in 2 Sätzen erklären kann was das Problem ist und wie man es behebt. Beides ist doch ein gutes Zeichen (vorausgesetzt der Karren ist nicht im Dreck).
Und hier liegt das Problem der SPD: Der Karren ist nicht im Dreck.
Inhaltlicher Wahlkampf macht unter diesen Umständen schlicht keinen Sinn. Leute, die sich mit Politik beschäftigen sind überwiegend sowieso Gewohnheitswähler und damit als Zielgruppe im Walhkampf komplett uninteressant. Die zu gewinnen ist das Ziel in den 4 Jahre in denen kein Wahlkampf ist. Und zwar in dem man gute Arbeit macht.
Ich war vor 3 Wochen in den USA und konnte so Live mit erleben wie Trump und die Medien miteinander umgehen. Das ist für mich kein erstebenswertes Ziel unsere Parteien und Politker sind mit Ausnahme vom Rechten und Linken Rand davon noch weit weg.
Was mich allerdings seit dem etwas umtreibt ist, das der Titel der früheren US Präsidenten mitgegeben wurde, nämlich der „Führer der freien westlichen Welt“ zu sein von einem Trump nicht ausgefüllt wird. Wenn man dann sich anschaut welcher Präsident, Ministerpräsident oder Kanzler am ehesten diese Rolle übernimmt, dann bleibt wenn man den militärischen Aspekt ausblendet eigentlich nur der/die deutsche Kanzler/in übrig.
England hat sich mit dem Brexit ins ausbefördert
Kanada liegt irgendwo nördlich der USA hat Land aber nicht genug Wirstschaftskraft.
Frankreich hat erst mal sich selbst zu reformieren.
Wer bleibt ist Deutschland, aber unser Volk ist sich des nicht bewusst.
Somit war der letzte Anruf von Obama bei Merkel quasi die Übergabe dieses Titels wie es auch in einem Artikel im Independent berichtet wurde.
http://www.independent.co.uk/voices/angela-merkel-donald-trump-democracy-freedom-of-press-a7556986.html
Wer ist wir? Die ‚Babyboomer in Mitteleuropa‘ wäre meine Vermutung.
Sehr viel Diskussionen laufen stark in die Richtung ‚gegen die da oben‘. In den W(a|o)hlkämpfen war erkennbar, dass wir eigentlich mitten in einem nicht so richtig aufbrechenden aber doch vor sich hindümpelnden Generationenkonflikt stecken in dessen Umfeld ein paar Ostdeutsche auf der vergebenen Suche nach Freiheitlichkeit langsam ein Licht aufgeht und die Alarmglocken schrillen.
Verkürzt wird im Rahmen der Orchestration der Gesellschaft unter Berufung auf das Bürgerliche Recht die Dominanz der sozialen Handlung (und deren Bewertung) propagiert.
Damit sind jene die am gekonntesten so tun als wären sie gezwungen zu tun als ob sie täten die bejubelten Stars. Der Menschen leitet eine Zuneigung zu dieser Empfindung zurecht aus der Alltagserfahrung im Berufsleben, im Supermarkt ab und am Abend hat er oder sie noch das Ziel eines alternden Product Mixes vor Augen, nämlich Güterübergabe als Broadcast finanziert über GEZ (Zwangsabgabe) und das Auto als zum Teil noch ähnlich gelagert.
In diesen zwei Stätten tanzen die Menschen rund um das Heilige Kalb die sich automatisierende Bereitstellungslinie welche Güter im Marktmodell des Konsumenten übergibt herum. Einmal auf der einen und einmal auf der anderen.
Wenn Güter sich einer maximal möglichen Menge asymptotisch gegen Nullwachstum annäheren (auf ewig vollautomatisiert sollen bereitgestellt werden) wandelt sich die Übergabe in Verbrauch (Mietmodell, Leasing, usw…) und damit steigt die Erfordernis nach einer immer stetiger werdenden Menge an Cash Flow im Einkommen des Konsumenten und sich ein reduzierender Anteil an Zinszufluss.
Das darf man nicht verwechseln mit dem Überschreiten der Grenze die durch 50% zu 50% verweilen innerhalb oder außerhalb eines Betriebsgeländes in- oder außerhalb des Wirtschaftsraum. (Auflösung des ehem. Haushaltseinkommens).
Zweit Autos zu leasen ist ein Kolalterschaden aus sog. altlinker Denke genauso wie die GEZ Gebühr (resp. der damit verbundene Zwang), eines zu im Eigentum zu verwahren und eines zu leasen ist eher der Auflösung des Haushaltseinkommens geschuldet.
Im Zuge dessen arbeitet heute keiner mehr, sondern Güter werden an jeden im Wirtschaftsraum Verweilenden übergeben und es bilden gewisse Güten des Verweilens im Wirtschaftsraum heraus welche an direkt an Mehrwertbereitstellung gekoppelt sind oder indirekt in Kombiation mit Umlagefinanzierung oder nicht.
Im Übergabemodell der sich automatisierdenden Bereitstellunglinie welche an den/im Konsumenten übergibt = Konsum(enten)gesellschaften ohne Begrenzung entsteht ‚Einkommen‘ insbesondere die Verbindung zum Lohn im Sinne des bürgerl Rechts (eigentlich die fixe Geldmenge im Konsumenten) in dem Moment in dem ein Gut im Konsumenten (Marktstanderl hinter dem ein Mensch in der Rolle des Verbrauchers) in Empfang genommen.
Bewertet wird, da die Gütermenge mit dem bereitstellbaren Maximum variabel aber trivial festgelegt ist, mehr oder weniger das eigene Bereitstellungsrisiko von einem echten Marktplatz auf die Bereitstellungslinie übertragen und die Menschen dort versuchen dieses auf eine Maschine abzuwälzen.
Jetzt stellt sich die Frage. Wie lange machen die jungen Menschen bei dem Affenzirkus noch mit, wenn ihnen irgendjemand durch gelebte Praxis zeigt, was ginge wenn man nur wollte rep. dann doch täte. Auch wenn die soz. Handlung unbewertet bleibt so ist die Empfindung der erbrachten die Basis des Gewinns in der Zukunft.
Jetzt vermeint der Menschen in der Verteilungssicht (Einkommen ist dort angesiedelt) zu handeln, zumindest das. Sozial handeln tut eine Maschine und sonst keiner ;). Am Betriebsgelände in irgendeiner Form handeln alle irgendwie doch schon noch. Im Unternehmen selbst …
Hinzu gesellten sich noch bestimmte Güten des Herumlungerns am Betriebsgelände selbst. Einkommen sind nicht nur verteilt sondern noch dazu alle umverteilt. Jeder ist Beamter, ob er will oder nicht. Das ist amtlich.
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Die soziale Handlung selbst heißt
a) Sich in die Lage zu versetzen (Handlung)
b) andere in die Lage zu versetzen
c) wiederum anderen zumindest mal die Empfindung von Zu(Gewinn) zukommen zu lassen.
Das Ergebnis der schwächsten Ausprägung ist der Verbrauch. Güter im Besitz verwahrt.
Die altlinken versuchen das NP vollständige Problem des Handlungsreisenden einfach dadurch zu lösen eine Menge Gut von allem in die Hand zu drücken (Strategie) verschweigen dabei aber, dass sich das Gut im Rahmen der Übergabe an alle in Verbrach wandelt und damit dematerialisiert einerseits und andererseits die Eigentumsverwahrung von Gütern im Unternehmen auflöst. in der Praxis werden heute die Einkommen im Konsumenten festgelegt und durch Absenken der Kaufkraft wird versucht eine Priorisierung zu erwirken, dass möglichst viele Bedarfe der am Ende belieferten durch die maximale Menge gedeckt bleiben. Daraus entsteht mal der Exportüberhang, welcher mal per se nicht verwerflich ist insofern Bedarfsträger werden gefunden.
Am Marktplatz versammeln sich die Bedarfsträger vor einem Marktstanderl (Community in etwa).
Die Investitionsgütet werden näher beim Geldschöpfenden verwahrt (Investoren). (Früher wäre das Kommunismus gewesen, heute eher der Bankensozialismus – Leasingsgesellschaft verwahrt investitionsgleiches Gut Auto).
Wie bewerten in der Gesellschaft einzig und allein die unsoziale Handlung mit Konsum(enten)geld. Ein Marktplatz bildet für sich ein eigenes aus, aber bestimmt keine Konsumentengeld. Wir haben kein Geld eine soziale Handlung eines Menschen zu bewerten.
Unsoziale Handlung heißt von anderen die Übergabe des Ergebnisses und eigentlich genauer, eine soziale Handlung einzufordern. Güterempfang im Konsumenten. Die soziale Handlung bis auf jene der Maschine bleibt unbewertet. Jede Handlung muss abgestraft werden und allein gewisse zugelassen. (Unternehmen).
Deswegen auch volle Zustimmung Parteien an Ergebnissen zu messen und jene eine Stimme zu geben die praktisch eher in ‚freiheitliche‘ Richtung tendieren. Das käme aus meiner Sicht noch hinzu.
FDP fällt noch nicht drunter, hat aber auch schon ein wenig die Morgenluft gewittert. Die alten Parteien stehen für das Orchestrieren des *so zu tun als ob man zumindest handelte*. Der Bürger ist am Ende gezwungen zu tun als würde er oder sie handeln.
Dabei handelt es ist schon eine sehr freie Interpretation der freiheitlichen Grundordnung – die Inszenierung einer solchen.
AfD wäre eher soziale Marktwirtschaft in Reinfom. Soz. Marktwirtschaft heißt am Ende auch nichts anderes als jedem im Wirtschaftsraum Verweilenden eine Menge Gut zu übergeben sofern er oder sie Geld in der Hand hat. Fokus liegt auf der Deckung ergänzt um die Pflicht zur Versicherung.
SPD ist das letzte Relikt welches noch eine Ideologie bemüht und die Linke abseits von Wagenknecht.
Der Erfolg von Social Media (Videos darüber kochen zu lernen = soziale Handlung in Reinform) zeugt schon vom einem gewissen Interesse. Das heißt aber eine totale Abkehr aus dem gewohnten Fahren auf holpriger Schiene. Ruf der Freiheitlichkeit, welche der Heiko unser Onkel vom Maas will unterdrücken? Damit alles bleibt wie es ist…
Die Babyboomer spielen ihr Spiel weiter. Vorsicht. Die müssen hoffen, dass sie alle das Zeitliche segnen bevor die Jungen schnallen was wirklich lief die letzten Dekaden seit den 70ern.
Geht Demokratie nicht ohne Vertreter? Nein, weil so viele Menschen denken wie die Vertreter! Ich habe keine Ahnung wo dieser Machtwille noch zeitgemäß ist.
Wahrscheinlich überall da wo man ihn akzeptiert. Bei mir nicht! Ohne Esoterik, einfach so.
vielen Dank für den Artikel, Herr Dueck.
Möchte auf einen Artikel zu diesem Thema von Herrn Ludwig hinweisen. Sein Blog nennt sich“Fassadenkratzer.“
Das Verhängnis der politischen Parteien
Auszug aus dem Artikel:
Die von den Parteien gestellten Abgeordneten sind keine Volks-, sondern Parteivertreter, deren partikulare Interessen sie im Parlament wahrnehmen. Sie verschleiern das natürlich gerne, indem sie als „Volksvertreter“ ausgegeben werden. Doch das geflügelte Wort „Wer glaubt, dass Volksvertreter das Volk vertreten, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten“ drückt schon in sarkastisch- bitterer Weise den wahren Sachverhalt aus. Nach Art.38 des Grundgesetzes sind die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zwar „Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“. Das ist aber, seitdem die Abgeordneten ausschließlich von den Parteien gestellt werden, eine Fiktion, die sie zur Täuschung und Vernebelung der Wähler vor sich hertragen.
Die Interessen der Partei, die die parteiischen Abgeordneten zu vertreten haben, sind, wie wir alle wissen, mit den Interessen des ganzen Volkes nicht identisch. Die SPD vertritt heute noch nicht einmal die tief berechtigten Interessen ihrer eigenen ursprünglichen Klientel, der Arbeiterschaft, sondern weitgehend die der Unternehmer. Weicht ein Abgeordneter von der ausgegebenen Linie der Partei- oder Fraktionsspitze ab, verschlechtert sich rapide das persönliche Klima zu ihm. Er wird gemieden, verliert bei nächster Gelegenheit seinen Sitz in einem Ausschuss und muss bei fortgesetztem grundgesetzkonformem Verhalten damit rechnen, bei der nächsten Wahl von der allmächtigen Partei nicht mehr als Kandidat aufgestellt zu werden.
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2015/11/18/das-verhaengnis-der-politischen-parteien/
Ich fürchte, dass auch Parteien der gleichen Entropie wie alle anderen größeren Organisationen ausgesetzt sind: Sie verwandeln sich automatisch irgendwann in eine Behörde. Deren faktischer oberster Geschäftszweck ist dann (ganz unabhängig von dem, was im Gesellschaftervertrag steht) die Selbstverwaltung. Es sei denn, sie finden Wege der ständigen Erneuerung. Bei Unternehmen führt das dann z.B. zur Managementmethode des Monats oder häufigen Personalrochaden. Bei Parteien ist das schwieriger, denn eine gewisse Kontinuität wollen die Wähler ja schon erkennen. Allerdings ist die Gesellschaft als Ganzes auch einer Selbstverwaltungsentropie verfallen. Aus Europa hört man schon länger keine neuen Ideen mehr, außer in der Form „Wir müssen jetzt-sofort-alles-unbedingt ändern und alles-vollständig-sofort umdenken“, die natürlich gar nichts verändert und nur die späteren „Hab’s doch immer schon gesagt“ bevorraten soll. Also verwalten die Parteien die alten Ideen weiter.
Die Frage, wozu Parteien dienen, ist völlig berechtigt. Eigentlich sollen sie der demokratischen Willensbildung dienen. Aber was ist denn dieser Wille? Ist die am meisten verbreitete Sehnsucht nicht „mir soll’s gut gehen und ansonsten will ich in Ruhe gelassen werden“ – zwar berechtigt, aber von wenig gestalterischer Ambition? Wie formuliert man daraus einen zukunftsgestalterischen Willen?
Hat man die gesellschaftliche Willensgestaltung nicht letztendlich privatisiert und an Silicon Valley ausgelagert? Die produziert nun z.B. Digitalisierung, Kybernetik, Abschaffung ganzer Branchen und treibt Menschen und Gesellschaft vor sich her. In absentiam zukunftsgestalterischer Parteien haben nun die zukunftsverhindernden Parteien Aufwind. Andere Parteien zehren vor allem von den stark bestandswahrenden Neigungen von Wohlstandsgesellschaften. Man wählt sie, ein bisschen, oder auch gar nicht, weil sie vertraut sind und weil man Populismus nicht gut findet und weil ein dritter Weg fehlt.
Taucht jedoch auf einmal ein dritter Weg auf, etwa wie bei „La République en Marche“ und Emmanuel Macron, ist dieser fähig, bisher wenig dokumentierte gesellschaftliche Veränderungen und Strömungen auch schlagartig politisch einzufangen – sie waren real aber nicht repräsentiert. Niemand hätte vor einem Jahr gedacht, dass im hoch polarisierten Frankreich zukunftsgewandte, europafreundliche, globalisierungsoffene Argumente eine Wahl gewinnen lassen würden.
Der Tipp für unsere Parteien wäre: Überwindet die Orthodoxie Eurer Parteidelegierten („Betonköpfe“ nannte sie Peer Steinbrück) und die alten Dichotomien (z.B. Links vs. Rechts) und geht auf Schatzsuche, geht nach diesen tiefen Strömungen graben, die sich nach der Überwindung alter Polaritäten sehnen.
Und prompt liefert die Realpolotik am 4.8.17 eine von vielen Antworten, diesmal in Niedersachsen. Geht es da in den für uns Leser verfügbaren Schlagzeilen und Nachrichten um Inhalte?
Mitnichten. Man hat den Eindruck hier könnte Wladimir Klitschko für Ruhe im Ring sorgen 😉
Hier zeigt sich doch sehr deutlich ein Wesenszug der Berufspolitik, in der die „Beschäftigten“ sich doch sehr um die Sicherheit des Arbeitsplatzes sorgen.
Fast alle Parteien schlagen doch nun wieder aufeinander ein, mit im Wesentlichen rein populistischen Forderungen, je nach Standpunkt pro oder kontra.
Interessant ist dabei, daß es wohl nicht möglich ist, einen solchen Fall ein wenig nüchterner zu betrachten. Politik soll ja doch dem Überschwang der Emotionen standhalten (im Unterschied z.B. zu Erdogan, Trump etc.) und mehr der „Vernunft“ gehorchen. Aber man sieht ja am Verhalten einiger Generalsekretäre doch ein leicht beScheuertes verhalten. Möglicherweise liegt das ja an uns, dem Personal der Republik (darum gibt es ja für uns auch einen Personalausweis!) das solcherart Darbietung goutiert.
Fragen wir uns mal selbst, was wir dazu tun oder untelassen?
Vermutlich weiss mancher Trainer sehr wohl, was eine Strategie ist. Aber er wird kaum so dumm sein, diese öffentlich kundzutun und sie damit den Trainern der potentiellen Gegner zu verraten. Also bleibt es beim: „Wir wollen möglichst viele Tore schießen.“ Das ist zwar keine Strategie, aber das Ziel eigentlicher aller Fußballmannschaften. Und was hier auf den ersten Blick auf Unwissenheit oder Dummheit schließen läßt, ist unterm Strich zumindest taktisch pfiffig.
Wer Parteien, Vereine, Unternehmen und andere menschliche Vereinigungen betrachtet, muss sich zuerst einmal darüber klar sein, dass es sich hierbei in erster Linie um Rudel handelt, denen sich die einzelnen Mitglieder aus unterschiedlichste n Gründen angeschlossen haben. Anders als bei den Wölfen gibt es bei den Menschen dabei die Besonderheit, dass sich einzelne Menschen mehreren häufig unterschiedlichen Rudeln anschliessen. Trotzdem: Rudel funktionieren unabhängig von der Satzung hierarchisch. Und selten wird ein Alfa-Tier von einem Alfa-Tier eines anderen Rudel zur Strecke gebracht. Das machen vielmehr die Konkurrenten aus dem eigenen Lager. Aber auch wenn der Vorsitzende des Rudles von den edelsten Motiven geleitet ist, muß er die Gruppen-(Rudel-)dynamik kennen und damit umgehen können, da er oder sie ansonsten samt seiner guten Vorsätze ziemlich schnell weg vom Fenster ist, denn genau das ist – weit vor allen weltanschaulichen Prinzipien – das Hauptziel der lieben Parteifreunde. Das ist weder gut noch schlecht, sondern ein unumstößliches Naturgesetz.
Gut, nicht jedem gefällt diese Gesetzmäßigkeit. Aber ganz gleich, ob er oder sie nur zuschaut oder in dem System selbst agiert,alle müssen damit leben, wie mit der Gravitation. Die ist auchgenau so allgegenwärtig, auch wenn das dem, der gerade vom Dach stürzt, nicht gefällt.
Mit der Kritik stellt sich dann auch gleich die Frage nach Alternativen. Na ja, auch davon hatten wir schon einige mit unterm Strich für die Mehrheit des Volkes jeweils schlechteren Ergebnissen. Also halte ich es mit Churchill: Die parlamentarische Demokratie ist zwar nicht wirklich toll, aber immerhin die beste aller bekannten Staatsformen. Also sollte die erste Frage nicht lauten: „Was ist faul im Staate?“, sondern schlicht: „Was machen wir draus (Ziel) und wie machen wir das (Strategie)?“ Habe ich da was übersehen, oder sagt DD hier unterm Strich auch nur „Möglichst viele Tore schiessen?“
In jedem Rudel gibt es viele Pfeifen, die sich wünschen, dass der Leitwolf nach ihnen tanzen möge. Doch ein kluger Leitwolf tanzt nun mal nicht nur nach einer Pfeife, sondern swingt sich durch das Pfeifenkonzert ….