DD360: Dilemma – Tode oder Existenzvernichtung?

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Corona hüllt uns in Todeshauch. Was sollen wir tun? Wie stehen vor Dilemmata:

  • Wer zu wenig zum Schutz unternimmt, tötet.
  • Wer zu sehr schützt, vernichtet Existenzen.
  • Wer Schutzmaßnahmen aufzwingt, untergräbt die Freiheit.
  • Wer die Freiheit über alles stellt, tötet.

Wenn wir alles frei laufen lassen, sterben viele, besonders viele Ältere mit Vorerkrankung. Wenn wir alles stoppen, verlieren unglaublich viele Selbstständige ihre Existenz und ihre Vorsorge fürs Alter; es gibt Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. Unternehmen müssen mit Krediten am Tropf gehalten werden, an deren Abzahlung sie jahrelang kranken werden. Junge Leute kommen nicht ins Arbeitsleben hinein, es herrscht Einstellungsstopp. Wenn wir alle zu einer Tracking-App verdonnern oder später Impfbefehl erleiden, wird die Freiheit eingeschränkt. Wer die Freiheit höher stellt, tötet. Wo ist eine Mitte?

Jeder sieht nur zuerst sich, nicht die Mitte: Die Älteren mit Vorerkrankung, also gerade die, die besonders wahrscheinlich sterben könnten, sind oft in Rente, daher haben sie keine finanziellen Einbußen, sie müssen später auch keine Kredite zurückzahlen. Der öffentliche Dienst kennt ohnehin keine Gehaltseinbußen. Web-Shops boomen, Läden bangen. Es gibt Leid, Elend, Tod – und sogar Krisengewinner. Die Medien diskutieren Sekundärprobleme wie gerechte Abi-Noten, den Klopapiernotstand oder erzwungenes Familienleben. „Mein Kind will in den Kindergarten!“ Wer Kindergärten öffnet, tötet in Konsequenz. Wer das fordert, muss sich darüber im Klaren sein. Ist er das? Nein, jeder darf fordern was er will, ohne jede Verantwortung. „Alle sollen drei Monate zu Hause bleiben!“ Wer das fordert, ruiniert das Land. Aber jeder darf es mal eben so sagen…

Quelle: Adobe Stock

Die kollektive Antwort der Politiker scheint derzeit zu sein: Niemand darf sterben, weil er wegen einer Überlastung des Gesundheitssystems nicht angemessen behandelt werden kann. Das wollen wir nicht. Und weiter? Es dürfen sich nur so viele neu anstecken, wie das Gesundheitssystem kapazitätsmäßig vertragen kann (das in den letzten Jahren leider versumpft worden ist). Wenn das eine Weile gelingt, besteht die Hoffnung, dass es Medikamente und Impfstoffe gibt, sodass dann auch ohne Masken und Alltagseinschränkungen immer noch keine Überlastungen des Gesundheitssystems eintreten. Es darf nur keiner sterben, weil es keine Beatmungsgeräte, Intensivbetten oder geschultes Personal gibt. Wenn das gewährleistet ist… schauen wir dann weg?

Was wir derzeit tun, entscheidet über Tod versus Existenzvernichtung versus Freiheit. Ist es richtig, die Grenze dort zu ziehen, wo sie durch die Behandlungskapazitäten gezogen wird? Diese Grenze wird deshalb gezogen, weil niemand einen in den Nachrichten live übertragenen Tod wegen Versagen des Systems verantworten will. Niemand will Schuld in der Gegenwart tragen. Die Vergangenheit wird ausgeblendet: Wer ist verantwortlich, dass die Beatmungskapazität zeitweise zu klein war? Die Vergangenheit lässt sich in selbstverschuldeten Krisen rhetorisch leicht abschütteln, das kennt jeder aus Management und Politik: „Was stochern Sie da im Gestern herum! Wir sind in Not! Das ist nicht die Zeit, Schuldige zu suchen, sondern wir müssen anpacken und in die Zukunft schauen! Wir schaffen das! Wir waren in der Vergangenheit so gut, wir werden es auch in Zukunft sein! Gerade in Krisen entdecken wir unsere Potentiale, die wir sonst nicht nutzen. Gerade in Krisen wachsen wir über uns hinaus, wozu wir sonst keinen Bock haben. Wir sind jetzt Getriebene! Wir müssen, wir haben keine Wahl! Was wir tun, ist alternativlos! Solange es Alternativen gibt, zwischen denen es zu unterscheiden gibt, kann das Volk nicht gemeinsam handeln!“

Was tun wir? Unsere Gesellschaft trudelt leider allzu oft in eine Art kurioses Gleichgewicht, in dem sich niemand eines Fehlers bezichtigen lassen muss. Wahre Verantwortung entscheidet aber nach bestem Wissen und Gewissen. Es wäre besser, wir würden ein gesundes Urteil haben, welche Führungspersönlichkeiten heute nach bestem Wissen und Gewissen handeln, ohne sich um Wiederwahl oder Quartalsprofit zu sehr zu kümmern. Und diesen Persönlichkeiten, die den Mut zur Verantwortung für das Ganze auf sich nehmen, sollten wir folgen und fertig! Und irgendwie geschieht das gerade, das gibt Hoffnung.

Sie könnten fragen: Echt, solchen blind folgen? Und eine Antwort wäre: Wenn man nun aber blind ist?

Wer in Zeitnot im Dilemma nur debattieren, aber nicht entscheiden will, sieht weg. Wer bei dem Ringen um Entscheidungen immer nur seine Seite der Medaille zeigt, ist Lobbyist, aus welchen Gründen auch immer. Lobbyisten, Parteibonzen, Ideenfixierte, Möchtegern-Krisengewinner sehen weg. Wer wegsieht, ist blind.

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38 Antworten

  1. Lieber Herr Dueck, Sie sprechen mir aus der Seele. Allerdings vernachlässigen auch Sie einen entscheidenden Punkt: Es gäbe Alternativen. Man müsste sich nur mal trauen, sie zu diskutieren.

    Ich habe in den ganzen Corona-Wochen nur ein oder zwei Menschen in Diskussionsrunden gesehen, die sich getraut haben, ebendiese Alternativen zu nennen (z.B. ausschließlich Isolation der Risikogruppen, für den Rest nur sehr geringe Einschränkungen). Sie wurden sofort niedergemacht (unngerecht, nicht zu machen, etc.) und seither hört man nichts mehr von diesen Alternativen. Selbst in hervorragend recherchierten öffentlich-rechtlichen Beiträgen werden diese Alternativen (bewusst?) ausgeklammert. Warum eigentlich? Sollen wir wirklich so weiter machen, wie bisher und hoffen, dass wir irgendwie überleben, bis es in 12 bis 18 Monaten die ersten Impfstoffe gibt? Ich halte das für extrem gefährlich, ja schon grob fahrlässig, wenn nicht sogar vorsätzlich.

    In Gesprächen über das Thema fordere ich immer wieder, Alternativen zu diskutieren. Aber auch da: blanke Ablehnung, statt mal nachzudenken, ob es nicht doch machbar oder gar sinnvoll wäre. Denn es gibt Alternativen, mit denen wir innerhalb weniger Monate mit nur realtiv wenigen Todesfällen eine „Durchseuchung“ (wie es so schön genannt wird) der Bevölkerung hätten. Dann könnten auch für Risikogruppen die Beschränkungen wieder sehr deutlich gelockert werden. Denn eins ist doch mal klar: solange es keine Herdenimmunität (noch so ein schönes Wort) besteht, ist jeder gleichermaßen gefährlich und gefährdet.

    1. Ich begreife auch nicht, warum diese Alternativen nicht mal diskutiert wurden. Und ich begreife nicht, warum nicht mal eine Info mit Erfahrungen aus den Ländern erfolgt, die diesen Weg gegangen sind – Schweden z. B.

      Wir können doch den lock down gar nicht so lange so durchziehen wie bisher. Wenn die Infektionsraten so stimmen bzw. repräsentativ wären, so würde es ja noch Jahre dauern, bis alle Bundesbürger „immunisiert“ („durchseucht“?) worden sind. Vorausgesetzt: Der Virus bleibt schön brav so wie er gerade in Erscheinung tritt – sonst könnte alles wieder von vorne los gehen?

      1. Warum das nicht diskutiert wird? Ganz einfach: Grundsätzlich ist JEDER Teil der Risikogruppe.

        30 Jährige Leistungssportler mit Herzinfarkt, Lungenembolie, Schlaganfall oder 30% geringerer Lungenfunktion nach einem leichten Verlauf. Will man das? Nein!

    2. Rechne man mal nach: 60% von 88 Mio; ich komme da auf 48 Mio Durchseuchte. Davon 1% Sterberate (das niedrigste im einstelligen %-Bereich) dergibt 480000 Tote. Hurra, das ist ja nicht einmal eine halbe Mio Tote! Ups, verglichen mit dem Olympiastadion Publikum von 75000 bei voller Sitzplatzbelegung wären das ja mehr als secjs volle Olympiastadion-Menschenmassen.
      Voraussetzung ist aber die normale Systembelastung. Und zwar die ganze Zeit über.
      Irgendwie kommt es mir vor, als ob ein Grund bestehen könnte, den Vorschlag mit der Durchseuchung abzulehnen.

  2. „Wer zu wenig zum Schutz unternimmt, tötet.“ und „Wer die Freiheit über alles stellt, tötet.“ ist plakativer Mist und das wissen Sie. Wer eine Krankheit mit einer aktiven Handlung eines Menschen verwechselt, kann nicht ernst genommen werden.

    Wenn „Niemand darf sterben, weil er wegen einer Überlastung des Gesundheitssystems nicht angemessen behandelt werden kann.“ die einzige These ist, dann wird wie bei einem Blinden weggewischt, dass es in den letzten Jahren völlig egal war, dass jene Politiker, die das jetzt in maximaler Heuchelei behaupten, billigend in Kauf genommen haben, dass Menschen sterben, weil die Kapazitäten aktiv heruntergefahren wurden, die Pflege nicht in dem Maß monetär entlohnt wird, wie sie es verdient (und nicht mit Klatschen!) und deshalb Pfleger fehlen. Wenn von „Schummellei“ bei vorsätzlichem, durchgehenden Abgaswertbetrug gesprochen wird, bei dem ebenso Menschenleben verkürzt werden.

    „Und diesen Persönlichkeiten, die den Mut zur Verantwortung für das Ganze auf sich nehmen, sollten wir folgen und fertig! Und irgendwie geschieht das gerade, das gibt Hoffnung.“

    — Das kann nicht Ihr ernst sein! NIEMAND der Politiker übernimmt in heutiger Zeit noch Verantwortung! Kein Scheuer (hallo? Pkw-Maut?), kein Spahn, keine Frau Merkel. Willi Brandt war noch so einer. Das ist lange vorbei. Setzen sie Ihren Satz mal in den Kontext von 1933. Es ist niemand verdammt dazu, sein Gehirn abzuschalten und blind zu folgen, auch wenn das opportun ist. Vor allem, wenn wir von solchen Trotteln regiert werden. Jeder darf/soll Nachdenken, jeder sollte auch Dinge in Frage stellen, die so keinen Sinn ergeben — auch, wenn man selbst die Entscheidungen NICHT fällen darf, weil man nicht in der Position dazu ist. Derzeit fehlt eine Opposition wie nie in den letzten 20 Jahren.

    Ich bitte Sie, stellen Sie Ihre Seismographen neu ein. Ich habe das Gefühl, dass die Nadel Ihres Kompasses durch die Effekthascherei der Medien magnetisiert wurde.

    1. „Wer eine Krankheit mit einer aktiven Handlung eines Menschen verwechselt, kann nicht ernst genommen werden.“ Aha!?
      Herr Dueck beschreibt mögliche REAKTIONEN auf die Krankheit und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, also Handlungsoptionen und deren Konsequenzen. Was ist bei seiner Analyse inhaltlich falsch? Sie machen es zudem sich sehr leicht, in dem Sie den Überbringer der Nachricht angreifen. Herr Dueck schreibt übrigens von „Führungspersönlichkeiten“, nicht von Politikern.

      1. Noch ein letzter Kommentar von mir, dann lesen Sie von mir nichts mehr. Seit Jahren habe ich in meiner Signatur dieses Zitat von Ihnen stehen:

        „Die Unvernunft hält uns in Platons Höhle gefangen. Es
        ist dunkel. Wenn nun einer käme und sagte, draußen sei
        es hell — wir würden ihm nicht glauben.“ (Gunter Dueck)

        Wenn das nicht die aktuelle Situation beschreibt…
        Zeit, die Signatur anzupassen. Du(e)ck und weg!

  3. PS: „Wer Kindergärten öffnet, tötet in Konsequenz.“ ist noch so eine billige Behauptung Ihrerseits, die nicht belegt ist (bzw. es gibt starke Indizien, dass dies schlicht falsch ist). Weder in der Schweiz, Schweden noch Australien wurden die Kindergärten geschlossen. Sind die Verantwortlichen aus Ihrer Sicht nun auch Massenmörder?

    Sind Sie wirklich so angstgetrieben? Angst essen Seele auf.

    1. Ihre Informationen sind nicht ganz korrekt. In der Schweiz sind Schulen und Kindergärten geschlossen. Bei den Kindertagesstätten ist die Situation von Kanton zu Kanton unterschiedlich es gibt aber soweit ich das überblicken kann überall Einschränkungen z.B. Kinderbetreuung nur für Kinder von Eltern, die ihre Kinder nicht selber betreuen können, weil sie z.B. im Gesundheitswesen arbeiten.

  4. Lieber Herr Dueck, ich erkenne Ihr Bemühen um eine ausgewogene Stellungnahme an. Mir scheint aber, dass Sie vor aufstellen der Gleichung eine unzulässige Annahme getroffen haben. Als Mathematiker müsste Ihnen diese Seite gefallen, die ganz trocken und ohne Effekthascherei auf Studien hinweist und die Zahlen in einen m.M.n. richtigen Kontext rückt. https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/

    Vorab als Spoiler, wie man das heute wohl nennt 😉 Finden Sie es nicht verwunderlich, dass in Italien vor allem die Lombardei betroffen war, während es in anderen Regionen eher wenige Erkrankungen gab? Wie so häufig scheint auch hier wieder mal Occam zuzuschlagen. In der Lombardei wurde im Januar eine Massenimpfung gegen Meningokokken durchgeführt. Ein bekannter Nebeneffekt ist die Belastung der Lunge. Wenn dann noch COVID-19 dazukommt stirbt der Geimpfte einfach. Dies ist zwar ein wenig verkürzt dargestellt, weil in Norditalien die Luft auch sehr schlecht ist und Sie in italienischen Krankenhäusern 5 mal häufiger an multiresistenten Keimen sterben als in Deutschland (D noch 10x schlechter als Island!) und und und, aber die verheerenden Zustände haben Ihren Ursprung sicher in der unglücklichen Kombination aus Impfung und COVID-19.

    Wie gesagt, das und noch viel mehr auf der o.g. Seite.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr FH

    PS: Das Thema multiresistente Keime zieht sich durch ganz Südeuropa und Beatmung mittels intubieren ist bei COVID-19 i.d.R. kontraproduktiv!

    1. Hallo FH,
      Ich habe versucht, Ihre Aussagen zur Lombardei nachzuvollziehen. Die Impfung an sich habe ich gefunden, nicht jedoch Hinweise auf eine Lungenbelastung. Bei den typischen Impfstoffen gibt es auch in der Gelben Liste keine Hinweise. Können Sie uns einen passenden Link geben ?

    2. SWPRS ist Aluhutvertschwörungsbullshit für Bildungsferne. Da werden Behauptungen aufgestellt, ein Link dazu gepackt und wenn man klickt, findet man keinen Beleg. Toll.

  5. Hallo Herr Dück
    Bin im Allgemeinen ein Fan von Ihren Gedankengut. Bei diesem Artikel kann ich leider ihrer Logik nicht so richtig folgen. Natürlich ist es immer einfacher zu kritisieren…. Was aber hier im Moment weltweit geschieht (mit wenigen Ausnahmen), hat nichts mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun. Warum?
    Soweit ich verstanden habe, sterben in der Schweiz vor allem Personen, die über 80 Jahre sind und bei dieser Altersgruppe auch nur die, welche Vorerkrankungen hatten. Daher frage ich mich, warum man nicht diese Bevölkerungsgruppe besonders schützt?
    Wenn man mit derselben Energie wie man im Moment die Wirtschaft in den Boden fährt diese Gruppe schützen würde, wäre aus meiner Sicht COVID-19 nur noch halb so schlimm. Zumal es nicht verboten ist für den Rest der Bevölkerung, sich mit den entsprechenden Hygienemassnahmen vor der Krankheit zu schützen.
    Zumindest in der Schweiz wirft auch die Kommunikation der Regierung Fragen auf. Bis vor kurzem wurde vehement der Standpunkt vertreten, dass Masken tragen nicht vor der Krankheit schützt. Warum muss dann meine Frau eine Maske tragen, wenn diese in der Pflege arbeitet?
    Ausserdem werden nun tonnenweise Masken eingeflogen und man spricht davon, dass man diese tragen soll, wenn die Wirtschaft wieder geöffnet wird.
    Herr Dück, allein die Maskenfrage demaskiert doch etwas unsere Regierung……Warum soll ich, dann den Rest glauben, was diese mir zu erklären versucht?
    Öffnet doch Tor und Tür für Verschwörer und dies nicht ganz unberechtigt.
    Freue mich auf Ihren nächsten Artikel! Bleiben Sie gesund!

    1. Sie fragen, was das Tragen von Masken bewirkt? Das lässt sich konkret für „normale“ Masken beantworten (Siehe dazu auch RKI-Artikel):

      1. Selbst genähte „Community-Masken“ behindern sehr gering die Ausatmung von Aerosolen, bei Infizierten der Träger der SARS-2-CV Viren. Kein Schutz vor der Einatmung von Aerosolen. Kaum Schutz der Umgebung vor einer Infektion und keine Wirkung für den Träger.

      2. Die „Chirurgen-Masken“, das sind die Masken mit Falten und einem Metall-Stäbchen zum Anpassen an die Nase, behindern die Abgabe von Aerosolen weitgehend (Bessere Passform und gute Durchlässigkeit für die Atemluft). Keine Wirkung gegen die Einatmung von Aerosolen, weil Luft an den Seiten eingeatmet wird. Die Maske schützt also andere vor einer Infektion.

      3. Die „FFB-Masken“ liegen eng am Gesicht an und erzwingen so eine Atmung durch die Maske. Dadurch schützen sie so sowohl den Träger als auch seine Umgebung vor einer Ansteckung (Solange sie korrekt angelegt werden, was durch die Befestigung an den Ohren nicht sicher gegeben ist).

      Die negative Konsequenz vom Masken vom TYp 1 und vom Typ 2ist, dass sie ein falsches Gefühl der Sicherheit erzeugen und als ein Ersatz für Abstand und Isolation verstanden werden. Deshalb sollten Masken von Typ 3 benutzt und nur von Risikogruppen (Medizinisches Personal und ältere Menschen) vorgeschrieben sein.

  6. Hallo Herr Dueck,
    da haben Sie nun mal wieder den Nerf voll getroffen.
    Die mit viel Meinung und unbekannter Ahnung ausgestatteten „Experten“ treten endlich mal vor die Tür und lassen „die Sau raus“. Endlich wissen wir, wer der Richtige wäre, uns durch diese Zeit zu bringen.
    Da frage ich mich dann schon, ob ich von denen, die vom Spielfeldrand „Schiedsrichter zum Telefon“ rufen, besseres erwarten könnte.
    Keiner der hier aufgretretenen Kritiker hat etwas zu seiner Qualifizierung von sich gegeben. Schaut man ein wenig hinter den Vorhang kommt grenzenloses unwissen zum Vorschein! (Schweizer Kindergärten ist ja da noch Trivial) Das zeigt uns schon, es ist wie beim Fußball im vollbesetzten Stadion. 90% der Zuschauer wissen es besser als der Trainer! Und dann auch noch die gegnerische Mannschaft!
    Wie war doch das Zitat? Wenn man mal keine Ahnung hat ….!

  7. Das ist ja das Blöde an einem Dilemma: es gibt kein Entrinnen. Sokrates wird einmal von seinem Freund gefragt: „Soll ich diese Frau heiraten oder nicht?“ Seine Antwort: „Du wirst beides bereuen!“ So geht es uns auch: egal, was wir tun, wir werden es bereuen. Natürlich gibt es Alternative, aber es gibt keine Alternativen ohne (eine andere) damit verbundene Reue. Wir können und nicht n i c h t entscheiden – egal was wir tun. Ich teile ihre Ansicht, dass wir in Deutschland von Menschen regiert werden, denen wir in diesem Dilemma alles in allem gut folgen können, weil sie mit Mut und gesundem Menschenverstand vorgehen und Verantwortung übernehmen. Ich bin dankbar dafür. Könnte ich wählen, in welchem Land ich diese Pandemie erleben und überleben möchte, so finde ich für mich Deutschland zwar nicht alternativlos, aber doch erstaunlich attraktiv. Vielen Dank für Ihre guten Gedanke, lieber Herr Dueck, und weiterhin Gesundheit an Körper & Geist…

  8. Lieber Herr Dueck,

    ein wenig meine ich auch, dass der Schuster vor allem bei so heiklen Themen wie Infektionskrankheiten bei seinen Leisten bleiben sollte.

    Nur als Beispiel: Die Alternative „Tod vs. Existenzvernichtung“ ist nicht haltbar. Die Gründe:

    1. Sie trifft für die Sachgüterindustrie praktisch nicht zu, weil bei vorübergehend wegfallende Nachfrage dort mit Kurzarbeit und einem starken Nachfrageschub nach Ende des „Shutdown“ alles schnell wieder ins Lot kommt. Wenn einem Unternehmen aus diesem Segment die logistischen Ketten brechen, dann ist das Management wohl nicht mehr tragbar. So etwas kann immer passieren und da muss man vorbereitet sein. Und der Virus zerstört keine Produktionsanlagen.

    2. Im Dienstleistungssektor sind die Folgen schon heftiger: Der Bedarf an Dienstleistungen kann häufig nicht längere Zeit aufgeschoben (Friseur, Arzt, Zeitung, etc.) und dann nachgeholt werden. Hier ist der Umsatz erst einmal weg. Bei sekundären Dienstleistungen im Rahmen der Sachgüterversorgung sieht das schon etwas besser aus (Logistik, etc.). Hart betroffen sein, dürften so etwa 10% der Wirtschaftsleistung.

    Auf diesem Hintergrund scheinen mir diese riesigen Hilfsprogramme (die addiert schon mehr als 50% des BIP 2019in D ausmachen würden), doch eher ein Konjunkturprogramm für die schon seit längerem lahmende Wirtschaft zu sein (Siehe bisherige EZB QE Programme, etc.). Da wird die Gelegenheit am Schopf gepackt und schön Geld in die Lande gepumpt oder auch die Einführung von Euro-Bonds gefordert. Getarnt als Verhinderung von „Existenzvernichtung“ oder einem „Zusammenbruch der Wirtschaft“.

    Was Covid-19 uns wirklich zeit ist, dass unsere Gesellschaft und deren Wirtschaft äußerst fragil geworden ist. Sie verträgt keine echten Belastungen mehr. Und das geht sehr weit: Bei uns werden Kinder geschlagen, weil man sie zu Hause nicht mehr ertragen kann.

    1. Hm, Schuster: Diese Kolumne wird immer von einem erfahrenen Dr. Biochem/Pharma/Labor Korrektur gelesen, von den ich zwei meiner engsten Familie habe… Sie argumentieren aber mit Wirtschaft: Modehändler haben das Problem, dass wegen Urlaubswegfall die ganze Sommermode verramscht werden muss und die Herbstmodeeinkäufe eine Glaskugel erfordern. Die Bekleidungshäuser haben die Ware für den Sommer geordert. Rechnen Sie einmal nach – das wird ruinös. Autos fahren nicht so viel derzeit. Die Leute haben keine Ahnung, wann es wieder normal sein wird. Also lassen sie Autokäufe sein… die Hersteller haben dann eine riesige Halde, sie bekommen kein Geld (im Sinne der Liquidität, sie müssen jetzt die immer noch reinkommenden Schiffsladungen bezahlen…das kann nahe an den Ruin führen. Ärzte haben so drei bis zehn Gehälter in der Praxis zu zahlen, aber es geht zZ keiner hin, ich höre von 50% Umsatz…Ruin. Mein Gehalt fällt dieses Jahr AUF wohl ein Fünftel (ich bekomme Rente – ich halte es aus). Mein Steuerberater bekommt sein Gehalt prozentual von meinem, schwierig. Die Kirchen bekommen sehr viel weniger Kirchensteuer, haben aber Hunderttausende Mitarbeiter in Kindergärten und Pflege (Caritas etc.)… Wenn es der Hälfte der Leute dreckig geht, weil sie nur 70% Gehalt bekommen oder weniger, kaufen die nichts. Sie gehen nicht in Urlaub, auch wenn es erlaubt wäre.. Restaurants gehen ohnehin ziemlich oft pleite, auch so. Jetzt aber…? Ich kann jetzt einen Roman weiterschreiben… Bitte denken Sie sich das einmal durch, Beruf für Beruf, Firma für Firma. Rücklagen gibt es kaum, weil die Effizienzberater der Unternehmen seit drei Jahrzehnten nach „nicht betriebsnotwendigem Kapital, das nicht arbeitet“ suchen und all solches woanders hinschieben. Z. B. Karstadt war mal reich, weil denen die Grundstücke gehörten. Die hat man verkauft und gemietet. Das ist ein Beispiel für das Wirtschaften ohne Rücklagen und Reserven. Deshalb gehen die pleite oder wir bezahlen es mit riesigen Hilfsprogrammen… etc. Nein, Sie haben unrecht, sorry. Sie haben Recht mit dem Zorn gegen das Wirtschaften ohne Puffer. Das erzeugt die Fragilität. Ja. Ich glaube aber, Sie ahnen noch nicht, wie fragil alles ist.

      1. Lieber Herr Dueck,

        sicher ist es OK, in diesem Zusammenhang auf die hohe Vernetzung der wirtschaftlichen Aktivitäten hinzuweisen. Ich habe das mit den beiden Beispielen gerade nicht getan, weil Wirtschaftswissenschaftler wissen, dass diese Vernetzung eher einem Gordischen Knoten gleicht als einem IP-Netz.

        Ihre Beispiele sind selbstredend nachvollziehbar. Aber es sind Beispiele mit Einzelfällen. Das wird auch nicht besser, wenn man die Zahl der Berufe vergrößert: OTTO und Zalando handeln auch mit Mode und die machen derzeit das Geschäft des Jahrzehnts. Inhaltlich kann ich übrigens das mit der Kirchensteuer nicht nachvollziehen. Die ist ein Prozentsatz der Einkommen/Lohnsteuer und sinkt seit Jahren stark, wegen der Kirchenaustritte. Das hat die Caritas gut im Griff. Eine Pleite bedeutet immer fehlendes Geld auf dem Konto aka Liquidität. Auch das ist nichts besonderes. Wer mit der öffentlichen Hand Geschäfte macht, weiß davon ein Lied zu singen.

        Ich denke, dass das Verallgemeinern von Einzelfallbetrachtungen nur sinnvoll für passgenaue Unterstützungsprogramme ist. Wo man mit wie viel hilft!

        Ich bin auch mit Ihnen, dass die Dienstleister stärker betroffen sein werden als die Sachgüterindustrie und der Handel. Hatte ich auch versucht, darzustellen. Insgesamt lag mir daran darzustellen, das schon der Titel „Dilemma: Tode oder Existenzvernichtung“ ein Situation beschreibt, die so nicht gegeben ist. Ich akzeptiere das nur mit einem Fragezeichen am Ende. Und über diese Frage zu streiten ist doch aller Ehren Wert.

        Was meine Sicht auf die Stabilität des Wirtschaftsgeschehens angeht, freue ich mich über Ihre Zustimmung. Ich habe mich zeit vielen Jahren genau mit diesem Thema beschäftigt. Dabei waren nicht nur Indikatoren sondern auch Ursachen wichtige Themen. Ich ahne nicht nur wie fragil da vieles ist, ich habe auch schon nachgedacht, warum. Mein vorletzter Absatz reißt das ja an. Dazu würde ich auch gern mit Ihnen die Klingen kreuzen.

        Nachdem ja in einem Lockdown vor allem den Risikogruppen, zu denen wir beide ja gehören, mehr Zeit bleibt zum Nachdenken: Ich empfehle „Grenzen des Wachstums“ von Dennis Meadows und zwar die erste Ausgabe von 1972 (Erschienen bei DVA).

  9. Ich denke, es gäbe eine Alternative, die zwar „die Wirtschaft“ wesentlich schrumpfen ließe, aber trotzdem nicht die Menschen, die dort arbeiten, in Armut stürzt. So wie in Spanien jetzt ein bedignungsloses Grundeinkommen diskutiert wird, so könnten wir auch so etwas, mindestens für eine Zeit, bis z.B. ein Impfstoff entwickelt ist, einführen. Wenn wir die 100 Milliarden, die als Soforthilfe im Gespräch sind, entsprechend einsetzten plus die unnötigen Ausgaben der Frau AKK für neue Kampfflugzeuge umwidmeten, dann könnte das hin kommen. Würde Herrn Trump vielleicht nicht gefallen, aber das betrachte ich als nachrangig.
    Echte Alternativen sind natürlich stets bei der Mehrheit unbeliebt – „Das Neue und seine Feinde“ – passt auch hier

    1. Ich halte das für eine gute Idee. Zumal das bedingungslose Grundeinkommen auch die Unternehmen und Sozialkassen auf der Ausgabeseite entlastet, weil es dort abgezogen würde. Es wird aber mit 100 Mio.€ bei weitem nicht getan sein, weil ein faire Lösung jeder Person das gleiche Grundeinkommen zu bezahlen hätte. Auch den Neugeborenen, den Ausländern und den Rentnern.

      Nehmen wir den bisher am häufigsten genannten Wert von 1.000€/Monat und Person. Das würde in Deutschland bei rund 82.000.000 Personen **jeden Monat** 82 Mrd.€ bedeuten. Das wären pro Jahr knapp 1 Billion Euro oder etwa 30% unseres BIP. Das ist zwar viel Geld. Aber nicht aus der Welt wenn es um eine Krise geht. Das müsste allerdings ein Krise sein, die auch einen hohen Prozentsatz der Bevölkerung persönlich betrifft. Und genau das ist ja derzeit genau nicht der Fall. Betroffen von Covid-19 sind zwischen 5 und 10 Mio. Personen. Die Risikogruppe.

  10. Ich hoffe das wir uns das Gesundheitssystem, welches wir gerade bis zur Selbstaufgabe schützen, das wir uns dieses Gesundheitssystem am Ende noch leisten können. Anscheinend war ja vorher schon zu wenig Geld dafür vorhanden. Das wird durch die derzeitigen Beeinträchtigung der Ökonomie nicht besser werden.
    Die richtige Balance zu finden ist die eigentliche Herausforderung dieser Kriese. Das bislang die Humanität offensichtlich über den Komerz gestellt wurde, ist ein gutes Zeichen. Mal sehen wie lange wir das durchhalten.

  11. Das ist schon seltsam. Kaum gibt sich Dueck mal ansatzweise ein bißchen staatstragend und schon fällt die Meute mi einem wahren Shitstorm über ihn her. Und dabei hat er auch diesmal im Wesentlichen einfach nur Recht. Es scheint hierzulande Mode geworden zu sein, auf die Regierung zu schimpfen, als handele es sich um eine einzige Maffiabande, die einerseits diktatorisch und widerrechtlich und andererseits stümperhaft und fehlgeleitet handelt. Und dabei steht sie, zumindest was Corona betrifft, im internationalen Vergleich gar nicht einmal so schlecht da.

    Es gibt gute Gründe, sich über die Versäumnisse im Gesundheitswesen aufzuregen. Allerdings sollte man bei der Schuldzuweisung nicht vergessen, was man selbst einmal an Kosteneinsparungen usw. gefordertem hat.

    Andererseits halte ich es mit Einstein: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ Und da denke ich z.B., dass man durch intensive Nutzung der Möglichkeiten der IT sich bei der Steuerung von Covid19 auf die Reduzierung von mit höher Wahrscheinlichkeit infektiöser Kontakte konzentrieren sollte. Länder wie Taiwan oder Südkorea haben das ja schon erfolgreich vorgemacht. Dann könnte man die Zeit, bis eine Impfung verfügbar ist, sowohl mit minimalen Opferzahlen als auch mit minimalen Einschränkungen der Ökonomie überbrücken, also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Aber Wenn das bei uns ein Politiker auch nur Andenken, steht er sofort unter dem Generalverdacht, die Privatsphäre der braven Bürger ausspionieren zu wollen. Da nimmt der normale Wutbürger dann doch lieber jede Menge Existenzvernichtungen und Todesfälle und lange Jahre der Schuldentilgung und des Wiederaufbaus in Kauf. Aber, wenn es erst einmal soweit ist, kann man sich ja immer noch trefflich über das aufregen, was damals angeblich die Regierung versäumt hat.

    Es gibt Kritik, die berechtigt und begründet ist. Aber was sich bei uns breit gemacht hat, ist eine Kultur des Einfach-nur-Schlechtredens, ohne dabei wirklich auch nur an die Ursachen rühren zu wollen. Die Rechnung dafür wird uns die Realität präsentieren.

  12. Liebe Dueck-Kommentatoren, hier wird mal wieder in Herzenslust und in allen Tonlagen über das Agieren der Regierenden gegrummelt. Die Regierungsparteien vertreten mehr als 50% des letzten Wahleregebnisses und sind somit im politischen System der BR Deutschland unbestritten legitimiert für ihr derzeitiges Handeln. Wer mit dem Regierungshandeln nicht einverstanden ist, dem steht es frei (anders als in vielen anderen Systemen auf der Welt), sich an eine der Oppositionsparteien zu wenden und in diesen seine alternative Sicht der Dinge voranzubringen bzw. auch den Rechtsweg einzuschlagen, wenn er die Einschränkung seiner Freiheitsrechte bedroht sieht. Mit vier Parteien gibt es ja eine breite Auswahl dazu! Wer kennt die Anti-Corona-Strategie von AfDFDPGrüneLinke ( … anders als das jetzige Regierungshandeln abzulehnen)? Wer sich einmal mit Risikomanagement beschäftigt hat, der wird anerkennen, dass dazu immer eine Prognose über einen zukünftigen Verlauf einer Gefahr erforderlich ist, bei der niemand eine Gewissheit über das Verlauf und Schwere der Gefahr haben kann. Wie gesagt: Anlass zum Grummeln hat derzeit wohl jeder, aber leider gibt es noch kein Lehrbuch, wie eine derartige Krise weltweit zu bewältigen ist.

  13. Hallo Herr Dueck, ich erinnere mich gern an Ihre Vorträge und an die Methapher mit den Hunden und Katzen im Management. Ich glaube, in der jetzigen Krise sind überwiegend die Hunde am Ruder. Sollten wir nicht mehr auf die Katzen hören?

    1. Tja…man muss Regeln durch Prinzipien ersetzen, das geht in Schweden, hier in D aber ist das Volk eben „Hund“. In BW hat heute kaum einer eine Maske auf. Warum nicht? Weil es erst Montag Pflicht ist. Wenn aber diese Regel gut so ist, ist sie heute noch besser. Aber heute ist Maskentragen nur Konsens oder Prinzip, nicht eine Regel mit Bußgeld.
      Wir müssten ein Volk sein, dass heute eine Maske trägt, nicht erst Montag. Ich meine, es ist nicht nur der Hundekopf.

      1. Ja, wahrscheinlich haben Sie recht. Der Hund trägt die Maske ab Montag! Die Katze hingegen dann, wenn sie es möchte. Vielleicht schon heute? Wer weiß. Schönes Wochenende!

  14. Diese Grundkonflikte/Dilemmata gibt es im Grunde genommen schon ewig und tauchen jedes Jahr auf.

    Wir empfinden es als völlig normal, dass jedes Jahr bei jeder Grippewelle ein Anteil x der Bevölkerung hops geht. Normal halt. „Entscheiden“ wir uns dafür, dass wir sie sterben lassen? Irgendwie ja. Denn wir haben doch prinzipiell auch bei jeder Grippe die gleichen Entscheidungsmöglichkeiten wie heute: Freiheit einschränken, Sicherheit hochfahren, Quarantäne für alle, Wirtschaft lahm legen –> Anzahl der Tode minimieren auf einen Anzeil r<x. (Statistisch gesehen weiß man, dass man nicht 0 Tote schafft. Irgendwer stirbt trotzdem immer.)

    Mein Eindruck ist, dass man in der Ethik eine neue Disziplin aufmachen müsste wie "statistische Ethik" oder so.

    Genauso Kriminalität, Terrorismus: 100% Sicherheit ("0 Tote") oder Freiheit und Tote.

    Vielleicht sollte man anerkennen, dass es ist einer statistischen Ethik meistens die folgende Realo-Grundrandbedingung gibt: "Du kannst eben nicht jeden retten."
    Es gilt in unserer Gesellschaft aber als unehrenhaft bzw. moralisch verwerflich, diese Randbedingung offen zu denken und wird eher so als zynischer Utilitarist in die Schublade gesteckt.

    1. Ich denke, es geht Gunter Dueck nicht darum, das zu tun, was man nicht kann, (z.B. alle Tode zu vermeiden usw.), sondern das zu tun, was man (ohne viele Mühe eigentlich könnte.
      Mir hat mal jemand nach einer Schwedenreise gesagt, der Unterschied zwischen Deutschen und Skandinaviern werde dadurch deutlich, dass Skandinavier bei Geschwindigeitsbeschränkungen sich an die Angaben auf den Schildern halten, die Deutschen jedoch immer mindestens noch die Mehrwertsteuer draufschlagen. Allerdings habe nach meiner Beobachtung die Deutschen immer auch noch sicherheitshalber den Blitzerwarner an. Denn wenn es Geld kosten könnte, sind wir dann doch lieber nicht ganz so aufmüpfig.

      1. Hallo Rudolf, mein Kommentar war vielleicht nicht so gut ausgearbeitet oder falsch betont. Ich denke, es geht eher um das Dilemma an sich, gar nicht mal um seine Lösung. Es wird auch keine eindeutige „Lösung“ existieren. Das ist stark Gewichtigungssache und diese hängt ab von den Werten, die man vertritt.

        Die Gesellschaft trifft bzw. hat schon eine Entscheidung getroffen, wie viel Menschen sterben sollen. Es ist nicht möglich, diese Entscheidung nicht zu treffen. Das ist doch interessant – gerade dieser Sache muss man sich mal bewusst werden. In dem Fall hat man die Todesquote so festgelegt: „Es dürfen sich nur so viele neu anstecken, wie das Gesundheitssystem kapazitätsmäßig vertragen kann […]“, wie Herr Dueck oben schreibt.
        Ein pragmatischer, aber auch letztendlich willkürlicher Ansatz, der auf bestimmten Grundannahmen fußt (wie erwartbarer wirtschaftlicher Schaden; man kann nicht jeden retten, etc.), den man diskutieren könnte. Hier kann man bei dem anschließen, was du geschrieben hast: Nämlich vielleicht auch nochmal neu darüber nachzudenken und „das zu tun, was man (ohne viele Mühe eigentlich könnte.“

  15. Wenn man diese ganze Krisensituation einmal von einem höheren Aggregationsniveau aus betrachtet, dann wird wohl jedem denkenden Menschen der Irrsinn unseres Systems deutlich.

    Es ist ja nicht so, dass ich eine bessere Idee hätte, aber die ganze Klimadebatte und jetzt auch Corona zeigen doch, dass es einzig darum geht, keine Existenzen zu vernichten, damit die Leute arbeiten können, damit sie Geld verdienen können, damit sie konsumieren können, damit keine Existenzen vernichtet werden.

    Wir machen unseren Planeten kaputt, wir bringen uns um und alles nur um den Teufelskreis der Geldwirtschaft aufrechtzuerhalten. Und jeder Politiker, Lobbyist, Wirtschaftsboss bis hin zur arbeitenden Bevölkerung ist ausschließlich davon getrieben.

    Und so etwas hinterlassen wir unseren Kindern. Kein Wunder dass die sauer sind.

  16. »So ist die Sach‘!« – Oh, wie leise,
    Wenn überhaupt, sagt das der Weise.
    – Wilhelm Busch (1832-1908)

    Wer hierzu eine Übersetztung braucht: Es muss nicht alles gesagt werden, was gesagt werden kann.
    Oder: Wenn ich schon eine Meinung habe, braucche ich nicht auch noch eine Ahnung.

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    – (Albert Einstein)

    Diskussion ist natürlich notwendig, aber doch nicht auf einem tiefstmöglichen Niveau.

  17. Im Ernstfall wird Klientel Politik betrieben.
    Das Wählervolk sind die Alten (Risikogruppen), also wird in deren Interesse gehandelt.
    umlagefinanziertes Rentensystem = Karma is a bitch

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