Wenn sich jemand im Verkehr als Raser hervortut, gefährdet er andere. Das ist bedenklich bis krass gefährlich. Die Gerichte verurteilen die besonders irren Hochgeschwindigkeitsfahrten mit Todesfolge vereinzelt als Mordtat, also als absichtliche Tötung aus niedrigen Motiven.
Wer mit 70 Sachen durchs Dorf fährt, wird hochwahrscheinlich niemanden töten, aber es könnte schon vorkommen. Wenn er das tut, ohne dass etwas passiert, hat er aber einen Schaden riskiert. Wenn – so will ich schätzen – eine Million verschiedene Raser mit 70 km/h durch ein Dorf sausen, dann wird es einen Toten kosten. Für diesen Fall möchte ich es so ausdrücken: Jeder, der absichtlich aus Eile, Übermut oder Rücksichtslosigkeit mit 70 durchs Dorf rattert, der begeht statistisch ein Millionstel eines Mordes, einen Mikro-Mord.
Über 80 Prozent aller schweren Unfälle geschehen durch Rasen, ungeduldiges/gewagtes Überholen, Nichteinhalten eines vernünftigen Abstandes, Ablenkung/Alkohol und Missachten der Vorfahrtsregeln. Die meisten Verkehrstoten sind also das Resultat von Millionen von Mikro-Morden.
- Wegschauen ist oft ein Mikro-Mord, Hinschauen/Filmen bei Unglücken auch.
- Absichtlicher oder demonstrativer Seuchentrotz ist Mikro-Mord.
- „T-Shirts für 3 Euro kaufen“ ist ein Mikro-Mord an Kindern anderswo, möglicherweise das Kaufen von T-Shirts generell.
- Plastik ins Meer werfen ist Nano-Mord.
- Etc. etc.
Mikro-Morde werden milde oder gar nicht bestraft, es geht ja aus logistischen Gründen nicht. Es ist üblich, nur denjenigen „zu hängen“, bei dem „es“ tatsächlich passiert, obwohl er eigentlich nur Mikromörder wie alle anderen war. Diesen bestraft man zur Abschreckung hart.
Gibt uns das zu denken? Wir sollten einmal mitzählen, wie viele Mikro-Morde wir selbst so im Laufe der Jahre begehen, wir sollten mitzählen, wie sich schlechtes Karma türmt und türmt.
Ich schätze, es gibt aber noch viel mehr Mikro-Psychozide (als Psychozid will ich absichtliche Verletzung bis hin zur Tötung einer Seele bezeichnen). Da kommen etliche Eltern, Manager und spezielle Lehrer schon einmal auf Zenti-Psychozide, auch die Schüler tun sich manchmal hervor, zu mobben und Lehrer in den Vorruhestand zu zwingen.
Zusätzlich betreiben wir alle zusammen viele Nano-Humanozide, in dem wir uns am Klima versündigen.
Das ist Leichtsinn oder Rücksichtslosigkeit: Mikro-Mord, Rat in den Wind schlagen, Verblendung, Ignorieren, alles für weit weg erklären oder glatte Leugnung jeglicher Gefahr. Weg mit „ich war uninformiert, einfach jung (‚da sind Mikro-Morde normal‘) oder trotzig“. Keine Entschuldigung mehr mit „Wir müssen auch leben“ und „Es war zu viel Stress, ich war nicht gut drauf“.
Es wird zu viel von Toleranz geschwärmt. Soll man Unethik tolerieren und Mangel an Eigenverantwortung achselzuckend als hinnehmbaren Lebensstil übersehen?
Wir sprechen immer wieder nur von kleinen lässlichen Sünden.
Aber ich will es Mikro-Mord nennen. Mikro-Psychozid. Nano-Humanozid.
Quelle: Adobe Stock Photo
97 Antworten
Wir machen alle, trotz besten Willens, Fehler — da ist nichts zu machen. Was aber tun wir gegen die Überheblichkeit und Dummheit, diesen Narzissmus der über Leichen geht und das machismo noch als „männlichen“ Wert betrachtet? Diese „Menschen“ (man schämt sich ja langsam seiner Spezies) lernen höchstens aus eigenem Schaden (und den müssen sie als solchen empfinden — so manche Strafe scheint ja eher als Ritterschlag anzukommen). Da hilft auch keine Abschreckung — da hilft leider nur Kontrolle und Bestrafung (und die muss vor allem peinlich sein — peinlich aus der Perspektive der Bestraften).
D.h. aber vor allem Überwachung. Und trifft damit auch wieder zu 90% die Falschen.
Wir können nur aufstehen und dieses Verhalten gesellschaftlich ächten. Lasst sie uns ausschließen, verächten, veralbern. Wer auch immer sich so verhält, lasst uns vollständig jeglichen Respekt verweigern.
Richtig. Nur das offene, direkte Ansprechen, das klarstellen, den Mund aufmachen, Erinnern und Widerstand leisten, die Elephanten im Raum laut aussprechen,, und somit das Ego triggern, funktioniert. Und das schon seit Jahrtausenden.
sorry, das macht dich zum unausstehlichen Querulanten und Aussenseiter – ist für die Allermeisten ein richtig schlechter Rat. ‚Sprich nur wenn Du gegenüber der Schweigen die Lage tatsächlich verbessern kannst, aber bitte mit realistischen Erwartungen oder ‚Geh nur Konflikte mit Gewinnerwartung ein‘ wäre ein besserer Rat.
Die Leute, die das tun, hocken ja nicht alle aus Narzismus in ihrer Mikro-Mord-mir-doch-egal-Blubberblase. Manche brauchen einfach nur 20 kleine Tritte in die richtige Richtung, bis sie anfangen über ihr Verhalten (und das ihrer Co-Raser) nachzudenken.
Und dann gebe ich ihnen gerne einen davon.
Herr Dueck, ich schätze sie sehr als Vor- und Querdenker, aber dieser Post und vor allem die vielen Antworten bestürzen mich zutiefst. Aber die Logik hinter „Mikro-Mord“ und die vielen Reaktionen darauf in diesem Block sind für mich der versuch, kollektiv-schädigendes verhalten zu ächten.
Wo beginnt man damit. Bei Dingen die vermeintlich jeder versteht. 70 km/h in der Ortschaft, total asozial also Gesellschaftliche Ächtung. Wo endet man? Angeblich ist das gebären von Kindern ein unverantwortliches, schädigendes verhalten, dem Klima gegenüber.
Wie soll diese Ächtung aussehen? Öffentlicher Pranger, Job Verlust, Arbeitslager! Menschen die sich nicht Regelkonform verhalten werden nach Recht und Gesetz sanktioniert. Nennt man Rechtsstaat. Die Ausgrenzung von Menschen die sich nicht den Regeln entsprechend verhalten und das hier im Block von den meisten Propagiert wird, findet man in totalitären Systemen. Willkommen in China oder Nordkorea.
Kollektivierung und Ausgrenzung haben immer zu Totalitarismus, Leid und letztlich Massenmord geführt. Auch wenn wir an einer Zeitenwende stehen, werden die Träume, das nur durch ein neues und besseres Kollektiv der Himmel auf Erden errichtet werden kann, genau so am Chaos des Totalitarismus zerschellen wie die vergangenen versuche.
Fortschritte in eine bessere Welt, werden wie immer, nur durch die Freiheit des Individuums erreicht werden.
„Nur durch Freiheit“… da vergessen Sie etwas: Freiheit kann nur funktionieren mit einhergehender Verantwortung. Ich bin bestürzt, dass Freiheit so oft als höchstes Gut gefordert wird – OHNE jede Verpflichtung für das Ganze. Der gesamte Ethik-Komplex rankt um diese Verantwortung. An die will ich erinnern. Dass man FREIWILLIG verantwortlich ist. Ich habe kein Social Scoring verlangt – nur gesagt, dass man sich die Verantwortungsverpflichtung einmal selbst schärfer unter die Nase reibt – nämlich dass vieles eben Mikro-Mord darstellt.
Im Gegenteil: Das schafft Gemeinschaft. „Wir“ machen das nicht mit, wer zu uns
gehört (gehören will), tut sowas nicht. Genau das ist Kultur: Wir machen das so, die anderen machen das anders.
Der von Dir vorgeschlagene Opportunismus schafft genau das Gegenteil: Verfall, Auflösung der Kultur. Wer sich die immer weiter ausbreitende Flegelhaftigkeit gefallen lässt, darf sich dann auch nicht beschweren, wenn das die neue Kultur wird. Spätestens dann rächt sich die Bequemlichkeit: Dann ist man selber Außenseiter –oder einer von den Flegeln.
Wo ich Dir zustimme: Natürlich kann man sich dabei geschickt oder weniger geschickt anstellen. Worauf der Mensch nicht aus Vernunft gekommen ist, davon kann man ihn auch mit Vernunft nicht abbringen.
Plastik ins Meer werfen. Ach so. Da habe ich das bislang immer falsch gemacht … Moment, ich habe doch noch nie Plastik ins Meer geworfen! Wer ist das dann nur? Ich nenne es dann mal Mikrogratismut, andere pauschal zu verunglimpfen und zu belehren. Wann haben Sie eigentlich selbst so die letzte Flasche aus dem Meer gefischt?
An Name: Natürlich werfen Sie täglich Plastik ins mehr. Sie wissen es vielleicht nur nicht. Aus Bequemlichkeit Und auch der Vorwurf der Belehrung trifft nicht. Hier ist nie von „IHR“, sondern immer von „WIR“ die Rede. Und genau das macht den Unterschied.Der implizite Vorwurf der Überheblichkeit fällt auf Sie zurück.
Nein, ich werfe keine Plastikflaschen ins Meer, auch unwissentlich nicht. Wie soll denn das gehen. Mein Plastikmüll landet dort, wo er hingehört: in dem Müll. Ich lasse keine Abfälle liegen, benutze keine Kosmetika mit Silikon, etc.
Ich empfinde das Verallgemeinern diesbezüglich fast schon als Verunglimpfung.
Deshalb – auch wenn ich das Problem erkenne, möchte ich nicht für All das Leid auf der Welt zur Mitverantwortung gezogen werden, nur weil ich auch der Gattung Mensch angehöre.
Das „Insmeerwerfen“ / Verbrennen übernimmt der städtische Entsorger für Sie. Wenn es gut läuft wird ein kleiner Teil recycelt, der Rest verkauft, verschifft und in Dritt-/Zweitweltländern ins Meer geworfen (Leseempfehlung: „Der Plastikatlas“). Insofern entspricht Ihre Empörung/Unwissenheit exakt der oben erwähnten „ich war uninformiert“-Pseudo-Entschuldigung.
Überflüssiges, Sinnloses bleibt auch in kleinen Dosen überflüssig und sinnlos
vielen Dank für die, wieder mal tolle, Anregung zum FÜHLEN, DENKEN und HANDELN.
Es ist aber schwierig die Dosen einzuhalten.
So wie bei der Tafel Kinderschokolade.
Ein Riegel macht nicht Fett.
Ich bin gespannt auf die ersten „Nach Corona“ Statistiken. Eigentlich müssten ja viele „Mikro Morde“ statistisch zurück gehen. Wir sind ja alle zu Hause.
Es müsste doch alles besser werden.
– Weniger Unfälle
– Weniger Umweltverschmutzung
– …
Oder wird das aufgehoben durch ?
– mehr häusliche Gewalt
– Mehr Online Konsum
– Mehr Stromverbrauch zu Hause?
– …
Regelt das nicht auch der Markt?
Im Ernst, worüber regen wir uns hier (IMHO zu Recht) auf? Darüber das Menschen unvollkommen, egoistisch und triebgesteuert sind? Waren sie schon immer. Das hat Tradition. Und Tradition geht immer über Erkenntnis. Klingt zynisch, und ist auch so gemeint.
Kosmisch betrachtet handelt es sich um Evolution. Etwas entsteht, entwickelt sich und geht wieder. Tiere und Pflanzen scheint das nicht zu kümmern. Sie sind einfach. Manche „sind“ sehr lange, andere nicht.
Nur der Mensch regt sich drüber auf. Und an dieser Stelle sollte die Intelligenz derer einsetzen die das beobachten. Warum — bitteschön — kümmert den Menschen seine Umwelt? Blaualgen haben kein Problem damit mal eben die halbe Ostsee umzubringen. Sie „sind“ einfach.Und selbst wenn sicherlich keine Tier- oder Pflanzenart in der Lage ist den Planeten zu schädigen wie der Mensch es tut ändert das nichts daran das alles Leben auf der Erde einfach existiert, nur der Mensch macht sich Sorgen. Wenn auch nicht alle.
Das meine ich jetzt wirklich ernst: Warum kümmert es den Menschen? Zugegeben, nicht allen. Aber doch eine große Menge von den Einflusslosen, und immerhin ein paar von denen die Einfluss haben. Warum ist das so?
Ich denke, wenn wir verstehen warum wir Menschen die Erde wie einen Garten sehen den Manche wild wachsen lassen, Andere gestalten und Einige ausbeuten wollen haben wir Zugang zu dem Urproblem des Menschen und seinem Umgang mit seinem Zuhause.
Womit wir bei bei meiner Sicht der Dinge sind. Vergesst es. Der Planet geht Koppheister während ein Teil den „Gewinn“ zählt und ein anderer Teil versucht so lange wie möglich ohne Arme zu schwimmen. Und zwar völlig egal wie krass man selber umweltfreundlich lebt. Es wird so passieren. Nichts deutet darauf hin das es anders abläuft.
Ich will ein — zugegeben extrem krasses — Beispiel anführen: Haben die Ereignisse im 2. Weltkrieg dazu geführt das Faschisten weltweit keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen? Nein. Im Gegenteil. Selbst im Brandherd Deutschland sind sie nach einer kurzen Schampause wieder in den Parlamenten vertreten. Weltweit haben die Faschisten aktuell die Oberhand.
Warum ist das so?
Darüber nachzudenken, und zwar etwas weiter als üblich, scheint mir wichtiger als alles andere …
> Weltweit haben die Faschisten aktuell die Oberhand.
>
> Warum ist das so?
Weil unser Steinzeitgehirn so funktioniert. Das alte Rudelprinzip. Führen und gehorchen. Ein Alphatier und viele, die oben den „starken Mann“ haben wollen, der für „Ordnung“ sorgt. Wobei „Ordnung“ in den kleingeistigen Schädeln meist bedeutet, alles, was irgendwie anders ist als man selbst, auszugrenzen und zu bekriegen.
Empathie gibt es nur für den eigenen Stamm, die eigene Sippe. Alle anderen sind Feinde, mit einer beliebig anpassbaren Definition von „Feind“. Andere Sprache? Feind. Andere Hautfarbe? Feind. Andere Kultur? Feind. Logisch denkende Menschen (a.k.a Wissenschaftler)? Feind.
Erderwärmung? Seh ich nicht. Plastik im Ozean? Egal, ist nicht mein Ozean. Und im Supermarkt gibt’s ja immer noch Fisch.
Deshalb ist Demokratie so schwer. Deshalb ist multikulturelles Miteinander so schwer. Deshalb ist CO2 ernsthaft einsparen zu wollen so schwer. Wenn meine Nation CO2 spart, dann haben andere Nationen (= „die Feinde“) einen Vorteil! Das geht ja gar nicht! Es geht schließlich um UNSERE Arbeitsplätze, UNSEREN Wohlstand, UNSEREN Turbokonsum! Dann lieber das CO2-Problem ganz leugnen. Dann ist das Steinzeitgehirn wieder zufrieden.
Sie haben die Evolution doch schon angeführt — das „sind die Affen im Kulturwald“.
Jede(r) sucht sich die Philosophie, die ihr(ihm) Recht gibt, den Beifall dort, wo sie(er) ihn kriegt. Man versucht in das Team zu kommen, das den Sieg verspricht — dazu muss man freilich erstmal einen Krieg anzetteln, zumindest virtuell. Ohne dass man „die Leute“ von einem Krieg überzeugt, kann man niemanden für den Sieg begeistern. Und siegen will letztlich doch fast jeder…
Warum ist das so? „Die Wahrheit“ werden wir nur erfahren, wenn es doch einen „Gott“ gibt. Ansonsten müssen wir uns mit Vorhersagen begnügen, die gute Trefferquoten haben. Und uns auf unseren inneren Kompass verlassen.
Man „sollte jeden Morgen zum Frühstück eine seiner Lieblingsthesen über Bord werden. Das hält jung.“
Der Mensch ist im „Nur Sein“ vollkommen. Da er aber nur in Interaktion mit seiner Umwelt, die alles einschließt, überleben kann, „ist“ er nicht mehr nur. Er handelt. Irgendwie , irgendwann, mit irgendwas. Und das hat Auswirkungen. Viele Nano- und Mikrowirkungen und Rückwirkungen. Daher hat auch das „nur“ Sein Auswirkungen. Auch in Flora und Fauna. Nur das Bewusst-Sein ist dem Menschen zueignen.
Es ist doch am Ende irrelevant, woran die Menschen sterben. Nur bei C. wird ein Bohai daraus gemacht. Oder verbieten wir wegen Rasern jetzt Autos? Nein und, obwohl 15% der C. Toten aufgrund von Luftverepestung, werden trotzdem die Autos nicht verboten. Und, obwohl SUVs durch ihre Höhe auf den Organ-Bereich des Menschen zielen, werden sie trotzdem nicht verboten.
Also, lass mich so leben, wie ich es für gut heiße, und nicht so wie es die anderen tun. Das gilt schließlich auch für Raser und SUV Fahrer. Pack den Zeigefinger ein, ansonsten brauchst du einfach zu viele Zeigefinger in der Welt.
Auch Fatalismus ist eine Art Beqemlichkeit. Ich sehe hier nicht den Oberlehrerzeigefinger, sondern er einmalig nur eine Anregung zum Nachdenken, die vielleicht bei dem Einen oder der Anderen zum Handeln führen könnte.
Werter Hans, das eine tun, das andere auch? Gerade bei Autos liegt in der Tat ein großes Potenzial. Nicht mit Zeigefinger, sondern mit Regeln und einem Stop der vielen Subventionen für das Blechle. 🙂
Moral wird derzeit sehr hoch gehängt.
Ist das wieder so eine Modeerscheinung?
Wenn Du deine Großeltern infizierst, hast Du sie umgebracht!
War das früher anders, als man noch an Grippe starb?
War das auch schon Mord?
Oder bleiben wir jetzt, ausnahmsweise einmal konsequent?
Auch ein Grippetoter ist nächstes Jahr zu vermeiden, wenn man es denn wirklich
ernst meint. Also auch nächstes Jahr mit Maske.
Öffentliche Feiern gehen dann gar nicht mehr. Nie mehr!
Es kann immer ein infizierter dabei sein!
Es ist eigentlich egal welche Krankheit.
Die Frage ist, ob wir auf Dauer so leben möchten!
Vielleicht sollte man auch mal ein bisschen Geld in die Hand nehmen, um die
„Krankenhauskeime“ in den Griff zu bekommen.
Das wäre nur ein Bruchteil von dem, was dieses Jahr locker gemacht wird.
Die Niederlande haben das ja ganz gut im Griff.
Weiterhin tolerieren wir Menschen die Ihr Leben beim Motorradfahren aufs Spiel setzen.
Geht das denn? Bergsteigen?…
Was gar nicht geht ist Waffenproduktion, oder doch?
Wir müssen uns ja vor Putin verteidigen!
Wie steht es mit der Konsequenz in Moralfragen?
Bin gespannt.
Wir sprechen uns nächstes Jahr!
Ich schriebe es immer wieder in Neuseeland sind nur 25 Corona-Opfer zu beklagen. Die lässigeren Schweden sehen sich gescheitert. In den Niederlanden sind 11.000 Tote, also ein Drittel der deutschen Zahl. Das nennen Sie „gut im Griff“…gegen Grippe kann sich jeder impfen lassen…etc.
Hier lag ein Missverständnis vor: Die Krankenhäuser in den Niederlanden haben die Krankenhausinfektionen im Griff.
China hat ein hierzulande als diktatorisch moralisch abwertend beschriebenes Gesellschaftsystem. Aber dort haben sie die Corona-Infektionen im Griff, bei einer mliarde Einwohner.
Und wir verstehen es nicht? Menschen die von kleinauf lernen, dass sie in Konkurrenz zu allen anderen stehen, und die es fortan in ihrem ganzen Leben weiter trainieren, sich gegenüber anderen als die besseren, mehr geeigneten, besser gelittenen… erfolgreicheren durchzusetzen, sind nicht geneigt, sich plötzlich solidarisch zueinander zu verhalten, oder auf die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen zu verzichten. Je erfolgreicher, um so weniger. Von Ausnahmen abgesehen, die von ihrer demonstrierten Moral beim erfolgreich Sein profitieren wollen. Und die absolute Konsequenz von Konkurrenz ist Faschismus.
Insofern ist weder die Tatsache verwunderlich, dass in den extrem marktwirtschaftlich orientierten Staaten die Disziplin der Bewohner, allen voran der Regierungen, beim Umgang mit den Seuchenvermeidungsmassnahmen nicht vorhanden ist.
Ganz abgesehen davon, dass auch die Fokussierung auf Gesundheitserhaltung und Krankenversorgung natürlich nicht erfolgt. Statt dessen werden unter dem Radar der medialen Aufmerksamkeit jede Menge Interessen von Konkurrenzkampf bedient, allen voran Waffenlieferungen an Kriegsparteien. Und da sollen moralische Beweggründe Menschen zu Handlungen entgegen ihrer aktuellen Interessen bringen? Das kann man nicht erwarten. So sehr es auch notwendig wäre. Hier kommt ein deutscher Philosoph zu Wort: Das ökonomische Sein bestimmt das Bewusstsein.
Wirtschaft auf Basis von Konkurrenz ist das Problem. Nicht die uneinsichtigen Konsumenten!
Und Neuseeland? Das beantwortet hier keiner, weil es unbequem wird.
Ist nicht unbequem. Neuseeland ist eine Insel. Und hat richtigerweise in einer frühen Phase konsequent dichtgemacht. Und hat die wenigen Fälle konsequent verfolgt und isoliert. Wie sollte das vergleichbar innerhalb Europas funktionieren? Neuseeland ist deshalb sicherlich keine Blaupause mit Vorbildfunktion.
Aber es sollte nicht vergessen werden, dass Corona auch in Neuseeland seine deutlichen Spuren hinterlassen hat und weiterhin hinterlassen wird. Touristen aus dem Ausland gibt es bis heute nicht. Und dies ist ein wichtiger Wirtschaftszeig in NZ.
Nochmal zurück auf Anfang: ein „Noch-Tier“ entdeckt seine Pfote als Instrument, indem es einen Stein ergreift und nach Angreifern wirft, um sie abzuwehren, sich zu schützen. Diese „Waffe“ schafft Erleichterung und Schutz. So findet es Erleichterung um Erleichterung. Aus diesem „noch-Tier“ entwickelt sich „das nicht mehr Tier“ alias „Mensch“: ein Innenbrüter, (zu) früh-geburtlicher, ergo verwöhnungsabhängiger: bis heute. Ein aus Jahrtausenden und hunderttausend gelungenen und hunderttausend misslungenen Anläufen den einigermaßen entwickelten Homo-sapiens zu „kreieren“. Mal haben ihn dunkle Mächte gebracht, mal Götter geschaffen dann nur der eine Gott und bald werden ihn wohl Gen-Manipulateure designen – wenn ihn nicht vorher Vieren/Bakterien und sein eigener scheinbar unbegrenzter Übermut dahingerafft haben.
Es gibt ja wohl keinen Plan für dieses frivole Tier und auch keine ihm angemessene Welt. Wir sind ja nicht einmal sicher, ob wir überhaupt „vorgesehen“ waren.
Immerhin haben wir es weit geschafft, können die Welt schon mit einem Knopfdruck x-mal vernichten mit „modernsten“ Waffen. Was kümmert da ein mikro-nano- Mord mehr oder weniger: ein hoffnungsloses Sorgen-Unterfangen?
Wir haben ja auch bereits Götter getötet:
„Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet. Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“
(Zynismus beendet) Aber jetzt sind „Wir“ 8 Milliarden: 8 Milliarden Sorgen, Hoffnungen, Sorglosigkeiten, Hoffnungslosigkeiten. Wo anfangen? Sind „wir“ zu viele? Ist Demokratie doch hilflos? Hilft nur die Peitsche des Dompteurs? Oder hilft eine „große“ Krise? Viren? Klima?…?
Erst wenn kein Fisch mehr zu fangen ist, werden wir/manche/viele lernen, das Plastik im Meer nichts zu suchen hat.
Aber erstens: Vielleicht müssen wir jetzt wieder „einen Gott töten“(Nur welcher? Den Gott des: Übermut, Leichtsinns, Sorglosigkeit, Vorteils, Eigennutz..)!
Aber zweitens: Sisyphus soll ja ein glücklicher Mensch gewesen sein. Warum also nicht den Stein, mit dem alles angefangen haben könnte, immer wieder hinauf rollen? Ich denke, wir müssen uns immer wieder „durcharbeiten, erziehen,lernen, drei Schritte vor-zwei zurück“ bis wir auf Menschen mit der geringsten Fehlertoleranzen stoßen.
Hallo
Vielleicht hilft es, Verständnis für die Sichtweise des anderen zu haben, auch wenn diese beschränkt ist. Wer weiter, klarer sehen kann, sieht die Probleme und Herausforderungen, sieht die Gefahren und Bedrohungen aus einer anderen Perspektive. Wenn wir demjenigen der noch nicht so weit sehen kann, klar machen, dass wir seine Position verstehen, es aber andere wahrscheinlich bessere Sichtweisen auf die Dinge gibt, regen wir eine Änderung zum Guten an, ohne zu bevormunden. Das scheint mir sinnvoller, als stets mit dem Finger auf die vermeintlich Bösen zu zeigen. Und, es grenzt nicht aus und spaltet nicht. Es erfordert viel Arbeit, Arbeit mit und an sich selbst. Viele machen es schon so. Ich habe auch begonnen. Macht doch einfach mit.
Herzliche Grüsse, Uwe
Da bin ich bei Ihnen. Fangen wir an mit dem Mann im Spiegel.
Doch damit geht die Rechnung noch nicht auf:
„Mit Lammsgeduld und Blöken kommt man gegen den Wolf nicht an.“
Und wo ziehen wir die Grenze zwischen „auf die vermeintlich Bösen zeigen“ und Mittäterschaft durch Unterlassung?
Reicht es, selber nicht rassistisch zu sein? Was gehört dazu, nicht nur nicht rassistisch zu sein, sondern sich auch nicht-rassistisch zu verhalten?
Verantwortung zu übernehmen heißt eben auch, sich „für eine Seite“ zu entscheiden. Auch auf die Gefahr hin, dass man es eben doch nicht besser weiß, dass es womöglich die falsche Seite ist. Toleranz, „das Gefühl, der Andere könnte vielleicht doch auch Recht haben“, hilft dabei, zu vermitteln — und wenn man dazugelernt hat, die Seiten zu wechseln.
„Ein Ideal, für das ein Mann oder eine Frau nicht zu kämpfen bereit sind, stirbt. Das ist ein Naturgesetz.“
den Pascal mit „im Zimmer bleiben“ kennen Sie?
Aber bitte alleine .. Sie wissen ja wie es in den Klöstern zugeht.
Was Sie sich wünschen ist der voll durchprogrammierte Robotermensch.
Nur Mut, die Chinesen sind schon ziemlich weit in der Entwicklung.
In Neuseeland sind insgesamt in 2020 25 Menschen mit Corona gestorben. Das ist nicht China.
Natürlich könnte man einigen Kommentatoren folgen und das eine oder andere Detail im Beitrag von Herrn Dück aus dem Kontext picken und kritisieren. Zum Beispiel Elektromobilität. Ist die wirklich umweltfreundlicher als ein Diesel? Ein Auto hat, wenn es neu vom Band läuft schon mehr Umweltschaden anreichtet, als es auf den ersten 70.000 km in die Luft bläst. Und diese Bilanz gilt erst recht für Elektroautos, denn die blasen dabei ja keine Treibhausase in die Luft. Die machen nur ein bisschen Batterieschrott, der sogar ein bisschen ungefährlicher ist als Atommüll. Und die diversen Schwermetalle werden Afrika von glücklichen Kindern wie in einer Art Sandkastenspiel aus dem Boden gebuddelt. Na ja, und wie sieht es aus mit der Digitalisierung? Etwa 30% der Jugendlichen sind mittlerweile nahezu unheilbar spielsüchtig und die Digitalindustrie ist munter dabei, was die Umweltschädlichkeit betrifft, alle anderen (mit Ausnahme der Landwirtschaft) zu überholen. Hat da also Herr Dück etwas übersehen?
Nun, das kommt darauf an, wie man hinschaut. Es geht ihm meines Erachtens nicht ums Detail, sondern darum, dass wir endlich einmal anfangen, über unser Tun etwas genauer nachzudenken. Und da bleibt unterm Strich, dass wir als Spezis insbesondere in der klassischen „Westlichen Welt“ mit ihren hehren Werten gerade dabei sind, uns die Grundlage unseres bequemes Lebens unter den Füßen wegzuziehen. Ich verstehe Herrn Dück nicht so, dass ich endlich mein altes Auto verschrotten und mir einen neuen PC zulegen soll, sondern dass es Zeit ist, über Änderungen nachzudenken, die uns auch in Zukunft die Lebensgrundlage sichern.
Unser eigentliches Problem ist, dass in den letzten 50 Jahren der individuelle Egoismus gesellschaftsfähig geworden ist. Und ds ist keineswegs überall in der Welt so. An muss da ja nicht unbedingt an die Methoden in einem diktatorisch geführtem China denken. Obwohl: Das chinesische Mondlandegerät von 2019 ist nach dem Jadehasen (oder Jadekaninchen) benannt. Und der Mythos vom Jadehasen (kann man bei Wikipedia nachlesen) spricht Bände. Es reicht aber auch, sich anzuschauen, wie das demokratisch regierte Taiwan mit Corona fertig geworden ist und weiter fertig wird. Die Massnahmen erscheinen uns rigide und sie entsprechen so gar nicht unserem Verständnis von Datenschutz. Aber sie stoßen im Land auf breite Zustimmung. Es besteht ein gesellschaftlicher Konsens, dass privates UND öffentliches als gleichwertig und gleichbedeutend zu werten und zu behandeln sind. Und genau so verstehe ich auch diese Folge von Herrn Dück.
„Unser eigentliches Problem ist, dass in den letzten 50 Jahren der individuelle Egoismus gesellschaftsfähig geworden ist.“ Das bringt es auf den Punkt. Aber wie konnte das passieren?
Angefangen hat’s wohl mit dem schönen Ziel der „Selbstverwirklichung“ aller, die kurz nach dem 2. Weltkrieg als Kehrtwende vom Marionettendasein im 3. Reich verkündet wurde. Und dann sind wir irgendwann falsch abgebogen.
Aus den Worten des Beitrags klingt viel Wut, aber wenig Zuversicht. Das ist traurig, denn das eigentlich sinnvolle Anliegen des Beitrags wird für mich dadurch kaputt gemacht.
Begriffe wie „Mikro-Mord“ oder „Mikro-Psychozid“ erinnern mich an schwarze Pädagogik und krankmachende Formen von Religiosität. „Du bist Sünder, Schuldig, Bekehre Dich endlich!“, so schallt es von den besonders Frommen aller Religionen hinüber. Nein Danke. Das brauche ich nicht.
Ich glaube nicht, dass das Erzeugen von schlechtem Gewissen durch die absichtliche Wahl krasser oder verletzender Begriffe zielführend ist. Es führt vielmehr dazu, dass Menschen sich abwenden. Und dann erst recht so weiter machen, wie bisher.
Mir bleibt jedenfalls zunehmendes Kopfschütteln über einen Blog, der mal meine Phantasie angeregt hat. Ihre Vorträge und Bücher, Herr Dueck, waren Kult. Aber der Witz und das Lachen (und die dabei gewonnene Selbsterkenntnis) werden im Blog zunehmend von Wut und Groll verdrängt. Einsicht und Zugewinn bleiben dabei auf der Strecke. Schade.
Ich habe im Augenblick keine Zuversicht. Die Anzahl der Toten steigt, die Leute, die Zuversicht predigen, lügen. „Die Wirtschaft wird sich 2021 dramatisch erholen“ – ist doch Quatsch, wenn es bis Ende März Lockdowm gibt und die Firmen jetzt langsam Konkurs anmelden müssen…Da lüge ich nicht mit.Im Augenblick könnte Disziplin helfen, aber nicht endloses Rumreden.
Hmmm. Das ist für mein Empfinden das eigentliche Problem: Nur meine Meinung zählt, wer anderer Meinung ist, lügt.
But that’s falsch! Demokratie hat noch immer davon gelebt, dass andere Meinungen gehört und notfalls auch ausgehalten werden. Das ist manchmal äußerst anstrengend, aber für mich die zentrale Lehre der deutschen Geschichte.
Seit die Corona-Pandemie das Denken bestimmt, fehlt mir das. Statt dessen: Mauern gegen Andersdenkende („Homeoffice ist doch ganz nett, nun hab Dich mal nicht so!“), Parlamente, denen Debatten verwehrt werden („Es ist alle sehr dringend, dafür haben wir nun wirklich keine Zeit!“), Menschen, die nicht zu allem ja und Amen sagen und für genaueres Hinsehen und eine kritische Meinung schier an die Wand gestellt werden und dann natürlich auch die vielen, die von den Ballwegs dieser Welt geblendet, glauben, mit ihrem nicht wahrhaben wollen die Welt beglücken zu müssen.
In den Medien Horrorzahlen, die fast immer einseitig und sehr selten kritisch bewertet werden. So meldet heute (30.12.) das RKI 1100 Tote in Deutschland. Dass aber ein nicht geringer Anteil der gemeldeten Toten Nachmeldungen der letzten Tage sein dürften, das wird nicht gesagt. Aber alle in der Politik haben das gewusst und erwartet. Aber das wird (zumindest in der tagesschau) nicht gemeldet.
Um es klar zu sagen: Ich finde auch, dass es viel zu viele sind, die derzeit an Covid sterben. Aber ich habe meine Zweifel, ob nicht bewusst auf maximale Wirkung gespielt wird.
Ein Beispiel: Ich hatte als Erwachsener Windpocken. Eine Krankheit, die auch hätte tödlich enden können. Aber niemand käme auf den Gedanken, mich nach meinem Tod als Windpockenopfer zu zählen. Bei Covid wird das komischerweise anders gehandhabt. Aber ist es sinnvoll, jemanden der im Mai Covid überstanden hat und der jetzt, ein halbes Jahr später, sagen wir an Krebs oder Herzinfarkt stirbt, als Covid-Opfer zu zählen, nur weil in seinem Körper noch Reste des einstigen Infekts zu finden sind?
Genauso die Wirtschaft: Sind die Zahlen denn wirklich so schlecht, wie sie geschrieben werden? Wieviele Betriebe standen vor Corona auf der Kippe? Wieviele wären davon regulär drauf gegangen? Die Antwort darauf weiß keiner. Nur eines ist klar: Es gibt sie und Corona wird von so manchem Besitzer als Vorwand genutzt, sich gesichtswahrend aus dem Schlamassel zu retten – auch das sehr menschlich.
Daimler hat eines der schlechtesten Jahre hinter sich, verzeichnet aber in China massive Zuwächse. Porsche macht Sonder- und Nacholschichten. Der Laden brummt ohne Ende. Wenn Daimler wo der Schuh drückt, dann ist es der verschlafene Wandel zum E-Auto, aber sicher nicht Corona.
Bislang hat die Menschheit das Ende jeder großen Krise mit massiven Ausgaben beantwortet: Die Roaring Twenties, das Wirtschaftswunder in den 50igern oder das Aufleben der Wirtschaft nach dem Bankencrash zeugen davon. Das lässt hoffen.
Wenn etwas an dieser Zeit schwierig ist, dann ist es das Gefühl, Manipulationsversuchen von allen Seiten ausgesetzt zu sein (by the way, das haben Sie sehr gut in einem Ihrer letzten Bücher beschrieben). Die einen leugnen bis zum geht nicht mehr, dass es Covid gibt, die anderen heizen bei jeder Gelegenheit die Panik an, indem sie uns vorhalten, wie katastrophal wir da stehen – handwerklich unsauber gemacht und nach sich ständig ändernden Maßstäben und Regeln.
Beides ist nur nervig und beides macht uns kaputt. Und doch habe ich Zuversicht. Die weitaus meisten Leute sind vernünftig. Und bislang hat sich noch jede Gruppe, die als vermeintlicher Infektionstreiber identifiziert wurde, als Fehlanzeige herausgestellt – ganz egal, ob das nun Jugendliche, Urlaubsheimkehrer oder Restaurantbesucher sind. Sie alle wurden von der Politik verdächtigt und bei allen hat sich letztlich gezeigt, dass die Zahl der Verstöße verschwindend gering war – die übergroße Mehrheit war verantwortungsvoll und sich an die Regeln gehalten.
Ein letztes: Kennen Sie die Wahlergebnisse der OB-Wahl in Stuttgart? Ballweg hat gerade mal 1,2% der Stimmen bekommen. Selbst wenn dreimal so viele Menschen „harte“ Verweigerer währen: Würde das die aktuellen Maßnahmen zunichte machen? Wohl kaum.
Es geht meiner Meinung hier nicht um „Nur meine Meinung zählt“. Um das zu erkennen muss man sich nur überlegen, ob Herr Dück „von“ etwas oder „über“ etwas schreibt. Hier schreibt er über etwas.
Ob Neuseeland oder Taiwan, beides sind Demokratien. Und in beiden Ländern sind sämtliche Zahlen zu SARS Cov19 deutlich niedriger als in den meisten anderen Ländern. Das hat natürlich damit zu tun, dass der Internationale Verkehr auf einer Insel leichter zu kontrollieren ist als z.B. Unsere Grenze mit Frankreich. Aber nicht nur. Warum man in Eiropa das Thema nicht im Griff hat liegt nicht nur, sondern auch an der Ignoranz vieler Zeitgenossen. „Machen wir schnell heute noch ne Party, morgen beginnt der Lockdown.“ Und auch an der Haltung der Politik: „Solange nicht durch eine Studie nachgewiesen ist, dass Masken schützen, werden wir die nicht einmal empfehlen.“ In Taiwan (kenne ich aus familiären Gründen besser als Neuseeland) hat man noch am Tag des Bekanntwerdens die Leute aus Wuhan zurückgeholt und sofort eine strenge, kontrollierte, 14 tägige Quarantäne eingeführt. Man hat sich zweiarmig durch die Rückholaktion einige Fälle eingefangen, aber in einem beherrschbaren Umfang. Ein Lockdown könnte so vermieden werden. Unterm Strich war das selbst für diejenigen, die in Quarantäne müssten, angenehmer als unser mittlerweile unumgänglicher strenger Lock Down.
Ja, der strenge Ton mag einigen befremdlich erscheinen, aber die Zeit für monatelange Überzeugungsdiskussionen in alternativen Kaffeekränzchen und akademischen ist spätestens mit Beginn der zweiten Welle abgelaufen. Es geht auch längst nicht mehr um die paar Unbelehrbaren Allesleugner, es geht um unser aller Selbstverständnis. In Dissertation Krise haben die europäischen Staaten ( nicht nur die europäischen Demokratien) und Amerika auf voller Linie versagt. Wie ich meine, nicht wegen schlechter Politiker, sondern wegen ihrer Ideologie. Wir stehen vor nichts weniger als vor der Bankrotterklärung des Zeitalters des „Kapitalozäns“.
(Der Begriff ist nicht von mir). Und das nicht nur wegen Corona. Dabei geht es nicht den Bach runter, weil wir von irgendeiner äußeren Gefahr bedroht werden, sondern weil wir uns selbst unserer Lebensgrundlagen berauben.
Es wird allerdings auch nicht besser, wenn wir uns das bewusst machen. Bisher ist noch kein Krebspatient an seiner Diagnose genesen.
Oh, soviel automatische Verschlimmbesserungen. Nach Neujahr gibt es eine neue, nichtklemmende Tastatur.
ja……und kein aber!!
Es gibt wohl viele Wege: Tugend, gute Regeln, Heldenstärke etwa.
Für den einen mag der eine Weg wahr/eigentlich/richtig(*) sein, für den anderen jener.
Auf das grobe Ziel, einfach vermeidbares Leid auch möglichst zu vermeiden, lässt sich vielleicht gleichwohl einigen, und dann endlich hoch mit den Raser-Strafen und runter mit diesen riesigen Auto-Subventionen (als Beispiel).
(*) Ja, ich beziehe mich hier auf ein frühes Buch Duecks 😉
Ihre krude Ansammlung von Beispielen, um harte und autoritäre Massnahmen zur Corona-Eindämmung zu rechtfertigen und die kritischen Zeitgenossen als Mikromörder zu verunglimpfen, ist sehr besorgniserregend. Dass intelligente Personen wie Sie völlig unterschiedliche Dinge in einen Topf werfen, um manipulierend und hetzend auf Andersdenkende – die sich ebenfalls für die Umwelt und die Mitmenschen einsetzen -, erinnert mich an die 1930-iger Jahre. Man fragt sich, wie damals so etwas in einer Gesellschaft überhaupt entstehen konnte? Corona zeigt den Weg: Übertriebene und systematisch geschürte Angst in Kombination von offenbar Sinn-entleerten Menschen, die „Leben“ um jeden Preis – ob wissenschaftlich begründet oder nicht – mit allen Mitteln (kein sachlicher Diskurs, Niedermachen von andersdenkenden Wissenschaftler, Denunziation, Unterstellung niedriger Motive – was Sie Herr Dück gerade tun) und mit allen Kollateralschaden (Vereinsamung, Depressionen, wirtschaftliche Schäden, die zur Armut und schlussendlich zur Entstehung von autoritären Staatsgebilden führt) in Kauf nehmen. Das bzw. diese Leute machen Angst, nicht Corona. Geschrieben von einem Familienvater, Ingenieur mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund, langjährige Führungskraft mit nun eigenem Unternehmen
Gestern sind 1100 Leute gestorben, weil man sich an die Maßnahmen nicht hält. In Neuseeland sind bisher insgesamt in 2020 25 (Fünfundzwanzig) Tote zu beklagen, einfach nur wegen ganz kurzer harter Maßnahmen, die echt befolgt werden. Hier übertritt man die Regeln zum Teil bewusst als passiver Widerstand… wie gesagt: 1100 zu Weihnachten. und schön, dass Sie gleich bei Missfallen 1930 ins Feld führen. Gibt es noch Steigerungen? Nein, doch nicht? Also gleich mit Wasserstoffbomben, wenn Ihnen etwas nicht passt?
Ich lese Ihre DDs, seit ich Ihnen vor ungefähr 10 Jahren bei einem Vortrag anläßlich eines Führungskräftetreffens meines damaligen Arbeitgebers zuhören durfte. Und ich muss feststellen, dass Sie nach meinem Empfinden heute völlig anders argumentieren. Die Behauptung: es sind 1100 Menschen gestorben weil man (wer ist das ?) sich nicht an Maßnahmen hält, wird aufgestellt und durch nichts belegt. Und Ihre Aussage „Mikro-Mord“ erinnert mich an die Argumentation der Figur des Ellsworth Toohey im Buch The Fountainhead von Ayn Rand. Man kann über das Buch geteilter Meinung sein, aber die Beschreibung menschlicher Verhältensweisen ist für mich bis heute erschreckend treffend. Auch Sie fordern nun Altruismus bis zur Selbstaufgabe ein…oder habe ich alles ganz falsch verstanden?
In allen Ländern, bitte nehmen Sie Neuseeland als Hauptbeispiel (weil Sie dann nicht mit Diktatur etc. kommen können), in denen man konsequent die Regeln einhielt, ist die Krankheit fast weg bzw. kontrollierbar. Wir halten uns nur halbherzig dran, daher merken wir jetzt, dass das zu wenig ist. Schweden merkt es gerade auch. „Beleg“? Es gibt im Verlauf jetzt keine Studien über mehrere Monate, oder? Altruismus? Davon rede ich überhaupt nicht. Sondern wir besiegen die Krankheit gemeinsam. Selbstaufgabe? Sie scheinen noch nie richtig etwas Schlimmes erlebt haben und zu denken, Sie persönlich betrifft es alles nicht, sodass Sie nur die anderen schützen sollen, ohne etwas selbst davon zu haben. Und immer wieder: Die Seuche fängt jetzt erst an, so etwas ist immer Januar bis März. Ich argumentiere anders? Keine Ahnung, was Sie meinen. Hier schrieben viele, dass ihnen meine Aussagen zu Corona nicht gefallen… ich schreibe darüber seit April. War etwas sachlich falsch? Ist es nicht so gekommen? Geben mir die Zahlen Unrecht?
Mir ging es in meinem Kommentar nur am Rande um Corona. Sondern um die Art und den Inhalt Ihrer Aussagen. Sie treffen viele Annahmen und behandeln sie wie unverrückbare Wahrheit. Zweifel scheinen nicht zulässig. Das beunruhigt mich. Und Sie treffen Annahmen ohne Wissen. Zu meinen Kommentar antworteten Sie beispielsweise: „Sie scheinen noch nie richtig etwas Schlimmes erlebt haben und zu denken, Sie persönlich betrifft es alles nicht,…“. Was wissen Sie über mich und meine Lebenserfahrung? Nichts! Aber Sie mutmaßen darüber. Das macht mich betroffen.
Ich habe gesagt: „Sie scheinen“, ich habe nicht gesagt: „Ich weiß.“ Ich habe hier immer das Problem der Inkongruenz: Sie wissen alles über mich, wenn sie kurz surfen, sie haben mich auf der Bühne gesehen. Ich Sie ja nicht. Hier schreibt man immer wieder: „Sie als Mathematiker müssten ja wissen…“ Ich weiß aber über die Kommentatoren nichts. Versetzen Sie sich einmal in meine Lage? Ich wollte nur sagen: Altruismus bis zur Selbstaufgabe klingt wie „mimimi“. Ist das besser? Es ist mir zu unhöflich. Also schrieb ich das, was ich schrieb. Zu Wahrheit: Es ist für einen Mathematiker mit zwei Dr. für Bio-Chemie in der Family so etwa sonnenklar, dass das Ausmaß dessen, was kommt, seit dem ersten Tag vollkommen unterschätzt wird. Dagegen schreie ich an. Ich habe das hier im Blog öfter getan. Heute berichten die Nachrichten, dass man den Lockdown wohl verlängern muss. Gestern meldet GB (wegen der neuen Virus-Mutation?) 50.000 Neuinfektionen. Alle Daten – seit dem ersten Tag (!) – sind schlimmer als auch in den Mainstream-Medien gesagt wird. Schlimmer auch als das RKI sagt. Alle diese schwindeln alles nach unten, natürlich, um zu beruhigen. Sie ersehen aus dem Blog-Verlauf, dass ich das nun schon alles seit Monaten gesagt habe… Es geht hier nicht um „Meinungen“, sondern um eine gewisse „Wahrheitswahrscheinlichkeit“, und Meinungen, deren Wahrheitswahrscheinlichkeit gering ist, sollten einfach mal ad acta. Genau dass geschieht nicht. „Es ist nur wie Grippe“ ist immer noch da.
Sehr geehrter Herr Dueck, ich folge seit mehreren Jahren ihrem Kanal auf YT und bin ein großer Fan ihrer Vorträge und Zukunftsvisionen. Besonders das von ihnen gezeigte Bild, wie sich die Umwelt verändern könne, wenn das autonome Autofahren Einzug hält und der private Besitz von PKWs zumindest im öffentlichen Straßenverkehr nicht mehr notwendig sei. Eine schöne Vorstellung 🙂 Ob die Menschen jemals die Akzeptanz dafür bekommen werden, bzw. Wie schnell ,dass steht wohl in den Sternen. Mich haben sie jedenfalls überzeugt. Zum Thema Corona-Pandemie möchte ich ebenfalls kurz etwas sagen. Ich bin der Meinung, dass nur eine ganz strenge Einhaltung von Hygiene und kontaktbeschränkungen über einen absehbaren Zeitraum Wirkung zeigen kann. Komischer Weise wird trotz allen ,immer härter werdenden Regeln, nicht das Thema einkaufen angesprochen. Meiner Meinung nach sind die Supermärkte aktuell dass größte Risiko. Jeder geht einkaufen und stark kontrolliert wird nirgends so richtig, das beste was ich bisher erlaubt habe, war tatsächlich, dass in einem Markt die Einkaufswagen abgezahlt wurden, sodass nur eine gewisse Anzahl von Menschen den Markt zeitgleich betreten konnten. Jedoch wenn eine infizierte Person im Supermarkt hustet, dann können sich sicherlich über viele Minuten hinweg Menschen anstecken. Man muss es jetzt schaffen, die Versorgung der Menschen anders zu organisieren. Per Lieferdienst, Zeitfenster nach Adresse, sodass die Einkäufe nicht mehr willkürlich stattfinden und überall. Auch hier hilft die moderne Technik, ich bin sicher, dass Firmen wie picnic und Amazon fresh gerade jetzt die besten Chancen haben, auf den Markt zu kommen und dann werden Edeka Rewe und co. Bald schwimmen lernen.
Ich denke ja eher, dass die Aerosole sich bei lautem Reden besser ansteckend auswirken. Beim Einkaufen im Discounter redet man ja nicht. Aber beim Singen, Feiern bei Musik, Essen im Restaurant etc. muss man den Umgebungs-Lärmpegel beim Reden überwinden und „schreit“, wie auch unter Alkohol. Genau in diesen Situationen wird auch im weitesten Sinne „umarmt“. Da würde ich sagen, man soll solche Situationen strikt vermeiden, auch das Brüllen ins Handy beim Vorübergehen im Großraumbüro etc.
Ich fürchte, hier wird aus Gründen der Pointierung mit den falschen Begrifflichkeiten operiert. Auch wenn ich die damit verbundene Zielsetzung verstehe und mich manches damit verbundenes Faktum ebenso empört. Klar, „Mord“ klingt ja dramatischer als etwa „Ordnungswidrigkeit mit Todesfolge“. Aber es ist kein „Mikromord“, wenn es den denn überhaupt gibt, einfach weil die klassischen „Mordmerkmale“ nicht erfüllt sind. Ich will da gar nicht den Erbsenzählern, aber das Verwenden von „Mord“ schafft eine eigene Wirklichkeit, die ich so nicht gegeben sehe. Das kann schnell in Populismus abrutschev oder duesen zumindest legitimieren. Also: bitte Vorsicht damit!
Ich sehe das einfacher. Wir haben es allenthalben mit ganz simplen Egoismus zu tun. Was man nicht mag muss weg. Was man mag muss her. Egal was das für Folgen hat. Auf dieser Basis lässt es sich wunderbar manipulieren. Und Wahlen oder Kunden gewinnen.
Diese fehlende Verantwortlichkeit für das eigenen Handeln mühsam mit moralisch an erkanntem Fehlverhalten wie „Mord“ in Verbindung zu bringen ist aller Ehren Wert. Wird aber nicht funktionieren.
Dazu empfehle ich einen Artikel aus der „Neuen Zürcher Zeitung“ von Mitte Dezember 2020: „Menschenwerk ist schwerer als Biomasse“. Das soll durch 2 Mechanismen geschehen sein: 1) Durch Vernichtung von Biomasse (wie Landversiegelung und Entwaldung) um 50% seit Beginn von Ackerbau und Viehzucht und 2) durch exponentielles Wachstum von erzeugten Gütern, hauptsächlich Müll, der deutlich langlebiger ist als Konsumgüter. Zu letzterem wär auch wohl das vom Menschen erzeugte CO2 zu rechnen.
Wie recht man hatte, dieses Zeitalter den Anthropozän zu nennen.
Sloterdijk unternimmt ja den Versuch, das Anthropozän oder die modernen Gesellschaften als Vielheiten von Immunraum-Produktionen zu beschreiben – oder als Schäume.
Als Jakob von Üexküll die These formulierte, es sei ein Irrtum gewesen zu glauben, die menschliche Welt gebe eine gemeinsame Bühne für alle Lebewesen ab, vollzog er den Wechsel von der monologischen Metaphysik zu einer pluralistischen Ontologie die soviele Welten wie Augentypen und sonstige Sensoren um sie zu sehen hat ohne zu einem Auge aller Augen Zuflucht zu nehmen.
In den modernen Schicksalen der Weltseele-Idee nimmt damit die europäische Geistesgeschichte ihre ironische Wendung. Wir wollten, als Bürger neuzeitlicher Vernunftkulturen, noch Seelen sein und haben uns als Benutzer von Immunsystemen expliziert; wir wollten an den Unverwundbarkeitsgarantien der Form aller Formen (Platons „Runde“ und Gottes „Ganzheit“) teilhaben und haben uns als Nervensystem bloßgestellt; wir wollten uns im Ganzen verankern und haben uns in die Vielheiten der Systeme mit ihren spezifischen Umwelten zerstreut.
Auf dem Höhepunkt des Weltseele-Elans wollten wir sogar ein Universum konzipieren, in dem alles mit allem kommuniziert, und haben uns eine Welt explizit gemacht, in der fast alles sich gegen alles wehrt.
Lieber DD, hier ein Off-Topic:
Text im neuen Hellgrün auf weiß ist nicht zu lesen (siehe Link weiter oben) unter EXTINCT.
Für unsere Diskussion ist es förderlich, zuvor die Fakten zu analysieren und hierüber klar zu werden und ein gemeinsames Verständnis zu erzeugen. In D sind wurden gestern 1.100 Todesfälle an und mit Covid19 gemeldet. Aber sind diese 1.100 Todesfälle tatsächlich durch unethisches bzw. absichtliches bzw. trotziges Verhalten wie z.B. „Nicht-Masken-Tragen“ entstanden? Oder ist es nicht so, dass die Bevölkerung zum allergrößten Teil die angeordneten Maßnahmen brav befolgt und wir keine genauen Erkenntnisse darüber haben, wie und wo und unter welchen Umständen sich diese 1.100 Personen angesteckt haben? Insofern finde ich, passt der Vergleich mit den Verkehrstoten nicht. Auch an diesem Punkt rege ich an, die These nochmal zu überdenken, „über 80% der Verkehrstoten…“ Laut landläufig verfügbarer Statistik ist die häufigste Ursache für Unfälle mit Personenschäden nicht rücksichtsloses vorsätzliches Rasen etc. sondern „Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren“, das ist deutlich weniger prägnant. So erscheint mir es aber auch im Covid19-Szenario. Ich vermute, 80% der 1.100 Fälle haben sich eher „unfallbedingt“, untypisch, ohne vorsätzliches Fehlverhalten infiziert. Ich bitte um Feedback!
Sie zitieren wahrscheinlich von dieser Seite:
https://www.runtervomgas.de/unfallursachen/artikel/die-haeufigsten-unfallursachen.html
Da stehen auch die Ursachen bei Todesunfällen…können Sie mal weiter nach unter scrollen?
habe gescrollt, komme allerdings nicht auf „über 80%“, weder in der Rubrik „mit Personenschäden“ noch in der Rubrik „mit Getöten“. Darüber hinaus würde ich unter vorsätzliches Fehlverhalten nur „unangepasste Geschwindigkeit“ und „Alkohol“ einsortieren wollen. „Missachtung der Vorfahrt“ bspw. müsste unterteilt werden in „absichtlich“ und „versehentlich“, wobei „absichtlich“ vermutlich die kleinere Zahl wäre.
Sie sind Mathematiker wie ich, daher wissen wir beide, dass ordentliche Analyse nötig ist, bevor (eindeutige) Schlüsse gezogen werden können.
Als Mathematiker erinnert man sich in einer Situation wie dieser an das, was man über Differentialgleichungen weiß und dann stellt man eine auf und analysiert die. Dabei erhält man dann verschiedene Lösungsklassen. Bei der „normalen“ Erkältungswelle steigt die Zahl der Erkrankten und nimmt dann wieder ab. Bei einer „Epidemie“ haben die Lösungen (auch ohne dass man alle Parameter im Detail kennt) Wellencharakter. Am höchsten ist meist die zweite oder dritte Welle, und dann schwächt sich das mangels Masse (Immunität, Gestorbene, Ausgestorben) wieder ab. Siehe Pest). Gibt es keine effektive Immunität, fängt irgendwann alles wieder von vorne an. Die Entwicklung einer Pandemie verträgt sich nun mal nicht mit dem vermeintlich gesunden Menschenverstand. Das macht es schwierig, da sinnvolle Maßnahmen kaum die erforderlichen Mehrheiten finden. Da hilft weder die philosophische Diskussion im Elfenbeinturm noch das Umdeuten von Zahlen. Ja, „Micromord“ klingt krass und reizt daher den Einen oder die Andere, aber es trifft pointiert den Kern der Sache. Es geht um Egoismus und einen übertriebenen Individualismus, der die Beschädigung oder Beeinträchtigung anderer Menschen aus eigensüchtigen („niederen“) Motiven billigend in Kauf nimmt. Wer hier diskutiert, ob der von Herrn Dück angeschlagene Ton angemessen ist, redet um den heissen Brei herum; entweder, weil er es nicht verstanden hat oder (seiner Bequemlichkeit geschuldet) nicht verstehen möchte.
In dieser Statistik wird alles zu unspezifisch aufgezählt. Ich hatte mal eine bessere, die finde ich nicht mehr. Es gibt große Kategorien wie „Bei ROT rüberrasen“ und „Gewagt überholen“, die sind hier irgendwo untergemischt – es warn dann eher 85 % . Ich hatte das einmal 2018 gecheckt, hierbei (da geht es darum, dass das Fahren mit SUV-Panzern auch auf Mikro-Morde hinausläuft). https://www.omnisophie.com/dd312-wer-ist-unethischer-maschine-oder-mensch-februar-2018/ Egal, ob es nun so oder so viel Prozent sind, jede absichtliche Gefährdung ist ein Mikro-Mord. Und das wollte ich ausdrücken. Sie als Mathematiker sollten sich nicht daran aufhängen, dass wieder etwas nicht ganz genau stimmt (wie gesagt, vor zwei Jahren hatte ich eine bessere Statistik, die ich nicht mehr finde, eine ohne „Sonstiges“). Sie haben das Überholen/Rotüberfahren ja auch wieder nicht durchdacht, oder?
Ie hatten mal in etwa gesagt, man brauche so etwas wie einen Führerschein, wenn man bei Statistik mitreden wolle. Wie recht SIe doch hatten: Mathematik alleine reicht da nicht, wie nicht wenige Mathematiker wöchentlich durch die Abgabe ihrer Lottoscheinen beweisen.
Was SARS Cov19 betrifft, so hätte es jeder ernsthafte Mathematiker erkennen müssen, was da auf uns zugekommen ist und noch auf uns zukommen wird. Nicht quantitativ bis auf die dritte Nachkommastelle genau, aber zumindest qualitativ und ganz ohne Statistik.
Was wohl von einigen verkannt wird: Mit den statistischen Zahlen wollen Sie, wie ich annehme, gar nichts beweisen, sondern nur ihre anders gewonnenen Erkenntnisse unterfüttern.
Statistik hilft, ein Ganzes intuitiv in allen Zusammenhängen besser zu verstehen. Verstehen muss man es dann aber doch – über Statistik hinaus…Ich habe doch hier irgendwo Platons Liniengleichnis besprochen. Analyse/Statistik sind Hilfsmittel der zweiten Stufe des Denkens – unter der ersten Stufe des Verstehens. Wenn man etwas versteht, aber anderen beibringen will, muss man denen auf der zweiten Stufe Zahlen vorzeigen können und denen auf der dritten Stufe die Meinung ändern – ist immer schwierig. Bei den Zukunftsfragen geht es darum, eine gute Zeitintuition zu haben – wie sich komplexe Systeme über die Zeit entwickeln. Dabei kommt es eben nicht auf Einzelmeinungen, persönlichen Erfahrungen und Lokalstatistiken an. Das ganze System kümmert sich nicht um Kleinkram. Tja.
Auch wenn ich einzelne Details nicht unterschreiben würde, finde ich den Artikel sehr wertvoll. Danke dafür. Mir machen nicht bestimmte Begriffe Angst, sondern die auch hier in den Kommentaren verbreiteten Relativierer, die wie auf dem Basar jede Zahl herunterverhandeln wollen. Die Natur lässt sich nicht betrügen, auch wenn es vielen nicht passt. Die Corona-Zahlen zeigen klar, wer sich in die eigene Tasche lügt, und wer nicht. Dann noch den Boten zu beschuldigen, ist ja noch sinnloser.
Letztlich genügt es nicht, den negativen Zustand der Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beschreiben.
Die Ursache liegt tiefer:
„Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der Gott suche. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer.“ (Die Bibel, Römerbrief Kapitel 3)
Beweis: die Menschheitsgeschichte.
Die Lösung: „Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott, und keiner sonst.“ (Die Bibel, Jesaja Kapitel 45)
„Die Ursache liegt tiefer:“..Sie meinen sicherlich „..liegt höher“, unerreichbar hoch, unsagbar fern, unglaublich glaublich…
Das Feldbergplateau bei Frankfurt ist gesperrt. Wegen Corona, wegen Schneebruchgefahr und wegen hohem Verkehrsaufkommen. Die Zufahrtsstraßen zu meinem Wohnort sind bis auf eine gesperrt. Und es tummeln sich mehr Leute an den Schneehängen, als ich das in den letzten 10 Jahren jemals erlebt hätte. und. Mindestens 2/3 dieser Leute würden in einer Befragung sagen, dass sie die Coronamassnahmen für richtig oder sogar für nicht konsequent genug halten.
Das ist tatsächlich kein Micromord, das ist hochgradige Schizophrenie im Endstadium.
Lieber Herr Dueck,
ich bewundere Ihre scharfsinnigen Analysen und schätze Ihre Beiträge enorm. Ich habe von keinem Autor mehr Bücher gelesen als von Ihnen und kenne Ihre wissenschaftlichen Beiträge sogar aus Uni-Vorlesungen.
Ihre Artikel lernte ich dadurch zu schätzen, weil sie „Meta“ sind. Was sie aus meiner Sicht nicht sind, ist konsequent vorgelebt. Sie glauben es mir nicht? Hier ein Beispiel anhand dieses Artikels:
Sie haben sehr genau erklärt, wie Handlungen stochastisch oder kausal deterministisch zu negativen (Teil-)Konsequenzen führen, also zu einem Mikro-Mord, Mikro-Humanozide. Und in Ihrem e-mail Newsletter: „Die bequemen Argumente werden ernster genommen als die unbequemen.“
Ja das ist Meta, wir selbst analysieren und sind dabei nicht Teil des betrachteten Systems. Und ja, wir sollten unbedingt mitzählen, wie viele Mikro-Morde wir im Laufe des Lebens begehen. Es sollte Teil unseres Bestrebens sein, uns weiter zu entwickeln. Wir alle aber leiden daran, dass unbequeme Argumente nicht ernst genug genommen werden; nicht, weil wir sie nicht kennen würden, sondern sie berühren uns emotional nicht stark genug, um uns daran und somit an eigenen Gewohnheiten zu empören. Doch wer „Meta“ oder „quer“-denkt, der verzeiht es sich sofort selbst, weil sie nur andere reflektieren müssen, und nicht sich selbst ändern.
Hier zwei Beispiele dafür, dass auch Sie bequeme Gewohnheiten trotz bekannten Nachteilen nicht ändern:
1. Sie fliegen Inlands für einen Talk und argumentieren gleichzeitig in mehreren Artikeln mit dem Klimawandel, an dem „Andere“ schuld sind? Mikro-Humanozid oder quer gedacht?
2. Sie haben scherzhaft dazu geraten, tote Tiere zu kaufen und tiefzukühlen, weil sie bald teurer werden. Moment, haben wir denn nicht gerade eine Pandemie, die in Tiermärkten ausgelöst wurde? Wie viele Viren sind seit 2000 aus der Massentierhaltung an Menschen übertragen worden? Welche Zoonose ist die nächste? Nächster Mikro-Mord? Wie wird es danach mit Antibiotika-resistenten Keimen? Mikro-Mord? Bedingungen in Schlachtbetrieben. Milli-Ausbeuter? Ein hoher Anteil der Futtermittel stammt aus Regenwald-Südamerika, Gen-USA und sogar Hunger-Indien. Milli-Rodung, Milli-Mord? Tierkonsum ist sogar noch vor der Luftfahrt der größte Faktor für den Klimawandel. Mikro-Humanozid? Nicht gegen staatliche Substitutionen dafür aufstehen. Mikro-Steuerverschwender? 80% der Schweine leben auf Vollspaltböden auf weniger als 1m². Hekto-Tierquäler?
Um meinen Punkt zusammenzufassen: Wir alle empören uns gerne über Dinge, die andere falsch machen und wir selbst aber schon lange richtig. Das ist einfach, das ist quer. Sie haben recht, man kann es Mirko-Mord nennen. Uns sollte jedoch bewusst sein, dass wir selbst blinde Flecken unserer Selbstwahrnehmung haben. Und wir sollten uns überlegen, welches Feedback und Kritik zu Lösungen, nicht zu einer weiteren Verstärkung der Fronten führt.
Liebe Grüße,
Christoph Schranz
Na, so viel fliege ich ja nicht…Mannheim ist hier in der Nähe, da kann ich sehr viel mit dem ICE hinbekommen, es gibt nur einige Städte, die sehr kompliziert werden… Sie können ja noch ein bisschen mehr in meinem Leben herumgraben. Sie werden vieles Vernünftige finden, aber heilig bin ich nicht… Zu den Tieren: Ich habe (war es das?) gesagt oder geschrieben, dass ich glaube, dass wir bald alle Vegetarier werden, weil die Fleischesser wie schon vorher die Raucher langsam in eine Minderheitenposition gedrängt werden. Das war gemeint mit „kauft schnell noch Grillfleisch, es gibt bald keins mehr“. An dieser Äußerung kann ich nun so gar nichts Kritikwürdiges finden; es ist eine reine Zukunftsvermutung. Bleiben die Flüge (dieses Jahr genau einer im März, natürlich wegen Corona nur einer, sonst zur Redensaison so einer im Monat, fällt demnächst weg wegen Alterns): Wenn Sie so radikal argumentieren – ist Kritik dann grundsätzlich verboten? Finden Sie es okay, jeden Menschen, der „publik“ ist, öffentlich aufzufordern, Heiliger zu werden?
Lieber Herr Schranz,
eine Lanze für Herrn Dück muss ich jetzt noch brechen: In seinen „Metakritiken“ redet Herr Dück ziemlich regelmäßig von „wir“, er schließt sich also nicht aus seiner Kritik a priori aus. Also beinhaltet seine Kritik immer auch mindestens eine kleine Portion Selbsterkenntnis. Und das ist ja bekanntlich der erste Schritt auf dem Weg zu Besserung.
Würde Herr Dück nicht „Meta“ reden, dann und nur dann wäre er der Pharisäer mit dem Zeigefinger, der sich selbst nicht um seine gepredigten Werte schert.
Es tut mir Leid Herr Dueck, wenn ich zu provokant formuliert habe oder zu harsch war. Glauben Sie mir, ich finde viele Vernünftiges und Geniales in Ihren Blogs, Büchern und öffentlichen Reden. Es braucht auch niemand heilig sein, darum geht es mir auch nicht.
Der Punkt ist nur, wenn viele das Verhalten anderer anhand von Mikro-Morden messen, wird es aus meiner Perspektive dazu führen, dass sich unser Verhalten viel stärker an Erwartungen und den Rufen anderer orientiert. Ansonsten wäre man ständig quer und permanente Kritik und Vorwürfe würden auf einen einprassen. Diese stärkere Orientierung an gesellschaftlichen Normen würde über die Zeit zu einer Vereinheitlichung führen, da die Reibungen ansonsten sehr anstrengend sind und wir sogar global hoch vernetzt sind. (ausgenommen sind natürlich Blasen einiger gesellschaftlicher Gruppen).
Für einige Bereiche ist das natürlich kein Problem, wie etwa im Straßenverkehr oder ob man halbkrank in die Arbeit fahren sollte (nein, nicht mehr). Es gibt aber auch Bereiche, in denen das persönliche Verhalten jedoch eher respektiert werden sollte. Bei gefährlichen Sportarten, was wir essen (naja ich zweifle immer mehr daran, aufgrund von Diskussionen darüber) und was wir zu einem Thema denken sollen.
Doch wer gibt diese gesellschaftliche Hauptnorm vor? Welche setzt/en sich durch? Ich mache mir Sorgen um meinungsbildende Bots von Regierungen und NGOs. Eine Vereinigung von Regierungen? Internationale Foren für den weltweiten Austausch, bzw deren Gründer und Leiter?
Mein Bundeskanzler Kurz (Ösi hier) hat vor Corona in einer Rede bei Yuval Noah Harari seine Vision vom Jahr 2050 für Europa erklärt. Freiheit und Demokratie einschränken um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben, nach dem Vorbild China. Ab dem Zeitstempel im Link nur 5 Minuten (https://www.youtube.com/watch?t=2560&v=lzbAOE4qfDw).
Ich hoffe, die gesundheitliche Krise wird nicht für einen politischen Paradigmenwechsel missbraucht!
Also zunächst einmal prasseln hier die Vorwürfe auf mich, oder? (Flüge, eine Pointe über vegan missverstanden 🙂 ). Sie selbst tragen doch mit Ihrem Kommentar zur Normung bei. Wir alle normen. Das sind nicht die Regierungen. Ich runzle ein wenig die Stirn: Man sagt, alle Politiker reden dem Volk nach dem Mund, hecheln hinter Stimmen her, kleben an Posten, sind unfähig, einigen sich in Jahren nicht über Brexit / CDU Vorsitz / Flüchtlingsfragen, sind stets heillos zerstritten, wollen grundsätzlich nicht, was der andere sagt, um sich zu positionieren. Lassen wir das so stehen? Wie, bitte, stellen Sie sich vor, dass sich diese ganze Bande weltweit auf Normen verständigt und die geheim per Bot in uns pflanzt? Ich finde diese Idee unfassbar „unwahrscheinlich“. Es ist doch wohl so: Wir haben sehr viele Normen abgeschafft und Normenträger verloren (Autoritäten, zB Kirche). Neue Normen (weniger Autorität, Freiheit, Gleichheit, Geschlechtergerechtigkeit etc.) werden gefordert, Massen von Influencern aller Art hämmern auf alle zB per Twitter auf alle ein. Aus diesem Wertechaos bilden sich neue – an Stelle derer, die wir hatten („Familie, Wohlstand, Haus abzahlen“). Mitten in diesem Gezeitenwechsel scheinen Sie sich eben zu fürchten, dass etwas herauskommt, was Sie nicht wollen. Das kann ich verstehen, aber es hilft nichts. Das System bildet ein neues Gleichgewicht, ein „new normal“. Da ist Bill Gates genauso ohnmächtig wie Sie, auch wenn Sie das nicht glauben werden/wollen/möchten. Im Strom ist jeder ein Tropfen und Bill Gates ein paar Kubikmeter, hilft aber nichts.
Ich komme noch einmal auf die grundlegende These zurück. Trifft es zu, dass in Dtld so viele bösartige „Mikro-Mörder“ leben? Es wurde beklagt, dass die Kommentatoren anonym blieben, wohingegen über Prof. Dueck vieles öffentlich bekannt wäre. Ich will ein paar persönliche Fragen einfließen lassen: Ich besuche heute Mittag meine Schwiegermutter im Pflegeheim, sie ist 93 Jahre alt. Zuvor gibt es einen Schnelltest. Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Test nicht funktioniert und ich das Virus unwissentlich in das Heim trage. Soll ich deshalb den Besuch unterlassen? Ich gehe am Montag wieder arbeiten. In der Firma komme ich mit mehreren Menschen trotz großer Vorsicht irgendwie zusammen, z.B. am Kaffee-Automat etc. Home-Office wäre machbar. Dennoch wäge ich ab zwischen (beinahe endlosem) Home-Office und dem (Rest-)Risiko, mich und andere in der Firma zu infizieren. Sind solche und ähnliche Abwägungen denn falsch? Ist es nicht genau das, was unsere Regierung macht? Immer wieder abwägen, so oder so, welche gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Lock-Down im Verhältnis zu der angestrebten Eindämmung der Pandemie? Ich gebe Prof. Dueck komplett recht, dass am Anfang schlimme Fehler gemacht wurden. Man hätte z.B. sofort und konsequent Flugzeuge aus China und aus dem Iran blockieren bzw. sämtliche Einreisenden testen bzw. in Quarantäne schicken müssen. Aber die (vermeintliche) Schlussfolgerung, wir seien alle „Mikro-Mörder“ und hier und jetzt müssten die schärfsten Maßnahmen angeordnet und lückenlos durchgesetzt werden, teile ich eben nicht.
Ist die Pandemie ernst mal außen Ruder gelaufen, dann bleiben zur Schadensbegrenzung m.E. nur noch harte Tabularasa-Massnahmen. Und die müssen dann solange andauern, bis eine Steuerung durch gezielte Massnahmen (wie z.B. strenge Quarantäne von möglichen Gefährdern) wieder möglich ist. Die Frage ist dann allerdings wieder, ob solche Massnahmen rechtlich und/oder gesellschaftlich durchsetzbar sind. Darüberhinaus wären die dabei getroffenen Abwägungen ethisch einzuordnen. Und das ist nicht ganz trivial. Beispiel: Der gesellschaftliche Konsens zur Ethik verbietet es, nach einer Bruchlandung von 10 Personen in der Wüste einen zu schlachten, nur damit die anderen 9 eine Chance haben zu Überleben, wohingegen die reine Abwägung ganz klar für das Schlachten spricht.
Okay. Nun stelle ich folgende These auf: Die Pandemie ist – noch – nicht aus dem Ruder gelaufen. Die Maßnahmen unserer Regierung sorgen eben gerade dafür, dass sie nicht aus dem Ruder läuft. Radikalere Maßnahmen mögen notwendig werden, aber aktuell gibt es keine Begründung für eine Verschärfung.
DAS ist DER Irrtum schlechthin. Epidemien verbreiten sich wie Waldbrände. Man muss die Flammen isolieren, damit sich dass Feuer nicht verbreiten kann, Man schlägt Schneisen etc. Wenn ein Wald zu 10% brennt, aber an einer Stelle, dann kann man löschen. Wenn aber 10% Prozent zufällig ausgewählte Bäumen brennen, ist der Wald verloren. Daher sorgen sich Virologen, wenn die Infektionen überall austreten…Zweiter Irrtum: Sie können doch nicht erst mit Maßnahmen anfangen, WENN es aus dem Ruder gelaufen ist, oder? Es muss doch vorher geschehen? Wann? Das müssen Experten entscheiden, nicht wir hier. Es ist aber schon klar, dass es ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist. Das erkennen schon ziemlich viele und werden mit Mainstream abgetan. JEDE Grippewelle wütet Jan-März, es fängt doch jetzt erst an???? Was gibt es da runterzureden?
An Christoph Schmidt:
Dem muß ich widersprechen, die Pandemie ist eindeutig aus dem Ruder gelaufen. Meine Behauptung begründe ich wie folgt:
Eine wirksame, direkte Steuerung der Pandemie ist zum aktuellen Zeitpunkt aus den folgenden Gründen nicht mehr möglich:
1. Kapazität:
Sowohl die potentiellen als auch die aktiven Infektionsquellen können aktuell nicht mehr in dem für eine wirksame Steuerung erforderlichen Umfang identifiziert und deaktiviert (Quarantäne bei Einreise, Quarantäne nach ungeschützten Kontakten mit Infektionsquellen – im Gesundheitswesen fehlt zum Teil ausreichende Schutzausrüstung und infiziertes Personal muss wegen Personalmangels eingesetzt werden – Tests, Quarantäne-Kontrolle usw.) werden.
2. Ethik:
Es fehlt eine Strategie, wie die Deaktivierung der potentiellen oder aktiven Infektionsquellen unter Beachtung ethischer Grundsätze (insbesondere Gleichbehandlungsgrundsatz) erfolgen könnte.
Für beides wurde – obwohl das von kompetenter Seite angemahnt wurde, siehe auch DD – weder seitens der Bevölkerung noch seitens der Administration die relative Ruhe im Sommer genutzt. Man hat sich statt dessen weitgehend versucht (und tut das zumindest zumTeil immer noch), sich mit der Lebenslüge durchzumogeln, das Schlimmste sei vorbei.
Der weit verbreitete Irrglaube, mit dem Start der Impfungen sei alles vorbei, wird dazu beitragen, dass man weiterhin versuchen wird, sich durchzumogeln. Und so werden wir spätestens im Herbst eine (hoffentlich schwächere) dritte Welle erleben.
Hallo Herr Dueck,
Das ist ein gefährliches Pflaster. Natürlich haben Sie im Prinzip recht. Beim Fahren kann ich das noch ein wenig nachvollziehen, wobei bei der Ursachenzuschreibung von etwas am Ende immer eine Ursache steht, was die Verhältnisse niemals genau abbildet.
Bei Corona sieht es kritischer aus. Sie klagen über die Mikromorde, erkennen aber auch die fatalen wirtschaftlichen Konsequenzen. Und beides ist richtig. Letztere führen aber auch zu Toten, im schlimmsten Fall zu mehr Toten (wenn ich an Massenarbeitslosigkeit mit anschließender Radikalisierung denke.)
Das Beispiel Neuseeland scheint mir nicht so ganz zu passen. Für einen Staat in der Mitte Europas gibt es diese Option des totalen Schließens nicht. Hier hat man die vom Wirtschaftsinstitut vorgeschlagene Stotterbremsung versucht. Mehr oder minder erfolgreich.
Wenn ich die Toten wirklich minimieren wollte, dann müsste ich alle Variablen kennen und die Auswirkungen in der Zukunft.
Es gibt das alte Beispiel, dass beim Grenzwert Asbeststaub 1 von 1 Mio. Schüler Krebs bekommen wird. Durch die Bedarfshaltestellen sterben bei der Sanierung aber statistisch mehr Kinder. Ist nun der Rektor, der gesetzeskonform die Sanierung einleitet ein Mikromörder? Und an was? An der Tote-Kinder-Differenz, an den Verkehrsopfern?
Wir können nicht ohne solche Situationen leben. Deshalb hat sich unser Rechtssystem entschieden, besser einen schuldigen nicht zu bestrafen, als einen Unschuldigen zu verurteilen. Darüber dürfen wir sehr glücklich sein. Der Moralansturm der letzen Jahre in allen möglichen Themen stellt das in Frage. Und wenn wir über prospektive Kriminalität reden, was die logische Folge Ihrer Einlassung wäre, dann gnade uns Gott.
Deshalb halte ich Ihre Idee für brandgefährlich, so gut sie auch gemeint sein mag.
Dennoch in Dankbarkeit für Ihre immer interessanten Beiträge!
Jörg
Heiliger St. Florian,
verschon mein Haus,
zünd andre an!
Das ist eine wachsende Einstellung, die immer häufiger ganz offen herausposaunt wird.
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Es gibt kein Leben im Universum, außer bei uns, …
Es gibt keinen Holocaust, …
und so weiter und so fort.
Wenn Sie glauben, dass das, was Sie verstanden haben, das gewesen ist was ich gemein habe, glaube ich, dass Sie mich missverstanden haben.
Hallo Jörg,
wer gesehen hat, wie an diesem Wochenende die Wintersportgebiete (ich wohne direkt in Frankfurts Naherhilungswinterstortgebiet am großen Feldberg) überflutet wurden, kann sich nur an den Kopf greifen.
Ja, die derzeitigen Massnahmen zu SARS Cov19 haben erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen und das kann zu wirtschaftlicher Massennot und Radikalisierung führen. Aber es geht längst nicht mehr um „entweder oder“. Die negativen wirtschaftlichen Konsequenzen einer außer Kontrolle geratenen Pandemie werden weitaus gravierender sein, als die einer vernünftig gesteuerten Pandemie. Sie können leider auch nicht gegengerechnet werden, denn sie addieren sie sich zu den negativen Folgen der erforderlichen Massnahmen zur Pandemieeindämmung.
Um überhaupt wieder vernünftig steuern zu können, müssen die aktuellen Zahlen erst einmal runter, und zwar schnell. Notfalls – und da fällt mir wirklich schwer zu sagen – auch gegen die Volksmeinung.
(Dies hier ist nicht mein Forum, und ich sollte mich da in Zurückhaltung üben. Aber das Thema geht mir unter die Haut. Ich kenne zu viele mir nahestehenden Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind und verzweifelt kämpfen.)
Hallo McFly! Jemand zuhause?
Sie reden hier bei einer Virus-„Pandemie“ immer wieder von verantwortungslosem Mord, deren IFR unter 0,3% liegt, deren Mortalitäts-Altersverteilung ziemlich exakt entlang der normalen Sterbetafeln läuft. An irgendetwas MUSS man sterben, jeder von uns. Covid-19 macht da einen völlig unbedeutenden Teil aus. Das ist einfach FAKT.
Für diesen Virus wird die komplette Wirtschaft, aber auch das komplette soziale Leben an die Wand gefahren, Kinder traumatisiert, die Gesellschaft entmenschlicht und gegeneinander aufgehetzt (wie war das mit dem Menschen in artgerechter Haltung?), ganze Berufszweige werden unwiederbringlich ausgelöscht (Kultur!), Millionen von Menschen werden an den Folgen der Corona-Maßnahmen direkt oder indirekt in die Armut geschickt, Hunger leiden oder versterben. Und da reden Sie noch über Plastikflaschen!
Und SIE, Herr Dueck, leisten mit ihren Blogeinträgen hier dazu einen Beitrag, dass das nicht aufhört, Sie beteiligen sich daran. SIE helfen mit, dass das Leben weniger lebenswert wird. Zu was macht Sie das, ihrer eigenen Logik nach?
Kommt es Ihnen nicht komisch vor, dass immer mehr Leser anmerken, dass Sie nicht mehr sachlich, nicht mehr rational argumentieren? Haben Sie so wenig „meta“ über sich selbst?
Sterblichkeit: Pro Tag sterben normalerweise ca. 2750 in D, derzeit aber ca. 500 mit Covid. Und zwar TROTZ Lockdown. Niemand weiß natürlich, wie viele ohne Lockdown gestorben wären – ich vermute einmal doppelt so viele (weil das im laxen Schweden so war).Dass ganze Berufszweige sterben (meiner ja auch), liegt daran, dass wir nicht so energisch vorgegangen sind wie in Neuseeland, über das hier gelacht wurde („wegen vier Infektionen legen sie die ganze Stadt lahm“).
Meta: Macht es Sie nicht nachdenklich, wenn die schwedische Regierung und gerade der Bundespräsident der Schweiz eingestanden haben, mit der laxen Haltung gescheitert zu sein? Dass es eigentlich keine Regierung weltweit gibt, die Ihrer Meinung ist? Sind die alle komplett doof?
Meine Meinung war und ist: Ganz hart in wenigen Wochen Corona „wegmachen“ und „gut is“. Das müssten Sie doch auch wollen?
Wir scheitern an mangelnder Entschlossenheit und vor allem Geschlossenheit.
Ich bin vollkommen bei Ihnen, dass man bei einem unbekannten Virus, bei dem absehbar ist, dass er sich zu einer Pandemie entwickelt, sofort Maßnahmen zur Eindämmung zu treffen sind. Hier hat unsere Regierung völlig versagt! ABER: jetzt ist das Virus da und wird auch da bleiben. Die jetzigen Maßnahmen sind weder effektiv noch effizient! Ein „harter“ Lockdown wird nichts mehr daran ändern. Corona kann man nicht mehr „weg machen“.
Festzuhalten ist: Seit Beginn der Pandemie sterben irgendwas zw. 30%-60% der Corona positiv-getesten in Alten- und Pflegeheimen. Das hat sich das ganze Jahr nicht verändert (auch der Altersdurchschnitt der Verstorbenen lag zu jeder Zeit >80). DAS ist das zweite große Versagen der Politik, in D und auch in Schweden.
Allerdings: In Schweden leben auch viel mehr Menschen und länger in Pflegeheimen als in D. Dass es hier nach langen Jahren der Untersterblichkeit nun dazu gekommen ist, dass dort (auf die Einwohnerzahl normalisiert) zu mehr Toten gekommen ist, ist nicht verwunderlich, darf aber nicht als Vergleichsgröße zu unserer „überlegenen“ Politik gewertet werden. Wie gesagt, man stirbt nur einmal. In Anbetracht dessen fährt Schweden rein objektiv besser (und bitte keine Lügen mehr über „Schweden ist doch dünner besiedelt“: Schweden hat einen Urbanisierungsgrad von 87%, D nur einen von 77%). Und Japan steht auch gut da, ohne Lockdown.
Und ja: Noch nie in der Geschichte der Menschheit waren die Intellektuellen, die Klugen die Mehrheit der Bevölkerung: Ja, die sind alle doof, wenn sie sich entgegen der Fakten vor den (PR-)Karren spannen lassen. Haben Sie die Fakten geprüft oder sind Sie auch ein Ochse vor dem Karren, Herr Dueck, als Apologet der Angst. Ist der Geschäftsführer der Helios-Klinken auch ein Idiot oder was, wenn er sagt, dass die Auslastung nicht anders als in anderen Jahren ist?
Sie gehen mit keinem Wort darauf ein, dass es sich bei Corona weder um eine besonders ansteckende (~2 durchschnittlich angesteckte Personen, im Vergleich zu Masern (15), Pocken (6), Polio (6), Mumps (5,5), HIV (3,5), SARS (3,5), Influenza (2,5)) noch eine besonders tödliche/schwere Krankheit handelt (worüber ich sehr froh bin, denn sonst sähe die Lage ganz anders aus) und dass die Maßnahmen auch deshalb überzogen sind. Schauen Sie sich die Mortalitätsverteilung an. Schauen Sie sich die Sterbetafeln an. Die Verteilung ist identisch.
Soll das Leben einfach aufhören aufgrund dieses geringen Krankheitsrisikos?
Wenn man seit vielen Jahren weiß, dass z.B. der Vitamin D-Spiegel ein allgemeiner, zentraler Schlüsselfaktor für die Immunantwort bei Infektionskrankenheiten ist, warum kümmert man sich nicht darum, dass die Bevölkerung eine ausreichende Vitamin D-Versorgung erhält? Und plötzlich gibt es keine Risikogruppe mehr.
An Fred Fuchs:
Offensichtlich lesen Sie nur das, was Sie wollen. Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Geschäftsführer Medizin der Helios Kliniken sagt zu der veröffentlichten Auslastungsstatistik: „Sie dient ausdrücklich NICHT zur verantwortungslosen Verharmlosung der Pandemie. Zur Zeit ist die Lage in UNSEREN Kliniken weitgehend unkritisch. Allerdings gibt es deutliche REGIONALE UNTERSCHIEDE“. … Die Grafiken, die dann folgen (Stand 04.01.2021), zeigen einen deutlichen Anstieg der Auslastung, der schnell die Kapazitätsgrenzen der Häuser erreichen kann. Darüber hinaus sind 6 der Kliniken von Helios sogenannte Fachkliniken, die ohnehin nicht für die Versorgung von Covid 19 Patienten ausgerüstet sind.
Sie interpretieren (meiner Meinung nach böswillig) die Forderung von Herrn Dück als langfristige Massnahme, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Herrn Dück geht es darum, dass mit kurzfristigen, härteren, konsequent umgesetzten Massnahmen ein langes (in jeder Hinsicht teureres (sowohl wirtschaftlichen Schaden als auch auch menschliches Leid betreffend) Herumlavieren zu verhindert werden könnte. Und er tut dänische auseinemdiffusenBauchgefühl heraus, sondern er kann Ihnen das im Detail vorrechnen. Dazu müssten sie allerdings erst einmal wissen, was Differentialgleichungen sind, wie man mit denen umgeht und was deren Aussagekraft ist.
Ihre Verharmlosung des Covid19-Todes ist menschenverachtend. Haben Sie schon einmal auf einer Intensivstation gelegen (oder gar gearbeitet) und miterlebt, wie ein Mensch maschinell beatmet wird? Ich schon. Sie haben insofern recht, als dass wir alle irgendwann einmal sterben werden, aber wir können nur hoffen: NICHT SO!
Recht haben Sie insoweit, als dass moralisierende Appelle meist kontraproduktiv wirken. Moralapostel werden eigentlich immer erst dann ernst genommen, wenn es zu spät und vorüber ist. Da hält man sich dann an das Mottos „Hätte, hätte, Fahrradkette“. Ganz Einsichtige verknüpfen das dann noch mit „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern.“ Aber auch der Moralapostel-Vorwurf zieht hier nicht. Das hier ist (zu mindest nach meinem Verständnis) kein moralisierendes Erziehungstraktat, sondern ein Forum, in welchem Herr Dück seine Ideen zur Diskussion stellt. In diesem Beitrag stellt er u.a. den Begriff „Mikromord“ zur Debatte. Und damit trifft er meiner Meinung nach des Pudels Kern. Aber er zwingt Betroffene in eine Verteidigungsposition, was sowohl aus psychologischer als auch aus rhetorischer Sicht nicht optimal ist. Ich würde ihm daher raten, sein nächstes Buch nicht mit dem Titel „Mikromord“ zu versehen. Wir könnten ja z.B. auch sagen: „Wie wir der Pandemie eins auswischen können“. Ist aber auch keine gute Idee. Herr Dück hat ähnliches schon etliche Male gesagt, aber nahezu niemanden hat das wirklich interessiert oder aus seinem Elfenbeinturm gelockt.
Im Übrigen wette ich darauf, dass alle diejenigen, die – so wie Sie – die derzeitigen Massnahmen als unangemessen hart verurteilen, die Ersten sein werden, die nach der Krise die „Politiker“ für ihr zögerndes Vorgehen verdammen.
Ad hominem. Damit endet die Bereitschaft mit Ihnen zu diskutieren. Sie wissen nichts von mir und Ihre Unterstellungen sind von Hybris geprägt.
Das mit dem Vitamin D weiß der Spahn wahrscheinlich nicht. Eine Studie hat tatsächlich (als Metastudie nur, aber immerhin) ergeben:
„Insgesamt konnte die Einnahme von Vitamin D den Studienergebnissen von Dr. Adrian Martineau und seinen Kollegen zufolge einen Teilnehmer von 33 vor akuten Infektionen des Respirationstrakts schützen. Vitamin D verstärke vermutlich die Bildung antimikrobiell wirkender Peptide und induziere weitere Mechanismen des angeborenen Immunsystems.“
1 von 33, aha. Könnte glatt als Impfung zugelassen werden, ist auch nicht so teuer. Etc. Wissen Sie, was „antimikrobiell“ heißt? Hilft gegen Bakterien/Pilze. Wir reden hier über Viren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antimikrobielle_Substanzen#:~:text=Zu%20jenen%20antimikrobiellen%20Substanzen%2C%20die,Pilze%20und%20pathogene%20Hefen%20(z.
Ich höre jetzt auf…Sie kommen mit immer neuen Zahlen. Am Tag sterben ca. 2750 Menschen in D, zZ trotz Lockdowns ca. 500, ohne Lockdown wären es wohl 1000, das wären ein Drittel aller Todesfälle. Und der GB-Virus kommt erst noch. Lassen Sie sich dann wenigstens impfen, oder ist das nicht nötig?
Es gibt einige tausend Studien zum Thema Vitamin D. Schön, dass Sie sich die Metastudie im Ärzteblatt haben erklären lassen. Schade nur, dass die offenbar völlig inkompetent sind, die wesentlichen Ergebnisse korrekt darzustellen:
https://www.bmj.com/content/356/bmj.i6583
„Our study reports a major new indication for vitamin D supplementation: the prevention of acute respiratory tract infection. We also show that people who are very deficient in vitamin D and those receiving daily or weekly supplementation without additional bolus doses experienced particular benefit. Our results add to the body of evidence supporting the introduction of public health measures such as food fortification to improve vitamin D status, particularly in settings where profound vitamin D deficiency is common.“
„Benefit was greater in those receiving daily or weekly vitamin D without additional bolus doses (NNT=20), and the protective effects against acute respiratory tract infection in this group were strongest in those with profound vitamin D deficiency at baseline (NNT=4)“
Und selbst NNT=33 für Personen, nicht überwiegend im Mangel waren macht für Covid19 auch locker (Milchmädchenrechnung) 3% weniger Erkrankte aus.
Laut RKI Studie von 2015 sind in Deutschland fast 90% unterhalb des Optimums (welches die Finnen inzwischen bei 75nmol/l angeben), ca. 30% sind sogar unter 30nmol/l.
„Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A in schoolchildren“ ->
https://academic.oup.com/ajcn/article/91/5/1255/4597253?login=true
„Results: Influenza A occurred in 18 of 167 (10.8%) children in the vitamin D3 group compared with 31 of 167 (18.6%) children in the placebo group [relative risk (RR), 0.58; 95% CI: 0.34, 0.99; P = 0.04]. The reduction in influenza A was more prominent in children who had not been taking other vitamin D supplements (RR: 0.36; 95% CI: 0.17, 0.79; P = 0.006) and who started nursery school after age 3 y (RR: 0.36; 95% CI: 0.17, 0.78; P = 0.005). In children with a previous diagnosis of asthma, asthma attacks as a secondary outcome occurred in 2 children receiving vitamin D3 compared with 12 children receiving placebo (RR: 0.17; 95% CI: 0.04, 0.73; P = 0.006).“
Klar, andere Länder halten das auch alles für Placebo, deshalb hatte ja auch Finnland was dagegen getan.
https://www.iadsa.org/mind-the-gap/english/finland
Komisch, dass Finnland keine saisonelle Übersterblichkeit hat (vgl. Euromomo, leider sind die älteren Jahre gelöscht worden, da konnte man es im Vergleich zu anderen Ländern noch deutlicher sehen), obwohl sie so weit nördlich liegen.
Noch eine Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21036090/
Übergewicht (Diabetes!), Hautfarbe, Saisonalität/Hemisphere und Alter korreliert sehr stark mit Vitamin D-Status. Und das wiederum mit der Schwere des Covid19-Verlaufs. Und wenn man das weiß, kann man doch dafür sorgen, dass der Pegel besser wird, *gerade weil es nicht schadet und fast nichts kostet*. (Suchen Sie ruhig mal eine Studie zur Mortalität in Altenheimen und Vitamin D-Status — auch die gibt es!)
Zu der ständigen Wiederholung der unfundierten Zahl von 500 Corona-Toten pro Tag: Sie wissen schon, dass ca. 3/4 aller in den Krankenhäusern als Covid-Patienten geführten Menschen nur über die Symptome, nicht aber über einen positiven PCR-Test validiert wurden (U07.1 vs. U07.2)? Ihre „ohne Lockdown wären es 1000“-Hypothese entbehrt jeder Grundlage.
Eine kritische Betrachtung dazu hier: https://www.heise.de/tp/features/Coronavirus-Todesfaelle-Ueber-die-fragwuerdige-Diagnostik-und-die-irrefuehrende-Darstellung-in-4973792.html?seite=all
und hier https://www.nachdenkseiten.de/?p=67419
Die Datenbasis ist seit einem Jahr unverändert schlecht und das RKI scheint kein Interesse daran zu haben, das zu ändern. Shit in, shit out.
Fauci sagt, dass man bei Vitamin-D-Mangel Vitamin D nehmen soll.
https://time.com/5889546/vitamin-d-coronavirus/
Finde ich auch, da hat er Recht.
Und dann sind die heute 532 Toten auch nicht wahr? Es wird immer seltsamer, was Sie behaupten. Wenn Sie die Toten nicht als solche akzeptieren, ist Corona harmlos, ja. Und dann mag ich nicht mehr weiterdiskutieren.
PS: Jens Spahn weiß sehr wohl von Vitamin D und hat es auch während seiner Corona-Infektion eingenommen. Dr. Anthony Fauci supplementiert 6000 IE pro Tag.
PPS: Sie sind wieder nicht darauf eingegangen, ob Corona als wenig ansteckende, wenig tödlichs Virus tatsächlich diese Maßnahmen „verdient“.
… genau diese Ignoranz, die aufgetischten Fakten nicht selbst zu kritisch prüfen, das ist das Problem unserer Zeit. Zudem auch der Unwille, sich der Frage zu stellen, ob man auch mal falsch liegen könnte.
Wie haben Sie mal so schön geschrieben? „Die Unvernunft hält uns in Platons Höhle gefangen. Es ist dunkel. Wenn nun einer käme und sagte, draußen sei es hell, wir würden ihm nicht glauben.“
Ich habe nicht behauptet, dass es die 500, 532 Tote oder wieviele auch immer, nicht gibt. Ich habe nur gesagt, man soll hinterfragen und prüfen, ob diese Zahl legitim als ursächlich an Covid-19 Verstorbene gezählt werden dürfen.
Ich bin jetzt wieder raus hier. Es geht hier offenbar niemandem um die Suche nach der Wahrheit oder Erkenntnisgewinn, sondern nur darum, das eigene Weltbild nicht in Frage stellen zu müssen und sich überlegen fühlen zu können.
Sehr schade.
Ich habe nur ein paar Mal IHRE Zahlen kurz gecheckt, weil mir das mit Vitamin D noch nicht unterkam. Ich habe die erwähnte Metastudie gescannt, darin ist aber von Bakterien/Pilzen die Rede. Dann haben Sie in den Raum gestellt, dass Dr. Fauci Vitamin D nimmt. Das habe ich gecheckt, weil ich Fauci vertrauen würde. Er sagt aber nur, dass er das gegen Mangel an Vitamin D empfiehlt. Sie suggerieren mit Ihrem Statement, dass er Vitamin D nimmt, weil er glaubt oder sogar wissenschaftlich weiß, dass es gegen Corona substantiell hilft. Sie tischen immer neue „Argumente“ auf, die man sofort resigniert zu den Akten legen kann. Das ist keine Diskussion zur Wahrheitsfindung und schon gar nicht Licht.
https://www.youtube.com/watch?v=ZqZLMoLvhgk&t=65s&ab_channel=Dr.JohnCampbell
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4103214/
Hier sollten Sie sich mal ansehen, was Sie (Fred Fuchs) tun!
Die von Hermann Lübbe 1984 festgestellte zunehmende „Neigung…, auf die Herausforderung von Gegenwartsproblemen moralisierend zu reagieren“ sollte also durchaus nicht als beruhigend verstanden werden. Es ist vielmehr, wie Lübbe schreibt, ein „Krisensymptom“. Man folgt eben einem zunächst bequemen, aber höchst gefährlichen Weg, indem schwer zu beantwortende, politisch streitbare Sachfragen in moralische verwandelt werden: Die Probleme, so die Deutung der Moralisten, bestehen, weil mehr oder weniger böswillige Menschen sie bewusst erzeugen oder zumindest in Kauf nehmen, um ihre eigennützigen, allgemeinschädlichen, also unmoralischen Ziele zu verfolgen.
„Politischer Moralismus: Der Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft“. Damit ist – fast – alles gesagt.
Moralismus, so Lübbe, ist die Praxis des Umschaltens vom Argument des Gegners auf das Argument der Bezweiflung seiner moralischen Integrität. Statt der Meinung des Gegners zu widersprechen, drückt man seine Empörung aus.
Wenn Sie schon so schlau sind, dann sagen Sie mal, wie es weitergeht, wenn NICHTS gegen die Pandemie getan wird? Für Sie könnte dann das Leben im Sterben enden! Aber Sie sind ja nicht bertoffen von der Pandemie.
Schauen Sie sich doch mal frühere Szenarien an! Z.B. Polio, Pest, Spanische Grippe u.v.a.m.
Aber davon sind Sie, als Moralist, ja auch nicht betroffen.
@Herrn/Frau/Divers Schnurrer:
Die moralinsaure Essenz kommt nicht von mir, sondern von Herrn Dueck und den Politikern, die jetzt plötzlich „jedes Leben schützen“ wollen, was offenbar nicht für Flüchtlinge im Mittelmeer, auf Luftverschmutzungstote (>700.000 pro Jahr in Europa, aber Dieselskandal ist ja nur Schummeln!) oder >20.000 Tote durch MRSA in Krankenhäusern, Nitritvergiftung des Grundwassers, Durchsetzung von verpflichtenden Ernährungsampeln, >3 Mio verhungerten Kindern pro Jahr usw. galt. Ich bin hier nicht der Moralapostel, ich halte den Pharisäern nur den Spiegel vor.
Ich habe eine Neuigkeit für Sie: Wir alle werden sterben. Jeder von uns. Ohne Ausnahme. Ich auch. So what? Dass jetzt so viele Menschen von dieser Kenntnis überrumpelt werden und zähneklappernd zuhause sitzen oder die Straßenseite wechseln, wenn ihnen ein Mensch entgegen kommt — dass sollte zu denken geben.
Fun fact: Selbst 9 von 10 Menschen über 80 Jahre überleben eine Coronainfektion. Fun fact: Noro- und Rotaviren haben in der Altersklasse eine ähnliche Wirkung auf die Mortalität.
In jedem Menschen primär eine Gefahr für das eigene Leben zu sehen, dass ist für mich ein Verstoß gegen GG Artikel 1.
Und ja: Wie ich schon ob schrieb: Ich würde die Vitamin D-Versorgung sicherstellen und sonst NICHTS machen. Daran verdient aber die Pharmaindustrie halt nichts.
Vitamin D alleine bringts sicher nicht! Da ist es wohl schlauer sich generell „gesund“ zu ernähren, dann hat man nämlich auch keinen Vitamin D Mangel (es gibt jedoch Ausnahmen).
Sie wissen schon, welche Maßnahmen bei Norovirus getroffen werden?
Die Gefahr liegt insofern bei jedem Menschen, da Sie ihm ja nicht ansehen, ob er Virusüberträger ist. Es wäre für mich ein schlimmes Ereignis, wenn ich, aufgrund unbedachten Verhaltens andere Menschen in Lebensgefahr brächte.
Wenn es Ihnen nichts ausmacht an Covid 19 zu sterben, empfehle ich Ihnen die Lektüre einer Fallbeschreibung im SZ-Magazin vom 18.12.20, „Das Ringen nach Luft“. Ein vor Covid übrigens kerngesunder Mensch!
Natürlich haben Sie recht, wenn Sie diverse andere Verfehlungen der Menschheit anprangern, wovon es ja noch viele mehr, als die von Ihnen aufgezählten gibt.
Wenn wir jedoch damit anfangen, dass es ja noch schlimmeres Gibt, können wir es aufgeben, gegen Mißstände anzugehen.
Gleichwohl leben wir in einem Land, in dem wohl die halbe Welt gerne leben würde.
Und da muss man auch darauf gefasst sein, dass man auf Kritik stößt!
Wenn Sie glauben dass Hr. Dueck moralisieren würde (was ich nicht erkennen kann), ist es sicher kein guter Rat noch moralisierender zu werden.
Es steht Ihnen ja auch frei sich nicht impfen zu lassen und Vitamin D zu schlucken, wobei Sie auch da mal Wirkungen und Nebenwirkungen betrachten sollten.
Zu Schweden ist vorhin auf den NachDenkSeiten ein lesenswerter Artikel erschienen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=68466
Außerdem, soweit ich das sehen kann, ist die Lethalitätsrate, Stand heute, bei 2,0% und damit identisch (!) zu der in Deutschland und besser als in UK (2,8%), Spanien (2,6%) und Frankreich (2,4%), alles Länder mit besondern „hartem“, aber ebenso ineffektivem Lockdown.
Herr Fuchs.
Man kann durchaus für das eine sein, ohne das andere zu lassen. Zu Luftverschmutzung, Diesel usw. wurde an dieser Stelle schon einiges gesagt. Sie aber wollen offenbar den Eindruck erwecken, dass sich Herr Dück hier nur mit Corona beschäftigt. Das empfinde ich schon als sehr böswillig.
Auch ihr Argument mit der Pharmaindustrie geht voll daneben. Es gibt hinreichend andere, vergleichbar mächtige Industrien, denen Corona nachweislich teuer zu stehen kommt. Wahrscheinlich würden z.B. die Lebensversicherungen Vitamin D verschenken, wenn sie denn überzeugt wäre, das dass hilft.
Wahrscheinlich haben sie Recht, dass auch andere Viren eine vergleichbare Mortalität haben, aber sie haben eben auch einen anderen Infektionsquellen-Mechanismus. Insofern vergleichen Sie nicht einmal Äpfel mit Birnen sondern eher Äpfel mit Preiselbeeren.
Ich bin eben mal die Nachdenkseiten durchgegangen, aber auch die untermauern Ihre Thesen nicht. Genau so wenig wie Ihre Litanei der Lethalitätsraten, denn die aufgeführten Länder sind so nicht ohne weiteres vergleichbar. Dafür sind die (nicht betrachteten) Unsicherheitsbalken der aufgeführten Zahlen zu breit, die Methoden der Erhebung zu unterschiedlich und die Gesundheitssysteme und deren Kapazitäten zu unterschiedlich.
Ich bin 74 und sitze zu Hause. Aber nicht zähneklappernd und auch nicht weil die Kritik von Herrn Dück mich dazu zwingen würde. Sondern ich hoffe darauf, dass die Menschen hierzulande alles (wirklich alles und nicht nur das, zu dem sie gezwungen werden) dazu tun, dass die Infektionszahlen auf eine mit sanfteren Massnahmen beherrschbaren Größenordnung sinken. Ich sehe nicht, dass Ihre Kritik dazu beitragen würde, diesen Prozess zu beschleunigen.
Ihrem „Wir werden alle sterben. So what?“ setze ich als Atheist ein lesenswertes Neujahrsgebet von 1883 entgegen: „…. Herr sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen – aber bitte nicht sofort.“ Wir haben das zwar nicht in der Hand, aber es wird von uns erwartet, dass wir dran mitarbeiten.
Herr Fuchs, Sie sind ein sehr anstrengender Mensch.
Nicht weil Sie Fragen stellen, sondern weil Sie Antworten ablehnen, umdeuten und ignorieren. Ich erkenne in Ihrer Diskussionsform keinen Willen etwas zu lernen. Sie sind in meiner Wahrnehmung von etwas so überzeugt das Sie sich und anderen Gegenüber keine weitere Sichtweise zulassen.
Von allen Erklärungsversuchen was genau „Dummheit“ ist gefällt mir dieser bisher am besten:
„Dumm ist nicht wer nichts weiß. Dumm ist auch nicht wer nichts wissen will. Dumm ist wer glaubt alles zu wissen.“
Ihre „Argumentation“ ist durchgehend vollkommen frei von Zweifeln. Ihre Antworten bieten keinen Platz für gegenseitigen Erkenntnisgewinn.
Ich weiß nicht wie Sie auf ihren Standpunkt gekommen sind, wie Sie die Quellen geprüft, welche Alternativen Sie bedacht oder an welcher Stelle sie aufgehört haben zu Fragen. Ich weiß auch nicht ob Sie Recht haben mit Ihren Annahmen oder nicht.
Aber was ich weiß ist das Sie auf einer Position beharren und mit einer Strenge argumentieren die keine Widerrede zulässt. Sie glauben alles zu wissen was zu dem Thema wissenswert ist. Das ist nach meiner Erfahrung ein untrügliches Zeichen dafür das etwas nicht stimmt.
Und alles das macht Sie zu einem anstrengenden Menschen.
Darf ich ihnen ein Buch empfehlen? Einen Roman. Er trägt den Namen „Finks Krieg“ und wurde von Martin Walser geschrieben. Er hat keinen Klappentext. Der Grund warum ich es aus einem Impuls heraus gekauft habe war der Satz auf der Rückseite des Buches. Dort stand:
„Wer um sein Leben kämpft, kann nicht aufhören um sein Leben zu kämpfen.“
Gerne geschehen …
Natürlich kann ich auch ein T-Shirt für 30 € anstelle von 3€ kaufen, jedoch beschleicht mich häufig das Gefühl, dass der Unternehmer nun 28€ an mir, anstelle von 0,28€ verdient hat. Das einfache Verschweigen einer globalen Produktions- und Lieferkette macht es da verdammt einfach. Ich natürlich auch, da ich mir nicht mehr Mühe will, den Firmen auf die Nerven zu gehen um zu erfahren, woher deren Produkten stammen (um dann am Ende zu glauben, ok das galt für dieses T-Shirt, aber in der nächsten Saison?) Und Nackt rumlaufen darf ich leider nicht (min. §183a StGB + Frostbeulen in der aktuellen Wetterlage).
Absichtlicher oder demonstrativer Seuchentrotz ist Mikro-Mord
So notieren Sie und ich wusste es schon im März 2020, was abläuft.
Wollen Sie sich entschuldigen für ihre Dummheit?
Kein Dummer kann die eigene Dummheit erkennen, das ist das Wesen der Dummheit. (Dunning-Krüger)