Bashing ist wohl eine neue Art von Rauflust. Man schleudert Blitze und wirft virtuelle Steine. Das Problem ist, dass man vor lauter Bashing gar nicht weiß, ob da nur mal darauf herumgehackt werden soll oder ob es wichtig ist. Darf eine Politikerin von ihrem Gehalt eine Rolex kaufen? Hat man bei Bayern falsch ausgewechselt? Darf sich eine Spielerfrau dazu äußern? Da können sich Leute enorm erhitzen – und dann nehmen es auch die Bashing-Medien auf.
Frei nach Platons Liniengleichnis: Es gibt vier Stufen der „Erkenntnis“. Die wahre ganzheitliche Erkenntnis, das analytisch (besonders mathematisch-statistisch) abgeleitete Wissen aus Fakten und Grundvoraussetzungen, danach die Welt der Meinungen, die aus eigenen Erfahrungen stammen, und schließlich das Meer der Vermutungen, in dem mehr vermutet wird oder in dem man „auf jemanden hört, der wohl Recht hat, weil er einem sympathisch ist“.
Diese Ebenen werden heillos durcheinandergebracht. Die Erkenntnis an sich muss wohl fast ganz resignieren, weil sie kaum jemand „erfahren“ hat und kaum jemand „vermutet“. Sachargumente der zweiten Ebene werden nur anerkannt, wenn sie der eigenen Meinung entsprechen – sonst nicht.
Über Fakten kann man reden, über Schlussfolgerungen auch. Aber Meinungen werden verteidigt! Man ist ärgerlich, wenn jemand eine andere Meinung hat. Oft mag man dann den Menschen anderer Meinung nicht mehr. So stehen sich jetzt zum Beispiel „besorgte Bürger“ und „Gutmenschen“ gegenüber – fanatisch gegeneinander. Es ist Mode geworden, gegnerische Äußerungen mit „Fake News“ und „Lügenpresse“ zu bombardieren. Der Ton ist so rau geworden, dass es jetzt schon nicht mehr darauf ankommt, ob irgendetwas stimmt oder nicht. Es muss der anderen Seite nur wehtun.
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Es ist schwer, etwas zur Sache beizutragen, weil nun auch Sachargumente als Bashing aus der eigenen Meinungs-Miniwelt aufgefasst werden. Echte und berechtigte Klagen? Zurückbashen! Berechtigte Klagen in der Sache werden ja nicht zum Zwecke der sophistischen Redeschlacht hervorgebracht, sondern in der Absicht, die Lösungen von Problemen anzumahnen. Wer hartnäckig auf Verbesserung der Lage dringt, ist nun ein Langweiler, der mit der Bashergemeinde nicht zum nächsten Bashing-Schauplatz weiterzieht. Meine eigenen Feedback-Erfahrungen: Sage ich etwas zur Bildung in Deutschland, so heißt es: „Aha, schon wieder Lehrer-Bashing, hör doch auf!“ Sage ich etwas zu falschem Management: „Aha, BWLer-Bashing, lass doch mal die Manager in Ruhe.“ – „Aha, du arbeitest den Frust deines eigenen Arbeitslebens ab. Ist wohl Loser-Talk, wenn du jetzt weinst.“ – Oder: „Du darfst jetzt gar nichts und niemanden mehr kritisieren, weil du jetzt alt bist und in Rente. Das ist sehr feige, als freier Mensch zu bashen, jetzt, wo du raus bist!“ Und immer wieder: „Es wird jetzt langweilig, bashe wieder etwas anderes. Wir haben deine Meinung genug gehört, immer dasselbe, wir haben es satt.“
Die Meinungsebene unter der Sachebene scheint völlig vermint. Jeder hat seinen Standpunkt, so könnte man denken, aber es ist doch nur eine Meinung. Die wird nicht sachlich verteidigt, sondern hochemotional. Ist das nicht erstaunlich? Sachfragen sind immer so kühl! Aber Meinungen sind heiß. Würde man da nicht denken wollen, dass Hitze nichts zur Sache tut und doch wohl eher vernebelt?
Wir haben alle unsere Meinungen – viele! Die verteidigen wir, wenn sie angegriffen werden. Das ist wie Krieg! Sachfragen werden dagegen doch normal geklärt, oder? Wir haben viele Meinungen und finden die Meinungen anderer voll daneben.
Haben wir denn schon oft erlebt, dass jemand seine Meinung wechselt? Oder ihr wenigstens entsagt, weil er sie nicht mehr richtig findet? Nein, das kommt kaum vor, oder? Wenn wir aber fast alle anderen Meinungen grottenfalsch finden, warum glauben wir so fest an die eigenen und brüllen los, wenn diese angegriffen werden?
Neulich hat mir jemand wieder vorgejammert, dass es einen Streit gegeben habe. Man habe einen Freund übel beschimpft. Ich hielt dem Menschen vor, dass er sich nun wohl schon zum zwanzigsten oder hundertsten Male über die schlechten Ehepartner seiner Bekannten oder die bösen Lehrer derer Kinder bitter beklagt hätte. „Na, und?“ Ich fragte, ob es schon vorgekommen wäre, dass man sozusagen seine Seite mit vollem Recht beschimpft hätte. „Nie, natürlich nicht, was meinst du?“ Ich fragte, ob es nicht seltsam sei, dass er nun schon über viele Jahre in jedem Fall auf der weißen Unschuldsseite gestanden hätte und die Gegner stets auf der schwarzen Seite der Schuld. „Ist das statistisch gesehen wahrscheinlich? Ist es wahrscheinlich, dass bei Ehescheidungen immer der dir nahestehende Teil der Gute ist?“ Der Mensch wurde ungehalten…
Wenn Sie nicht dieser Mensch sind, können Sie womöglich erkennen: Ein hoher Prozentsatz Ihrer Meinungen ist einfach falsch, jedenfalls bei den polaren Meinungen. Wahrscheinlich sind die meisten polaren Meinungen falsch! Meinungen sind doch keine Sacherkenntnisse… Leider nicht…
Aber Sacherkenntnisse werden wie Meinungen behandelt. Es wird kein Unterschied gemacht! Noch schlimmer: Meinungen sind nach Platon eigene Glaubensätze, die sich aus eigener Erfahrung herauskristallisiert haben. Aber sehr viele Bashings hier gründen sich nicht auf eigene Erfahrungen. Zum Beispiel bashen sich die Leute über die Gefahren des Internets, der Smartphones und der selbstfahrenden Autos – oft ohne jede Erfahrung. Dabei handelt es sich bei Platon um die vierte Ebene der Vermutungen bei unzureichender Faktenlage. Leute ohne Facebook-Account haten gegen das Social Web, einfach so! Leute, die noch nie einen Flüchtling gesehen haben, haten gegen die Invasion von solchen – etc.
Unter dem Bashen der Meinungen und der Vermutungen gehen Sachargumente gnadenlos unter, weil sie mit Meinungen und Vermutungen in einen Topf geworfen werden.
Gibt es folglich nie mehr eine Sachlage?
8 Antworten
Im Hyde Park gibt es doch die Speakers‘ Corner; da wird doch schon seit Jahrhunderten „gebasht“ – seine Meinung kund getan, denn „Meinung kundtun“ ist nur dann „bashing“, wenn man es selbst als solches wahrnimmt, oder? Die Speakers‘ Corner hat den Vorteil, dass man die Meinung des anderen nicht hört, wenn man sich eben nicht hinstellt; vielleicht sollten wir anfangen einfach wieder mehr zu ignorieren. Ansonsten gilt, was bei uns an der Wand eines „Meeting“raums prangt. TUN ist wie WOLLEN, nur krasser 😉
Ich würde eher sagen durch Informationsbeschleunigung und die („virtuelle“ = nicht ortliche identische) Teilnahme aller, jederzeit und an (theoretisch) jedem Thema (Werkzeug: Internet, aka Neue Medien), haben wir zwar grundsätzlich immer noch Hyde-Park, nur eben weiterentwickelt. Und diese Weiterentwicklung führt zu mehr Bashing und weniger Sachlage zumindest absolut und das faktisch und das ist eher schlecht. Gut wiederum ist die Möglichkeit der Teilnahmemöglichkeit für alle!
Eine unglaublich mächtige Konsequenz davon ist u.a. international gesehen, dass wirtschaftlich schwache Regionen und Millarden von Menschen nun „virtuell“ mitkriegen, das u.a. Mitteleuropäer im aus deren Sicht im „Schlaraffenland“ leben, das gilt für den Durchschnitt der – in diesen unterschiedlichen Ländern lebenden – Menschen auch faktisch. Früher war das für Syrer oder Afrikaner nur mittelbar zu wissen und zu verstehen und deshalb wohl eher ein Märchen (obwohl auch schon Faktum). Die Welt rückt durch neue Medien enger zusammen, aber nicht nur dadruch. Auch durch globale Probleme und mehr Offenlegung von fehlender und systemtischer Chancengleichheit über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Wenn wir diese weltweiten Probleme nicht erkennen, dann machen die sich früher oder später erkennbar. Besser: wehret den Anföngen!
Innenpolitisch sind z.B. Grundgesetze (Verfassungen) wegen der Neuen Medien so wichtig. Sie schränken eben dann Freiheit ein, wenn sie die anderer gleichzeit unverhältnismäßig einschränkt oder andere Grundrechte beschneidet. Evtl. müssen sogar aufgrund neuer Probleme und neuer Informationstechniken Gesetze oder gar Grundgesetze erweitert werden um dessen Kern weiterhin zu schützen.
Durch die Teilhabe aller wird am Ende klar: Schwarmdummheit muss in ihrer Wirkung aktiv mehr begrenzt werden als früher (deswegen sind Verfassungen wichtig, die Bestimmung von nötigen Beschlussmehrheiten 2/3 zu 1/3 und eben keine Volksabstimmungen zu Verfassungsrelevanten Themen – ich weiss, wie Demagogen an die Macht kamen…). Schwarmintelligenz ist im Gegensatz dazu immer zu begrüßen :-). Neue Medien machen Schwarm, aber weder dumm, noch intelligent.
Auch, können hoffentlich irgendwie zeitnah Mehrheiten gefunden werden, wenn es beim Einzelthema um die Frage geht was genau im Zweifel als schwarmdumm und was als schwarmintelligent zu bezeichnen wäre. Meistens nennt man es den Kompromiss, wenn man bei einem konkret eingegrenzten Thema bleibt und befriedende Lösungen gefunden hat. Viele Themen hängen aber heute weltweit zusammen und machen deswegen eine Beschreibung des Problems allein schon so komplex, ohne überhaupt von Lösungsalternativen schon zu sprechen! De facto offengelegte Chancenungleicheit verbietet geardezu ein weiterso!
Ich denke Herr Dueck hat schonmal Merkmale für beides gegenübergestellt. Schwarmintelligenz zielt auf „Erkenntnis“ (= philosphisch geshenen wohl das gleiche wie eine fester Glaube beim gesunden Menschen), schwarmdummheit hört bei Meinung (und spontanem Glauben) auf.
Ich möchte nur von Parlamenten und Systemen geführt werden, die auf Schwarmintelligenz setzen und Schwarmdummheit unterbinden!
Bei alle dem, nur wer Macht hat entscheidet was am Ende getan bzw. Gesetz wird. Und Macht muss geteilt sein, sonst wird sie früher oder später willkürlich und zum Selbstsweck missbracht! Das gilt auch für elterliche Macht.
Es gibt für mich individual-technisch keine allgemeingültige Regel, die emphielt erst du denken und dann erst zu handeln oder umgekehrt. Es kommt auf die Situation an.
Gesellschaftsrelevantes, partnerschaftliches aber MUSS ___fast immer___ zuerst besprochen und dann kompromissartig entschieden werden sonst entsteht im Zweifel sozialer Sprengstoff, der früher oder später in Krieg mündet. Deswegen sind Grundgesetze elementar aber nicht hinreichend genug für lange Perioden von Frieden, innen-, sowie! aussenpolitisch.
Wir erleben gerade den Kampf um (sozialen) Frieden auf der politsichen Weltbühne und über verschiedenste Länder hinweg – warum wohl?
Nicht zum ___neuen Speakers‘ Corner___ zu gehen ist unter umständen deflektiertes Verhalten ;-). Da kann man ansonsten tuen was man will 🙂
Muss man in der heutigen Zeit nicht immer kräftig auffallen, wenn man was zu sagen hat? In die Medien will, etc.
Passend dazu. Der Merksatz von Reich-Ranicki lautete: „Man muss übertreiben, um verstanden zu werden.“
Ein „sowohl als auch“ wäre sicher besser, ausgewogener, doch es setzt voraus, dass wir nachdenken, nachfragen. Vielleicht wäre es, statt sofort „kontra“ geben spannend nachzufragen: „Was macht Sie da so sicher? Woher wissen Sie das? Erklären Sie bitte Ihre Gedanken und Annahmen? … – Ich möchte das gerne verstehen.
Wer tut das schon, wenn wir sowieso „immer“ sicher sind, die „Wahrheit“ zu kennen? Daher kann man sich mal selbst fragen, woher man glaubt zu wissen. Das ist meist recht dünn. Unser Gehirn mag „Automatismen“. Dazu lässt sich Daniel Kahneman lesen.
Beste Grüße und weiter „bashen“.
Christoph Schlachte
Vermutlich kommt das heutige Bashing dadurch zustande, dass Social Media stark auf die Gefuehlslage des Publikums einwirkt. Kombiniert mit dem heutigen Verstaendnis, dass das eigene Gefuehl mindestens ebenso wichtig in einer Diskussion ist, wie sachlich fundierte Argumente, fuehrt dazu, dass es so gut wie nicht mehr zu einem Konsens kommen kann und sich fast jede Diskussion zum Bashing aufschaukelt, da eine „verlorene“ Diskussion sofort emotional persoenlich genommen wird. Dann gibt es nur noch 2 Gruppen in den Augen aller Menschen: die, die auf meiner Seite stehen (gut) und alle anderen (schlecht). Selbst neutral eingestellte Menschen stehen dann schnell auf der „boesen“ Seite, „man hat ja nicht die eigene Position aktiv unterstuetzt“.
Zum obigen Kommentar: ja, wir sollten vieles heutzutage einfach ignorieren. Dann wuerden sich einige Probleme wahrscheinlich von selbst aufloesen statt sie tagtaeglich wieder in Twitter, Facebook und Co aufzuwaermen (und da sind normale Menschen wie Sie und ich als auch die Medien gefragt).
Seit einiger Zeit grinse ich immer in mich hinein, wenn ich in den Medien nach meiner Meinung gefragt werde. Ich frage mich nämlich zuerst einmal, muss ich dazu überhaupt eine Meinung haben. Und wenn ich eine Meinung habe, dann frage ich mich noch, ob ich die wirklich unbedingt äußern muss. Und dann lasse ich das meistens bleiben. Und habe meine Ruhe. Das Äußern von Meinungen trägt ja nichts aktiv zur Sache bei. Und wenn ich an der Sache nichts bewegen kann, gibt es auch keine Meinung von mir.
Sehr gut!
Das Thema anzuschneiden könnte helfen, sich dieser, für eine sachliche Diskussion störenden, Emotionalität bewusst zu werden und sich wie bei den „Denkhüten von De Bono“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Denkh%C3%BCte_von_De_Bono)
auch mal auf die sachliche Ebene zu zwingen.
Ich nehme an, dass Emotionalität schon immer eine große Rolle gespielt hat.
Eine der Hexerei beschuldigte hatte wohl immer schlechte Aussichten, wenn Sie auf eine sachliche Diskussion bezüglicher der Anklage bestand.
Die auffallende Zunahme von Emotionen in der letzten Zeit hat
möglicherweise auch mit der Digitalisierung zu tun.
Es ist viel leichter abweichende Meinungen wahrzunehmen, die dann statistisch oft auch von
der „anderen“ Seite sind.
In einem abgeschiedenen Bergdorf waren die Meinungen womöglich eher angeglichen.
Jemand mit konträrer Meinung galt sicher als Aussenseiter, Querkopp und fand schwer Gleichgesinnte,
was sicher auch eine Art Filterblase (Kultur?) ist.
Wer sich aber im Internet bewegt, sieht all die vielen anderen Meinungen.
Möglicherweise ist es ein Grundbedürfnis des Menschen die richige „Meinung“ zu haben.
Dazu muss die eigene Meinung von Mitmenschen bestätigt werden.
Und dann stören natürlich all die anderen Meinungen im Netz.
Dagegen möchte man angehen…
Insbesondere wenn der Verdacht besteht, die mit den anderen Meinungen werden zahlreicher (Beispiel: „Rechtsruck“)
Da möchte man erst recht gegenhalten und betonen, nein, „WIR sind mehr“ und nein „WIR sind das Volk“. (Hat irgendwie etwas albernes..)
Dabei spiel es auch keine Rolle, wenn Liedtexte gesungen werden, zu denen man eigentlich gar nicht stehen würde.
Und genau darin sehe ein ein großes Problem: Das messen mit zweierlei Mass.
Verallgemeinerung auf der einen Seite geht gar nicht. Beispiel: „alle soundso sind kriminell“
Aber selbst verallgemeinern: Alle soundso sind „radikale Extremisten“.
Tatsache wird wohl sein: Es gibt kriminelle bei den einen und Extremisten bei den anderen.
Versuchen wir uns alle bewusst zu werden, die Emotionen zu kontrollieren oder rauszulassen.
Vollkommen wird es uns eh nicht gelingen, sodass wohl keiner befürchten muss sich selbst zu „verraten“ 😉
Das Thema bleibt komplex
„Gibt es folglich nie mehr eine Sachlage?“
->
Die Sachlagen werden komplexer und die Menschheit macht sie wohl selbst auch komplexer nicht durch reine Kommunikation an sich zuerst.
Ich würde auch sagen durch Informationsbeschleunigung und die („virtuelle“ = nicht ortliche identische) Teilnahme aller, jederzeit und an (theoretisch) jedem Thema (Werkzeug: Internet, aka Neue Medien), haben
wir zwar grundsätzlich immer noch Hyde-Park (Speakers Corner, freie Rede und Meinung kultiviert), nur eben weiterentwickelt. Und diese Weiterentwicklung führt zu (erheblich) mehr Bashing (offentlich sichtbaren Tratsch) und tendenziell auch mehr!!! Sachlage (nbeschreibung) zumindest absolut und das faktisch. Schlecht ist, es gibt zusätzlich aber auch relativ gesehen wohl (wesentlich) mehr Zuwachs an Bashing als an nüchternener Sachlage (nbeschreibung) und das ist eher schlecht, weil Information/Kommunikation so insgesamt verwässert, echt schlechter wird, da mittels individueller Sinneswahrnehmung rein bio-physikalisch schwieriger zu filtern (menschliche Informationsverarbeitung und Speicherung ist dem Computer mächtig unterlegen und das Internet macht uns vermutlich ein wenig zu Borgs!? zumindest ist das Internet ein „Informationsuniversum“, dass so ziemlich alles an Information vorhält, was sich der Mensch nur ausdenken kann).
Anscheinend muss alles schneller werden? Dann auch die Entscheidungsfindung… nun ja… schwer zu verallgemeinern, aber subtil scheint die Menscheit sich selbst durch die Zeit zu hetzen… Wachstum bei Zeit bedeutet wohl Verdichtung bzw. Beschleunigung…
Mit Bashing kann sich „Stimmung“ schneller hochschaukeln (lassen)! Es gibt auf einmal (auch mal „aus Versehen“) so Phänomene wie Flashmobs.
Gut ist trotdem auch die Möglichkeit der örtlich-unabhängigen Teilnahme an Diskussionen für alle durch eben diese neuen Medien!
Also müssen Gestze und neue Werkzeuge zusammen mit den neuen Medien (auch der Umgang damit, Erziehung/Moral) weiterreifen um eine echte Verbesserung zu sein. Derzeit sind sie es partiell. Das Werkzeug („Neue Medien“) selbst darf nicht für Extreme und Nachteiliges (in Bezug auf Grundrechte und Gesetze) benutzt werden können (= Informationen müssen mehr geschützt werden und evtl. auch mit Qualitätssigeln versehen werden, die es ja heute schon gibt, wie den guten Ruf!!!), es soll auch „sicher“ für alle(s) sein. Hierzu gibt es auch Gesetze, die die Meinungsfreiheit eben (richtigerweise) bei Hetze und Selbstjustiz jetzt schon „einschränken“ oder eben klar trennen (zur Klärung braucht es im Zweifel meist den Richter) und wirklich kritisch ist nur der systemische Missbrauch.
Und der betrifft erst einmal die Plattformen (nicht den User), die keinerlei Verantwortung für den Content übernehmen wollen, denn das würde Geld kosten oder gar das Geschäftsmodell ruinieren. Die EU arbeitet an der Richtlinie, Artikel 13. Ein dickes Brett, bis sich das mal in die Länder per Gesetz ausgerollt hat. Hierbei geht es auch um Urheberrechte und Kopierschutz (bei Audiovisuellem oder auch Schrift). Ich bn weit davon entfernt das Thema zu überblicken, deswegen bevorzuge ich oft das persönliche Gespräch vor dem Post im Internet oder halte mich an Medien, die einen guten Ruf besitzen und qualitativ meist eher hochwertige Information verbreiten.
Kinder rebellieren heute nicht mehr so sehr gegen Eltern zu allererst, sondern gegen soziale Erosion, Bevökerungsexplosion, Chancenungleichheit weltweit und Klimawandel…. globale Probleme halt und deren Verusacher. Nicht soooo schön einfach.
Ja, es wird komplexer Sachlagen zu erarbeiten. Und die sachlichen Abhängigkeiten kommen hinzu, sowie die machtpolitischen, die oftmals alles überstrahlen bis zur nächsten Revolution. Der totalen Vernetzung wird ja gelegentlich nachgesagt, dass sie das Potential hat neue Revolutionen erst zu ermöglichen, somit ist sie nicht nur selbst eine technische.
Annerkannte, zertifizierte, qualifizierte Definitionen und Sachlagen (im historischen Sinne) findet man in etwa bei Wikipedia ansonsten hat jeder eh seine eigene ;-). Wikipedia wird sicher noch weiterentwickelt werden.
Es gibt also schon rein psychologisch (innen und aussen), bei zwei Menschen 3, bei 3 Menschen 3+2+1 (=6), bei 4 Menschen 4+3+2+1 (=10), also bei X Menschen X! Sachlagen (eigene und danach gemeinsam kompromisartig Abgeglichene).
Somit gab es noch nie nur eine Sachlage.
Das erschrickt mit der Sehnsucht nach einer rein dinglichen und physikalisch-faktischen Sachlage.
Unser Hirn ähnelt in seiner Vorstellungskraft dem Universum selbst und dessen Einzigartigkeit, pro Existenz (Hirn und Universum) :-).
Keep trying to understand each other!
Das Wesen der Kommunikation ist es, das Missverständnis verhindern zu wollen. Das klappt aber nicht immer 😉
Deswegen sind u.a. Verfassungen so wichtig und die Intanz der parlamentarischen Demokratie so schützenswert!!! Ein unheimlich wertvolles Kulturgut und elementar, genau das an folgende Generation qua Vorbild und Wissen (Können und Managen) weiterzugeben, jeden Tag, in jeder Situation, bei jedem Bashing (dem man sich nicht entziehen will und kann)! Das Recht auf Bashing kann man dabei nur qua Gesetz in seinem „Gewicht“ einschränken (wenn es über das Ziel hinausschiesst) und braucht dafür meist einen Richter, zumindest aber die (unbestechliche) Staatsanwaltschaft (als Wächter).
Trump (z.B.) ist bisher noch davongekommen. Es gilt die Unschuldsvermutung, zumindest in Deutschland.
Und über Moral (legitim/nicht legitim) lässt sich immer auch ganz gut streiten!
Sicherlich werden demokratische Strukturen gerade auf die Probe gestellt. Noch würde ich sagen funktionieren sie gut, nur kann eine Ansammlung von Krisen solche Errungenschaften sicherlich zerstören und deswegen gilt immer „wehret den Anfängen“ oder trennt euch frühe genug, wenn das überhaupt für Staaten eine Alternative ist, für zwei Menschen ist es das.
Immer schön konstruktiv bleiben!